Full text: Newspaper volume (1847)

setzten, der nicht schon die unzweideutigsten Beweise 
seiner Anschließung an den Bauernstand gegeben 
habe. 
— Im Criminal- und Polizeigrricht kam heute 
wieder eine Klage gegen den ehemaligen Redacteur 
des Blattes „Fcrdrelandet", Ströhm, vor, welcher 
in 300 Rbthlr. Mulct und 3 Jahr Censur verur- 
tbeilt wurde. Der in No. 55 des gedachten Blattes 
vom 5. März v. I. enthaltene incriminirte Artikel 
behandelte dir Frage, in wie fern des Königs Wille 
hinsichtlich mehrer von der Regierung getroffenen 
Maaßregeln erfüllt werde, welches zu erläutern 
Beispiele aus den Berichten der Rentekammer über 
die Ablösung der Nakürcklfröhndienste, die Ausfer 
tigung von Bürgerbriefen von Seiten des Apenrader 
Magistrats, des Sprachrescripts für Schleswig 
vom 14. Mai 1840, und eine königst Resolution 
vom 88. Januar 1838 über die Verwaltung der 
Kirchenmittcl in der Probstei Hadersleben angeführt 
waren. 
— Wegen des starken Nebels konnten die Posten 
gestern nicht über den Belt kommen. Der Hafen 
von Korsoer ist nun auch mit Eis angefüllt. Man 
bofft inzwischen, daß die Ueberfahrt bald wieder 
ihren gewöhnlichen, regelmäßigen Gang annehmen 
werde. 
— Die Bespeisungsanstalt in Kopenhagen hat, 
wie man aus dem darüber veröffentlichten Bericht 
ersteht, im Wàter von 1845— 46 136,691 Por 
tionen, aus 3 Pägeln Suppe mit 5 Loth gekochtem 
Fleische ohne Knochen, oder zur Abwechslung Speck, 
bestehend, vertheilt. Die Bespeisungsanstalt in 
Christianshafen vertheilte voriges Jahr 16,000 
Portionen. 
— Seitdem die Kartoffeln (leider!) auch in den 
Brennereien benutzt worden, hat deren Verbrauch 
in den Städten bedeutend zugenommen. Im Durch 
schnitt war der Verbrauch in'deu Jahren 1838—43 
nur 891,000 Tonnen jährlich, während er im Jahre 
1845 614,000 Tonnen betrug. 
— Wie „Hempels Avis" berichtet, hat sich in 
dem Kirchspiel Wissenberg auf Fühnen (dem größ 
ten und volkreichsten auf jener Insel) ein so großer 
Mangel an Brodkorn und anderen Lebensmitteln 
gezeigt, daß eine Deputation beim Stiftsamtmänn 
auf außerordentliche Anstalten zur Abhülfe ge 
drungen hat. Das Kirchspiel hat keinen bedeutenden 
Kornbau und zählt eine große Menge Hausleute 
ohne Land, die im Sommer ihr Brod durch Torf- 
stechen, Ziegelbrennen u. s. w. verdienen. 
I n I a It d» 
Flensburg, de» 25. Januar. Die „Flensb. Arg." 
stellc in ihrer heutigen Nummer folgende Betrachtungen an: 
„Die Wahl des chler in Flensburg durchgefallenen Separa 
tisten, Etatêrarh Luders, zum Abgeordneten für Husum, 
giebt abermals einen traurigen Beweis, wie wenig 
manche Scadte, besonders aber Husum, ihre eigentliche 
Stellung zu würdigen verstehen. ES liegt klar vor Augen, 
daß Husum z. B. durch das kommerzielle Antereffe aufs 
Innigste an Flensburg geknüpft ist; und dennoch schließt 
sich — trotz des in Flensburg gegebenen guten Beispiels — 
gerade Husum durch die jetzige Abgcordnetenwahl an die 
staatsauflosende Parkhei an, deren Bestrebungen dem In 
teresse Husums aufs Entschiedenste zuwiderlaufen! — Es 
zeugt ferner nicht von großem Patriotismus und noch weni 
ger von Dankbarkeirsgefuhl, wenn die Husumer in dem 
Augenblick, wo ihnen durch die Gnade Sr. Maj. des Kö 
nigs der fur ihrc Zukunsr zur Lebensfrage gewordene Hafen 
bau zu Theil geworden ist, sich mit einer staatsfeindlichen 
Parchei gegen ihren gütige» Monarchen und gegen ihr ge 
meinsames Vaterland verbinden! — Die unausbleiblichen 
Folgen einer solchen perfiden Inkonsequenz dürften schwer 
auf HusumS Zukunft lasten." (>A. Mere.) 
Eiderstedt, den 23. Januar. Vergebens haben wir 
aus Tdauwekier und glegcn gehofft, der Januar entfaltet 
der Insignien des Winters immer mehr und mehr. (Seit 
dem wird dies si». wohl geändert haben.) Hoch liegt der 
Schnee und das Wasser ist in Eis verwandelt', so daß jetzt 
kaum das nothdürftigste Trinkwasser für Menschen und Vieh 
zu schöpfen ist; der Blick in die Zukunft wird immer trüber, 
weil alle Hoffnungen über Bord geworfen sind. Während 
in dieser, sehr brückenden Zeit die Sorge der Nahrung 
zahlreiche Wiibrüder niederbeugt, während die muthlose 
Stimmung Unbemittelter au» hier unter uns (wovon die 
Berichte des Boten schon im vorigen Jahre erwähnte») 
nicht ab-, sondern zunimmt, da in einigen Kirchspielen viele 
Erkrankungen, besonders an Brustleiden, die schon vorhan 
dene Noth noch mannigfaltig mehren, zeigt sich noch immer 
kein allgemeines Streben zur Abwehr gänzlicher Verarmung. 
Viele der Unbemittelten sind gänzlich ohne Arbeit und 
Verdienst, müssen dennoch alle nothwendigsten Lebensbe 
dürfnisse rasend theuer bezahlen, z. B. ein Achtel Roggen- 
mehl Mit 38 bis 40/3, ein Achtel Gerstenmehl mit 40 bis 
42 ß Ct. ic.; fie zehren sich in Schulden, kommen in Ar 
muth — und an die Armenkasse. (A. Mere.) 
Oldenburg, den 24. Jan. Gestern fand in der Stadt 
Lütjenburg die Wahl eines Abgeordneten und Stellvertre 
ters für den 1l. städtischen Wahlbistricc Statt. Von den 
etwas über 300 Wählern, welche derselbe zählt, gaben 
106 ihre Stimmen ab und zwar aus Oldenburg 43, aus 
Plön 30 und aus Lütjenburg 33. Einstimmig ward der 
letzte Abgeordnete dieses Wahldistricts, Ober- und Lanbg - 
Advocat Bargum in Kiel, als Abgeordneter und mit 70 
Stimmen der letzte Stellvertreter desselben. Ober- und 
Landg.-Adv. Fvrchhammer daselbst, wieder erwählt.- Von 
den übrigen Stimmen wurden von den Wählern aus Ploen 
23 für den Adv. Ipse» daselbst abgegeben, 12 Stimmen 
fielen auf den Kammcniunker Bürgermeister d'Aubert daselbst 
dessen Wahl zum Abgeordneten in einem andern städtischen 
Wahldistrict man hier erwartet, und 1 Stimme auf den 
Ober- und Landg.-Adv. Friederici in Kiel. 
(W..F. Bl. 
— 32 - 
Sonderburg, den 18. Januar. Heute, Morgens 
0 Uhr, begann die Wahl für unsere Stadt, auf hiesigem 
Raciihaussaale. Von 97 Wählern hatten sich 74 eingefun 
den, welche sämmtlich stimmten; eine sehr bedeutende An 
zahl, welche die lebhafte Theilnahme der Sonderburger 
Bürgerschaft an der wichtigen Handlung um so mehr ver 
bürgt, wenn man erwägt, daß die 23 ausgebliebenen Stim 
men, größtentheils Wittwen, unvercretenen Erben und 
solchen Wählern geborten, die durch Krankheit abgehalten 
wurden, zu erscheinen. Das Resultat der Wahl ergab: 
daß Herr Etaisraih Esmarch in Schleswig mit 44 Stimmen 
zum Abgeordneten. undHerr Etarsrarb Engelin Schleswig 
mit 40 Stimmen zum Stellvertreter erwählt wurde. Sonst 
erhielten noch Stimmen: der Gastwirth Hr. Reimuch in 
Sonderburg, 30, Hr. Senator Matzen in Sonderburg, 
23, Hr. Senator Schmidt j» Sonderburg, 11. Die Ma 
jorität der Wähler scheint es wohl beherzigt zu haben, 
was die halb-officielle „Beri. Zeicg." neulich so dringend 
empfahl: „für Männer zu stimmen, die biustàilich ihrer 
Bildung und Kenntnisse so hoch stehen, daß die Regierung 
ftuhet oder spater auf deren Vorschläge und Aeußerungen 
Rücklicht nehmen muß, selbst, wenn sie für Oppositions-, 
mäuncr gehalten werden; und so bar die Majorität der 
Wähler au» zugleich die Bedürfnisse unsrer Zeit richtig 
erkannt, indem sie die Intelligenz zu ihrer Vertreterin 
wählte. (Soudb. Wbl.) 
WandSbcck, den 30. Januar. Gestern und vorgestern 
fand hier die Sräiidewahi des 8ren städtischen Wahldistricts 
Starr. Gewählt find: zum Abgeordneten Adv. Obrr i» 
WandSbeck mit 183 Stimmen, zum Stellvertreter Justizralh 
Klenze in Uetersen mit 174 Stimmen. 
Friedrichstadt, den 1. Februar. Unsere Stadt hat in 
der vorgestrigen Wahlversanimiung dieselbe stäiidjsche Re 
präsentation beibehalten. Herr Justizratb Fries in Schles 
wig wurde mir 42 Stimmen zum Abgeordneten und Herr 
Justizralh Stallet Jngwerseu mit 28 Summen zum Stell- 
Vertreter wiedererwählr. 
Kiel, den 26ste» Januar. Der ucuernanure hiesige 
Pvlizeimeister, Herr Krvhn, ist zugleich zum Censor für 
die Stadt Kiel und den Kieler Censurdistrict (Rendsburg, 
Heide, Ploen, Oldenburg) ernannt worden. 
,— Die in Glückstadt herausgegebenen „Schleswighvl- 
steinischeu Anzeigen", welche bisher ohne Censur erscheinen 
dursten, sind bald nach der Ausgabe der erste» diesjährigen 
Nummer dieses Blattes unter die gewöhnliche Censur 
gestellt. 
— Von Kiel aus wurde kürzlich ein „offenes Sendschrei 
ben a» den Frauenverein für die Deutschkaiholiken in 
Hamburg" eingesandt. Dort ließ mau dasselbe drucken und 
verkaufte es zum Besten der neuen deutschkathvlischen Ge 
meinde. Die Druckerlaubniß konnte indeß von der Oder- 
censurbehörde erst daun erlangt werden, als man sich dazu 
verstand, aus dem Tirel des Sendschreibens die Worte: „in 
Hamburg" zu streichen. „Der Senat" — so lauteten die 
Worte des Bescheides — „kenne keine Dentschkaiholiken in 
Hamburg, und wolle feine kennen!" 
— Bei der am 28. Jan. in Preetz staltgefundenen Wahl 
eines Abgeordneten und Stellvertreters für den tOten städti 
schen Wahldistricr (Preetz und Nerimünster), wurde Etats- 
rakh Wiese in Kiel einstimmig von 293 anwesenden Wählern 
wieder zum Abgeordneten, und Agent Renck in Neumünster 
mir 161 Stimmen zum Stellvertreter erwählt. 
— Am 22steii ist in Tönning der Etatsrath Engel in 
Schleswig mir 64 Slimmen zum Abgeordneten, und der 
Odergerichtsabv. Bremer in Flensburg mit 44 Stimmen 
zum Stellvertreter erwählt; und im 16len ländl. Wahldistrict 
Schleswigs, Angeln, ist der Pastor Moritzen in Ulenis 
wieder zum Abgeordneten mir 308 Stimme» erwählt, und 
der Hosbesitzer Steiudorff in Grumby zum Stellvcrrreler 
mit 170 Stimmen. 
— den 28. Januar. Gestern Abend trafen hier Nàcd- 
richten von dem Ausfall der am 26. abgehaltenen Stände- 
wahl in Touderii ein. welche hiermit besonderer Spannung 
erwaner wurden. Herr O.-G.-Adv. Beseler in Schleswig 
ist mit 49, Slimmen von 55 abgegebenen Stimmen zuni 
Abgeordnete» der Stadt Tondern wiedergewäblt, so wie 
gleichfalls der Herr Kaufmann Tvdscn zum Stellvertreter 
mit 37 Stimmen. 
— In der am 30. Jan. in Preotz gehaltenen Stände 
wahl für den 14re» ländl. 'Wahldistrict wurde Senator 
Lvrentzen in Kiel mit 189 Stimmen zum Abgeordneten lind 
O.-G.-Advvcar Sinjen zu Düsternbrvock bei Kiel mit 78 
Stimmen zum Stellvertreter gewählt. 
— Im 2len städtischen Wabldistrict des Herzogthums 
Schleswig (Stadt Schleswia mir de» Flecken Cappeln und 
Arnis) wurde» am 29. gewählt: Zu Abgeordneten: Sena 
tor Rehder in Husum mit 213 v und Kaufm. und Hospital- 
verwalter Naue Jürgense» in Flensburg mit 159 Stimme»; 
zu Stellvertretern: Buchhändler Brühn in Schleswig mit 
119 und Kaufmann Gude daseldst mit 90 Stimmen. 
— Im 2ten ländl. Wabldistrict Schleswigs (Wablort 
ßbristiausfeld) ist am 27. Jan. der Hosbesitzer Cand. jur. 
Wiinid zu Slaugaard mit 143 Stimmen z»m Abaeordncien, 
und Müller Staat zur Tör,linger Mühle mir 106 Stimmen 
zum Siellvertreter gewählt. 
— Auf Fehmarn har die Standewahl am 25. Januar 
das Resultat ergebe», daß der bisherige Abgeordncte Ju- 
stizrath v. Lcesen auf Katharinenhof zum Abgeordneten 
wiedergewählt ist, zum Stellvertreter aber der Landbesitzer 
und frühere Adv. Micheel zu Gameudorf. 
— Im lOren ländl. Wahldistrict ist zum Abgeordneten 
der Eingesessene und frühere Abgeordnete Wincklcr mir 
298 Stimmen, und als Stellvertreter der Inspector Wcndt 
mir 134 Stimmen gewählt. 
— Die Städte Oldesloe und Segebcrg werden in 
Folge einer gemeinsamen Besprechung den lrühere» Abge- 
ordiielei. Adv. Koch und den früheren Stellvertreter wie 
derwählen. 
— Nach einer uns zugegangenen sichern Nachricht ist im 
Ilten ländlichen Wahldistrict Schleswigs nicht der Advocat 
Stamp in Friedtichstadr zum Adgeordneren und der Inspec 
tor Beeck ans HvffnungSrhal zum Siellvertreter, solider» 
umgekehrt der Inspector Beeck mit 135 Stimmen zum Ab 
geordneten und Advocat Stamp mir 96 Stimmen zum 
Stellvertreter erwählt worden. 
— Im 12teii land!. Wahldistrict (Neumünsterl ist 
der Hofbesitzer Jargstorff zu Lindau zum Abgeordneten 
wiedergewählt und der Hufner Mohr in Kleinharrie zum 
Stellvertreter. 
— Die Sräiidewahi für die Stadt Kiel ist jetzt auf 
den 10. und 11. Februar festgesetzt. 
(K. Correl'pdzbl.) 
Für de» 13ten ländlichen Wahldistricr (Hvhenwestebl) 
ist dpr frühere Abgeordnete Rohwer sen. in Holrorf mit 
2.19 (Stimmen zum Abgeordneten, und der Vollmacht Harms 
iü Bimsen mir 143 Stimmen zum Stellvertreter erwählt 
worden. 
Rendsburg. Der 29. Januar, der Taa der ständi- 
lchen Wahlen für unsere Stadt und deren Gebiet, bildet 
eine» neuen Abschnitt in der Geschichte unserer Cvmmüne 
Schon am frühen Morgen war Alles in Beweaung und uni 
0 Uhr Vormittags begab man sich aufs Rarhhaus, um der 
Eröffnung des Wahlacts beizuwohnen. Dieselbe geschah 
durch unseren würdigen Sradtpräsideute», Elatsrath Ber- 
ņ"îi„ e "“’s - rr ‘* e "' allgemein ansvrechenden 
Cel 5 ? a l er " öle Wichtigkeit der vorzunehmenden 
Wahlen ans Herz legte. Darauf begann die Wahl und 
Wahlberechtigten gaben 194 ihre Stimmen ab. 
Um 4 Uhr Nawmittags wurde das Resultat veröffentlicht 
Oberaudireur v. Bracke! war mir m Stimmen zum Ab- 
geordneten und Advocat E. WkgqerS mir 99 Stimmen 
zum Stellvertreter erwähl: worden. Unser bisherige Ab 
geordnete, Agent Paax, dem die Bewohner Rendsburgs 
in so vieler Beziehung zum Dank verpflichtet sind, der aber 
erklärt harre, eine auf ihn fallende Wahl nichi annehmen 
zu wollen, erhielt 79 Stimme», der Director der höheren 
. Volksschule, Lütgens, 78 Stimmen. Einzelne Stimmen 
fielen zerstreut. Die versammelten Bürger, denen sich viele 
sonstige Einwohner angeschlossen, sagten den Beschluß 
den beiden Ncugewählren ihre Glückwünsche zu überbringen 
und eine» Fackelzug ihnen zu Ehren zu veranstalten. Abends 
7 Ubr begab man sich z» dem Ende anss Rathbaus, von wo aus 
um 8 Uhr der Zug sich in Bewegung letzte. Vor der Wohnung 
des neuen Abgeordneten am Alcstäbter Markt wurde ein 
Ha.bkreis fvrmirt, aus dessen Mitte der Bürger und Kauf- 
™ n " S :^ romm dervvrrrat und den Glückwunsch der 
Wähler abstattete, indem erznglcich diezuvcrsichtlicbes'offnuns 
aussprach, daß der Herr v. Bracke! den Erwartungen 
seiner Wähler entsprechen und die Rechte des Landes so 
wie die Interessen der Stadt im Geist und Sinne seiner 
Wähler im Stäudesaa! wahren und loidern werde. Dieser 
sprach mir Rührung seinen Dank aus, für das ihm geschenkte 
Vertrauen und gab die Versicherung, daß er, was die 
Rechte des Landes betreffe, ganz demjenigen beilrete, was 
die Majorität der beiden letzten Srändeversammlungen vor 
dem ganzen Lande ausgesprochen und daß tiefe Ansichten 
welche von der Wissenschaft anerkannt worden, ihm als 
Richtschnur seiner ständischen Wirksamkeit dienen würden 
Er endigte mit einem Hoch ans die Stadt Rendsburg. 
Sodann wurde dem Advocate» Wiggers ein Ho» gebracht 
welcher in einem sehr beredten Vortrage seinen Dank aus- 
sprach und am Schluffe dem große» deutschen Vaterland- 
ei» Ho» ausbrachte, welches mit dem lautesten Applaus 
aufgenommen wurde. Au» dem Etatsrarh Berger der 
i» diesem Jahre sein 25jähriges Diestjubiläum als Stadl- 
Präsident feiern wird, wurde ein Ho» gebracht. 
— Die Steiermärkische Musikergesellschafr, welche hier 
3 Concerte mir großem Beifall gegeben Im, bar uns nun 
mehr wiedekum verlassen und ist na» Schleswig gegangen 
Dem Vernehmen nach wird der Veteran aller Dramarur' 
gen, der Herr Graf v. Hab» des ehestens hier eintreffen 
um mir einer Abtheilung der Altonaer' Schauspieleraesell- 
schaft hier einige Vorstellungen zu geben. 9 
— Der Hebungsgevollmächligtc Bahnsen in Rendsburg 
ist zum AmlSverwakier und Hansvogt im Amte Bredstedr 
und der Sergeant im 15. Lin.-Inf.-Bat. I. F. K>. Looff 
zum Postcvnductcur in den Herzogthümern ernannt.' 
-Au» in dem benachbarten Dorfe Hohn bat sich 
ein Versorgungs-Ausschuß zur Unterstützung unbemittelter 
Einwohner „i dieser drückenden Zeit, durch Verabreichung 
von Korn zu einem ermäßigien Preise, gebildet. 
—H»- ' . 
if orrpfşiorrdenz. 
Kiel, den 2. Febr. Gestern hat der für unsere Stadt 
»eu ernannte Polizeimeister, Herr Krobn, sein Amt an 
getreten; da letzteres wegen der vielen Rücksichten, welche 
zu beobachten sind, und wegen der Condnite, welche in 
jetzigen Zeiiverdälltiiffen aefvrdert wird, gewiß zu den schwie 
rigen gehörr, ist man sehr gespannt darauf, welchen Einfluß 
diese Personenveräiideriing baden werbe, namentlich auf die 
Censur. Strenger, wie sie in letzter Zeit bei »ns aus 
geübt worden, kann sie unmöglich werden, dom darf man 
wohl erwarten, es werden die gehörigen Maaßregeln genom 
men sein, daß durch den neuen Polizeimeister, mag seine 
Geinniing au» vielleicht liberal und schleswig holsteinisch 
sein, keine wesentliche Aenderung in Ausübung der hiesigen 
Censur efntreren könne. Uebrigens ist irrthü mli» be 
hauptet worden, daß demselben ein Abzug von dem bisher 
für diese Stelle bestimmten Gehalt gemacht worden sei, 
vielmehr bezieht au» der neue Herr Pvlizeimeister das 
herkömmüche Gehalt unverkürzl. — Daß dies Amt einem 
noch jungen Manne anvertraut worden, halten wir aber 
für kein Uebel und wäre wol zu wünschen, daß in manche 
Collegien einmal ein jugend-fri,»er, Geist hineingebracht 
würde. 
ES ist Manchen aufgefallen, daß der hiesige Professor 
der Rechte. Herrmann, „fit einem Preußische,, Adlerorden 
begnadigt worden; die Sacke erklärt sich dadurch, daß der 
selbe — wie wenigstens hier erzählt wird — seine kleine 
im vorigen Jahre erschienene Schrift über unsere Symbol- 
streitigkeiten (besonders au» gegen Lübkerr gerichtet) dem 
Preußischen Ministerio eingesandt und sie bort natürlich 
sehr gefallen hat. Bekanntlich wird der genannte Herr 
Professor Ostern zur Ilniversttär Göttingen übergehen, 
doch möchte ihm eine »°» glänzendere Zukunft in Preußen 
bevorstehen, wenn st» bort das jetzt herrschende Regierungs- 
system noch lange hält. Uebrigens hat jene Schrift bei uns 
im Publico nicht dasselbe Glück gemacht, wie beim Preu 
ßischen Ministerio, und kann es an» nicht bei wissenschaft 
licher Prüfung (ctr. Schleêw. Holst. Anzeigen d. I. Vor 
wort), namentlich weil die ganze darin enthaltene Deduction 
auf de» unbewiesenen, und au» iirlhümlichen Sätzen 
beruht, daß eS eine gcfammre protestantische Kirche 
giebt und daß die AugSbnrgische Confession die Grund- 
lag e derielbcn sei. 
Ausfallender Weise sind die Wahllisten für unsere Stadt 
„och immer nicht gedruckt. Vielleicht mag das Wahlcolle-
	        
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