Full text: Newspaper volume (1837)

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Beilage 
,C| " Nrndsburgcr königlich - pr'wilcgirtc» Ülocheudlaltc. 
M 34. Sonnabend den 26. August. -— 1837. 
Tagrv Neuigkeiten. 
ten 14. August. Unvergeßlich wird allen Maîn- 
*® e itbïsl t ^"Ulge Tag sein, der Tag Vcr EnihüUuug unsers 
»»sibirischen Monuu-entS, der erste Tag unserer großen, 
dktz. ""len.GnttendcrgSscicr! — Diesen Morgen um 8 Uhr 
n à tie unermeßlichen Züge der Buchhändler, Buch- 
der Schriftgießer, der Civil- und Milftair-Auro- 
l!ch „"'der Schuljugend u. s. w. nach dem Dome hin, sest- 
1,u,cft ' von Musik bcgleiier. Hier verrichieie Herr 
Kaiser ein erhedendeö PonUficai-Amr. dkun 
en şich die Züge in derselben Ordnung nach dem 
„©ijttenbcrg," woselbst bereit« eine nnjâhlige Volke- 
, tie bezahlten und „ncnigeldlichen Plätze eingenommen 
l>>^' Alsbald begannNeukamS 'leâeum von ILVOSklm- 
1% ""getragen und von dem berühmten Componisteu 
î^ dftigiri. Der Eindruck war ein außerordenllicker! 
lit,Präsident der Guttenbcrgs-Commission, Herr Pilt- 
in re't' hielt jetzt eine große und bedeutungsvolle Rede; 
• derselben wurde da« Monument, unter einem »n- 
V^lich-n Volksjubel enthüllt. Daraus bestieg Herr 
c - Bürgermeister-Beigeordneter, die Redner-Bühne, 
>en Siļì^'tach einiae ergreifende und herzliche Worte, Dank! 
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für Gutlenberg und die hiesige Commission, die sich 
ftib^ufgabc so schon entledigt Hai! Nun wurde daS schöne 
ft, i--Heil dir Mvguntia" im Cdor von allen Ülnwesen- 
^1)1/ Begeisterung gesungen. Mittags war großes Fest- 
Kasino: Abend« wohnten wir dem vortrefflichen 
lîttni' 81 Stive’« ,, Guttenberg," bei, be! welcher Ge 
ißda« Theater fast unter seiner Last brach! Jeder 
l»,s stiuckc „on der so imposanten Würde des Feste«, Alles 
da« geschmackvollste angeordnet, und dem Festcomile 
Stoßes Lob. Am zweiten Festtage, den IS. August, 
ì?'°rgens st Uhr eine freundliche Besprechung der an- 
?i<bt (n Kunstoerivandten statt, welche in spaterer Zeit 
bt ş^JJtet« dl« von großer, allgemeiner Wichtigkeit ft'ir 
s'flt^, druckerei - Wesen u. s. w. sein wird. Am dritten 
den 16. August, hatte die Versammlung der Ge- 
Alstk,,'^"chhändler und Buchdrucker zur bestimmten Dis- 
i?äcii| a tat t, nach welcher angenommen ward, daß daö 
"di der Erfindung der Buchdruckerkunst den Listen 
H.Ģa,, sefeiert werden sollte. 
ip^tfo 010 ' ten 28 Juli (auS einem Privaischrcften). 
Mt,-, ,/?ch Ihnen wieder zuschreiben, wenn ich am Leben 
j? ist, j U t«. Gott sei Dank, ich bin ihm wiedergegeben, 
lidx"kheit'" ten Wenigen, die. von der fürchterlichen 
nir«, "griffen, ihr zu widerstehen vermochten. Nie 
ättich?'/"« hdt diese Krankheit ähnliche Verwüstungen 
ivie hier, und um Ihnen einen Begriff davon 
>l» ^a>> mögen Sie wissen, baß in dieser kurzen Zeit 
sind ja kaum 6 Wochen — beinahe fünf und 
"s« U ^ n t Menschen, also ein Sechötheil der Be- 
«US unserer Mitte verschwunden sind. Dem 
ìļ.;«te feit en f"u" schönsten, kräftigsten Stützen, dem 
" .."»«ac, > '"uestcn, eifrigsten Diener, den Wissenschaften 
uetste» Zierden entrissen! Wer sollte c« aber 
Unr,--'"t sich unsere Stadt so schon im gräßlichsten 
6 Eiende befand, wurden zu gleicher Zeit Gräucl- 
thaten verübt, die alle menschlichen Begriffe übersteigen. 
Unser Pöbel suchte die rohesten Völker Attikas zu übertreffen; 
ja, es sei in den Tagebüchern der Geschichte aufgezeichnet, 
daß im löten Jahrhundert in einem europäischen Staate 
Menscheufleisch gefressen worden ist! Kinder wurden lebendig 
gespießt und gebraten, Weiber und Mädchen sah man den 
scheußlichsten Mißhandlungen preisgegeben, und die ihnen 
ausgeschnittenen Brüste wurden den Hunde» vorgeworfen, 
wenn cs an Liebhabern dazu fehlte! Darnach mögen Sie 
da« klebrige beurtheilen; jch kann bei diese» Scbreckens- 
scenev nicht länger verweilen, und meine Hand zittert noch 
bei diesen peinlichen Rücherinnerungcn. Dank der Vorsehung, 
Dank der schnellen Hülfe, die „ne durch Truppen-Verstär 
kungen von Neapel zu Theil wurden! da« Gewitter hat 
sich von uns enisernt; wir genießen jetzi wieder einer wohl- 
ihnendcn Ruhe. An die Stelle des mörderischen Beils 
kam das Schwert der Gerechtigkeit, worunter sich jeden Tag 
eine ziemliche Anzahl Köpfe beugen müssen; sie empfangen 
ihre» verdienten Lohn. 
Hamburg. Aus einem Privaiscbreiben aus Phila 
delphia wird mitgekhellt: „Der Wildschütze Eidig ist 
nicht, laut früherer Nachricht, in Philadelphia meuchlerisch 
ermordet, sondern, während er dort in fremden Gehegen 
gejagt, von einem Forstbeamten, deiner sich nicht gutwillig 
hatte ergeben wollen, erstochen worden. So Hai der schlaue 
Wilddieb, der in unserer Umgegend die List »nd Gewalt 
der Förster zu Schanden machte, dort, wo er Freiheit und 
Ungebundcnheit zu finden glaubte, nur seinen Tod gefun 
den.-'— Die nachgebtiebene Wittwe ist im bülfsbedücftig- 
sten Zustande von dort wieder hier zurückgekommen. 
Philadelphia. Am 4. Juli ward im ganzen Um 
kreise der Freistaalen von Nordamerika das 6kste Jahres, 
fest der Unabhängjgkeitscrklârung festlich begangen. 
In Philadelphia feierte allgemeiner Jubel diesen Tag. Der 
Delaware war bedeckt von-flaggenden Schiffen und Böten 
mir tunken Wimpeln, die zwischen dem diesseitigen und 
dem Ufer der Insel Jersey kreuzten. Erhebend war der 
Gottesdienst der Methodisten in einem Walde oberhalb 
der Stadt, wo sie ein Betpult und ungekünstelte BLuke 
errichtet hatten. Trotz der Hitze des Tages bildeten die 
Eichen, Kastanien, Ahorn, wkiße Wallnnßbäume und Tannen 
des Urwaldes ein dichte« kühlendes Dach, unter dem die 
Tausende der versammelten Frommen dem Himmel frohe 
Dankgesäugc brachten. Allenthalben in der Stadl erschall 
ten die patriotischen Lieder: „ Siernbcsäeies Banner!" 
„Heil Columbia und Vankee Doodle!" 
Aus Stavanger wird unterm 3.August geschrieben: 
Don den neulich nach Hamburg gegangenen Personen, um 
von da nach Amerika auszuwandern, kamen in voriger Woche 
-S, größtentheilö Kinder, wieder zurück. Sie hatten schon 
ihren Platz aus einem Schiffe, da« sic über bas Atlantische 
Meer bringen sollte, bedungen; sie wurden aber hernach 
abgewiesen, weil sic die Krätze hatten. Ueberhaupt sollen 
die meisten durch die gleise von und nach Hamburg, und 
Alle«, was sie von dem Zustande in Amerika gebort, schon 
die Lust verloren haben, ihr Vaterland zu verlaffen.
	        
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