Full text: Newspaper volume (1837)

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Vom Basse der Pariser Naiisnalgsrbeam 22. Juni beißt sen werde» müsse», nachdem neun Karabinerkngeln "„j, 
in einem Briese auS Paris: ,,CS war ein Krähwinkel- nicht durch die Haut hatten dringen können. CS II' 1., 
SBaU im Großen, aber eingefaßt render hohen Gesellschaft fallend, daß gerade auch in Gens »er 17 Jahren diesels 
non Paris, die daran Antheil nahm, n»d dies aab eben klition mit einem Elephanten vorgenommen werden 
Nach einer von dem K. K. Geueralconsu! in Aepy"» 
Aonstautinopel eingesendeten Tabelle waren in S ol3ê -gtD< 
auf verschiedenen Punkten in Syrien stattgefundene» 
beben 2395 Häuser theils beschädigt, theils ganz jşi'.zli 
worden; aivli Personen waren dabei umgekommen, 1,110 
verwundet worden. 
In Walders (in Norwegen), im Kirchspiele Waag' V 
ein Crdsiurz stattgefunden, wodurch ein großer Plsb 
versank und 8 Menschen ums Leben kamen. 
von Paris, die daran Antheil nahm, und dies gab eben 
diesem Feste ein so ungemein eigentliches Gepräge. — Ein 
Zug unter vielen: Sie erinnern Sich vielleicht einer Stelle 
in den Teufels-Papieren von Jean Paul, wo er erzählt, 
daß bei Gelegenheit eines Balles in einer kleinen Stadt, 
bie nur einen Haarkräusler befaß, mehre Damen ihren 
Kopfputz sich einen Tag vor dem Balle sson machen ließen, 
und dreißig Stunden lang, und die Nacht über, aufrecht 
am Fenster sitzen mußten, um sich ihren Putz nicht zu ver 
derben. AehnlickeS geschah hier. Fast die ganze Natlonal- 
garde kam mit Frau, Kind und Kegel in FiakerS, EabriolctS 
und Droschken, und da roraiiSznscben war, daß dieselben 
. gegen Abend schwer zu haben sein würden, erschienen deren 
schon um 1 Uhr Nachmittags vor dem Opernhaufe, und die 
geputzten Damen, begafft von der Menge, harrten dann bis 
um 8 Uhr Abends, wo die Ballthüren erst geöffnet wurden. 
Eine Menge Neugieriger drängt sich jetzt inderSkraße 
St. Denis in Paris, um den Riesen-Sonuenschirm zu sehen, 
welcher daselbst für den Kaiser von Marocco gearbeitet wird. 
Dieser Sonnenschirm hat nicht weniger als NI Fiiß im Um 
fange, ist mit grünem Sammt überspannt, innen mit blauem 
Tafft gefüttert und mit goldenen Troddeln und goldenen 
Stickereien verziert. Der Stiel mißt etwa 13 Fuß Höhe 
und ist sorgfältig auS Pallisander-Holz gearbeitet. 
Ein englisches Journal macht darauf aufmerksam, daß 
die Korallen-Inseln im stillen Meere sich im außerordent 
lichen Verbälnisse vergrößern. Jede einzelne der zahllosen 
Inseln ist der Mikteipunkt neuer Bildungen, welche noch, 
wenn sie einst sich verbinden, einen secbSken Wcttlheii, her 
vorbringen können. Auf diese» Korallen-Inseln zeigt sich 
eine reiche Vegetation, sobald sie über die MeereSflächc sich 
erheben. 
Zu Portland in Dolsetshire hat man in den Steinbrü 
chen des Herrn Lane eine v o r sü n d i! u rh i i ch e Hohle 
entdeckt voller Knochen von Löwen, Hyänen, Tiegern, Ochsen, 
Rehen und andern Thieren. Die meisten Knochen waren 
noch sehr wob! erhalten und befinden sich jetzt im Museum 
zu Weymouth. 
Ein einziges Londoner Hans hat an einem Tage er, 
che!all für 30,600 Pfd. Eteri. Traucrstoffe verkauft. In 
England wird nämlich die Trauer wegen des TodcS de» 
Königs allgemein, selbst in den untern Klassen, getragen. 
Man sieht keine farbigen Stoffe mehr in den Magazinen. 
Ein Londoner Uhrmacher soll der regierende» Königin 
eine Uhr mit einem perpetuum mobile überreicht haben, 
und zwar mit den Worten, er wünsche, daß sie so lange 
regieren möge, wie die Uhr gebe. 
Die brittische Armee zählt jetzt vier Feldmarschälle, dar 
unter zwei fremde Monarchen, nämlich der König von Han 
nover und der König der Belgier; die beiden andern sind 
die Herzoge v. Cambridge und v. Wellington. 
Der reiche Kohlenhändler Beaumonr in London bat 
sich in Paris ein Amenbiement für eine Million Fr. be 
stellt. Wenn diese Nachricht nicht etwa eines Köhlerglau 
ben« bedarf, so hat der Mann die alte Mährchen-Sage 
wahr gemacht, wo noch öfter Kohlen zu Gold wurden. 
Der berühmte weibliche Elephant, Miß Djeck, hat in 
Genf, wo er wüthend geworden, mit Kanonenkugeln erschos- 
Gustav Adolphs Denkmal bei Lützel'' 
OT 
Die Natur selbst hat wunderbarer Weift , 
großherzigen nordischen Heiden Gustav Adolph 
Schiachrfelde bei Lützen ein Denkmal gesetzt. 
Adolph fiel unweit des sogenannten Schwedens", 
eines Granirblocks, der sich vereinzeic in der ^f.,| 
findet. Er ist der südlichste der im nordößl^, 
Deutschland und besonders in den baltischen La>'° 
ausgestreuten Blöcke, in denen die Geognosie 
skandinavischen Ursprung erkannt hak, weil sie 
men dem Granit der skandinavischen Vorgebirge 9,, 
cljcti, und die am wahrscheinlichsten zur Zeit, a>S 
Gegend noch von MceresweUe» überspült wurde, ^ 
Eisstücken, wie auch noch heute zuweilen in de» " (1 | 
dische" Meeren geschieht, in südlichere Gegenden gş, 
wurden, bis ste mit ihrer Last an Höhen strande' , 
oder schmelzend dieselbe fallen ließen. Aber d>-S \ 
tätliche Monument genügte der dankbaren 
nicht, man wollte den Stein mit einem gokb" 
Baldachin von Gußeisen schmücken und zugleich 
auch schützen. Die Mittel zu dem Denkmale 
außer einem mit freigebiger Gnade gewährten SÄ 
Sr. Majestät des Königs von Preußen, von der 
Lützen und durch eine Collecte in Deutschland "ff 
bet- Entwurf ist von Schinkel, ausgeführt -wur^ 
Eisenguß in der Eisengießerei zu Berlin, auf dett»^,. 
man das schöne Denkmal gegenwärtig aufgestellt > ,„>l 
Ein umlaufender Fries ist auf den vier Se>"" «! 
Zuschriften geziert; auf der Haupkseire: 
Gustav Adolph am 6. November 1632." 2lttf i> er 
Seite: „Er führte des Herrn Kriege. 1 e ’,J 
25, V. 28." Auf der Hļnterseļce: „Gott ha^fl 
nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern KJ, j(iil 
und der Liebe und der Zucht. 2 Tim. I, V. 7 -. c<< 
der rechten Seile: „Unser Glaube ist bec 
die Welt überwunden hat. I Zoh. 5, V. , / 
Ganze macht einen edlen wohlgefälligen Eindrşş ' 
gleich zierlich und doch sehr einfach 
Redigirt und heransgegeben von F. M. Wendell, Königlich - privilegirtem Buchdrücke"'
	        
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