— 268 —
P
Vom Basse der Pariser Naiisnalgsrbeam 22. Juni beißt sen werde» müsse», nachdem neun Karabinerkngeln "„j,
in einem Briese auS Paris: ,,CS war ein Krähwinkel- nicht durch die Haut hatten dringen können. CS II' 1.,
SBaU im Großen, aber eingefaßt render hohen Gesellschaft fallend, daß gerade auch in Gens »er 17 Jahren diesels
non Paris, die daran Antheil nahm, n»d dies aab eben klition mit einem Elephanten vorgenommen werden
Nach einer von dem K. K. Geueralconsu! in Aepy"»
Aonstautinopel eingesendeten Tabelle waren in S ol3ê -gtD<
auf verschiedenen Punkten in Syrien stattgefundene»
beben 2395 Häuser theils beschädigt, theils ganz jşi'.zli
worden; aivli Personen waren dabei umgekommen, 1,110
verwundet worden.
In Walders (in Norwegen), im Kirchspiele Waag' V
ein Crdsiurz stattgefunden, wodurch ein großer Plsb
versank und 8 Menschen ums Leben kamen.
von Paris, die daran Antheil nahm, und dies gab eben
diesem Feste ein so ungemein eigentliches Gepräge. — Ein
Zug unter vielen: Sie erinnern Sich vielleicht einer Stelle
in den Teufels-Papieren von Jean Paul, wo er erzählt,
daß bei Gelegenheit eines Balles in einer kleinen Stadt,
bie nur einen Haarkräusler befaß, mehre Damen ihren
Kopfputz sich einen Tag vor dem Balle sson machen ließen,
und dreißig Stunden lang, und die Nacht über, aufrecht
am Fenster sitzen mußten, um sich ihren Putz nicht zu ver
derben. AehnlickeS geschah hier. Fast die ganze Natlonal-
garde kam mit Frau, Kind und Kegel in FiakerS, EabriolctS
und Droschken, und da roraiiSznscben war, daß dieselben
. gegen Abend schwer zu haben sein würden, erschienen deren
schon um 1 Uhr Nachmittags vor dem Opernhaufe, und die
geputzten Damen, begafft von der Menge, harrten dann bis
um 8 Uhr Abends, wo die Ballthüren erst geöffnet wurden.
Eine Menge Neugieriger drängt sich jetzt inderSkraße
St. Denis in Paris, um den Riesen-Sonuenschirm zu sehen,
welcher daselbst für den Kaiser von Marocco gearbeitet wird.
Dieser Sonnenschirm hat nicht weniger als NI Fiiß im Um
fange, ist mit grünem Sammt überspannt, innen mit blauem
Tafft gefüttert und mit goldenen Troddeln und goldenen
Stickereien verziert. Der Stiel mißt etwa 13 Fuß Höhe
und ist sorgfältig auS Pallisander-Holz gearbeitet.
Ein englisches Journal macht darauf aufmerksam, daß
die Korallen-Inseln im stillen Meere sich im außerordent
lichen Verbälnisse vergrößern. Jede einzelne der zahllosen
Inseln ist der Mikteipunkt neuer Bildungen, welche noch,
wenn sie einst sich verbinden, einen secbSken Wcttlheii, her
vorbringen können. Auf diese» Korallen-Inseln zeigt sich
eine reiche Vegetation, sobald sie über die MeereSflächc sich
erheben.
Zu Portland in Dolsetshire hat man in den Steinbrü
chen des Herrn Lane eine v o r sü n d i! u rh i i ch e Hohle
entdeckt voller Knochen von Löwen, Hyänen, Tiegern, Ochsen,
Rehen und andern Thieren. Die meisten Knochen waren
noch sehr wob! erhalten und befinden sich jetzt im Museum
zu Weymouth.
Ein einziges Londoner Hans hat an einem Tage er,
che!all für 30,600 Pfd. Eteri. Traucrstoffe verkauft. In
England wird nämlich die Trauer wegen des TodcS de»
Königs allgemein, selbst in den untern Klassen, getragen.
Man sieht keine farbigen Stoffe mehr in den Magazinen.
Ein Londoner Uhrmacher soll der regierende» Königin
eine Uhr mit einem perpetuum mobile überreicht haben,
und zwar mit den Worten, er wünsche, daß sie so lange
regieren möge, wie die Uhr gebe.
Die brittische Armee zählt jetzt vier Feldmarschälle, dar
unter zwei fremde Monarchen, nämlich der König von Han
nover und der König der Belgier; die beiden andern sind
die Herzoge v. Cambridge und v. Wellington.
Der reiche Kohlenhändler Beaumonr in London bat
sich in Paris ein Amenbiement für eine Million Fr. be
stellt. Wenn diese Nachricht nicht etwa eines Köhlerglau
ben« bedarf, so hat der Mann die alte Mährchen-Sage
wahr gemacht, wo noch öfter Kohlen zu Gold wurden.
Der berühmte weibliche Elephant, Miß Djeck, hat in
Genf, wo er wüthend geworden, mit Kanonenkugeln erschos-
Gustav Adolphs Denkmal bei Lützel''
OT
Die Natur selbst hat wunderbarer Weift ,
großherzigen nordischen Heiden Gustav Adolph
Schiachrfelde bei Lützen ein Denkmal gesetzt.
Adolph fiel unweit des sogenannten Schwedens",
eines Granirblocks, der sich vereinzeic in der ^f.,|
findet. Er ist der südlichste der im nordößl^,
Deutschland und besonders in den baltischen La>'°
ausgestreuten Blöcke, in denen die Geognosie
skandinavischen Ursprung erkannt hak, weil sie
men dem Granit der skandinavischen Vorgebirge 9,,
cljcti, und die am wahrscheinlichsten zur Zeit, a>S
Gegend noch von MceresweUe» überspült wurde, ^
Eisstücken, wie auch noch heute zuweilen in de» " (1 |
dische" Meeren geschieht, in südlichere Gegenden gş,
wurden, bis ste mit ihrer Last an Höhen strande' ,
oder schmelzend dieselbe fallen ließen. Aber d>-S \
tätliche Monument genügte der dankbaren
nicht, man wollte den Stein mit einem gokb"
Baldachin von Gußeisen schmücken und zugleich
auch schützen. Die Mittel zu dem Denkmale
außer einem mit freigebiger Gnade gewährten SÄ
Sr. Majestät des Königs von Preußen, von der
Lützen und durch eine Collecte in Deutschland "ff
bet- Entwurf ist von Schinkel, ausgeführt -wur^
Eisenguß in der Eisengießerei zu Berlin, auf dett»^,.
man das schöne Denkmal gegenwärtig aufgestellt > ,„>l
Ein umlaufender Fries ist auf den vier Se>"" «!
Zuschriften geziert; auf der Haupkseire:
Gustav Adolph am 6. November 1632." 2lttf i> er
Seite: „Er führte des Herrn Kriege. 1 e ’,J
25, V. 28." Auf der Hļnterseļce: „Gott ha^fl
nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern KJ, j(iil
und der Liebe und der Zucht. 2 Tim. I, V. 7 -. c<<
der rechten Seile: „Unser Glaube ist bec
die Welt überwunden hat. I Zoh. 5, V. , /
Ganze macht einen edlen wohlgefälligen Eindrşş '
gleich zierlich und doch sehr einfach
Redigirt und heransgegeben von F. M. Wendell, Königlich - privilegirtem Buchdrücke"'