Full text: Newspaper volume (1837)

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Jj?r« Feind der Franzose» In Afrika aber, der verwegene 
und tapfere Emir Abd- el - Kader^ hat sich geneigt ge 
funden de» Frieden anzunehmen, und zwar unter sehr ehren 
vollen und sichern Bedingungen,' welche bekannt gemacht 
iverben sollen, sobald der vom iranzos.General Bugeaud 
mlr dem Emir abgeschlossene Tracral die Ratißoation der 
Königs erhalten haben wird. So viel wird im Dvrwege 
versichert, sagt ein französisches Journal, daß alles die ernst 
hafte Absicht A b d - el - K ad e rs andeute, mit uns in gutem 
Einverständnisse zu leben, unsere Niederlassungen nicht mehr 
zn beunruhigen, uns unsere Herrschaft nicht mehr streitig 
|u machen, unsere Verbindungen mit den eingeborenen 
Stammen nichr mehr zu stören, und folglich auch dem un 
vermeidliche» Fortgänge unserer Sitten, unserer Ideen, 
unserer Civilisation unter den Arabern, nicht hinderlich sein 
zu wollen. . :> 
Hamburg. Am 12. Juni, Mittags, bei einem starken 
Gewitter, suchten zwischen Eimsbüttel und dem Schäfer- 
kamp zwei Knechte und ein Gärtner, die ein Fuhrwerk 
leiteten, unter einem Pappelbaume geeen den Regensturz 
Schutz. Ein Blitzstrahl zersplitterte die Pappel, der Gärtner 
stürzte besinnungslos zu Boden, die beiden Knechte wurden 
betäubt und die erschrockenen Pferde eilten mit dem Wagen 
davon. Nachdem sie sich alle drei von der Lähmung erholt 
hatten, wankten sie langsam in krankem Austande nach Hause, 
während die Pferde von Leuten in der Nähe aufgehalten 
worden waren. Die Kleidung des einen war etwas ver 
sehet, alle drei rochen stark nach Schwefel, hatten aber sonst 
keine körperliche Verletzung. — Etwas entfernter von diesen 
wurde aus einer Weide eine Kuh vom Blitze erschlagen. 
' Nachrichten vermischten Inhalts. 
Zn Brest befand ff» gerade am Tage der Äermäblungs- 
feier die dänische Corvette „Flora", und der Eifer, den die 
Officierc derselben bewiesen, an der Feier Theil z» nehm-en, 
trug noch zu ihrer Erhöhung bei; auch haben die dänischen 
Officierc bei den Osficiereu der französischen Marine die 
herzlichste Aufnahme gefunden. 
AIS am 6. Juni die König!. Familie ihren Einzug in 
Paris hielt, standen mehre Personen auf den Dächern der 
Häuser in der Rotunde ter elpsäischcn Felder. Ein Kind 
von 8 bis Ui Jahren steckke den Kopf zwischen die Eisen- 
stäbe des Bnistgitkers durch, verlor daS Gleichgewicht, stürzte 
hinaus, rollte auf dem Dache fort und verschwand. Ein 
Schrei des Entsetzens erschallte, und die unglückliche Mutter 
stürzte ohne Besinnung nieder. Allein das Kind hielt sich 
an der Dachrinne, bis man ihm mir einer Leiter ans dem 
Fenster des äien Stockwerks zu Hülse kam. Es ist un 
möglich, die Freude der Milkier zu beschreiben, die, als 
sie erwachte, ihr Kind ganz wohlbehalten auf ihrem Schvoße 
fand. 
AIs der Bischof von Au tun am 1. Juni ln seinem Or 
nate aus der Kathedralkirche trat, stürzte ein Mensch, der 
aus ihn gewartet zu haben schien, auf ihn zu und drückte 
zwei Pistolen aus ihn ab, bie aber beide von der Pfanne 
blitzten. Der Mensch entkam. ES ist ein Scbmiedegefills 
sein Meister, bei dem er in Autun gearbeitet, sagt aus, 
vor einigen Monaien schon habe derselbe geäußert: „Ich 
bin Republikaner, besonders sind mir aber die Pfaffen und 
die Carlisteu ein Dorn im Auge." 
Vor Kurzem erschienen drei dem Anscheine na» V, ( 
schwangere Frauen vor den Thoren- von Bördeaur. tj“, 
derselben erregte jedoch den Verdacht der Zoll - Beam! < 
man verfolgte sie, und sie wurde bald daraus glulw 
von — 120» Cigarren genesen I 
Kver junge unverheiralhete Engländer, von vornE. 
Geburt und unerbört reich, hatten unlängst irr Begch». 
»rosier lockerer Mädchen einen- ne* i 
zweier lockerer Mädchen einen Ausflug "nach 
gemacht. Der Zufall führte die vier Reisenden !» ;,ji 
Haus eines Schottischen Geistlichen, dessen Familie d>e % 
den Herren Engländer ihre Begleiterinnen als ihre \^U 
Frauen vorstellten. In London wieder angekommen, »"a, 
die beiden Mädchen plötzlich durch einen Advocate» 
jungen Herren Begleiter auffordern, sie, ihrem Ska»^,K 
mäß, al« ihre lieben Frauen Gemahlinnen in die flJ.ji 
Welt einzuführen. Der Gegenrede, baß sie ja j< ( ;n 
mit einander getraut wären, setzten die Mädchen !m ( * 
Beiden in Gegenwart des Schottische» Geistlichen aķ.'s 
Bekenntniß, baß sie, die Liebenswürdigen, ihre Galtst 
wären, entgegen. Jede gebotene AbffndiingS-Diimme "'ķt 
von den schlauen guiberakhenen Mädchen abgelehnt. 
Sache kam vor Gericht, der Schottische Geistliche ® j|« **»„ 
abgehört, und aus sein und seiner Familie 8e»g»>°,,°l 
Mädchen, den Englischen — nicht englischen — ■ 
gemäß, in alle Recbie gesetzlicher Ehefrauen eingşş 
Das war denn eine theure Spazierfahrt. 
Ein Amerikanischer Arzt hat ein Hülfsbuch sür 
Rcdigirt «nd herausgegeben vv!f F. M. W e 
unter dem Titel: „Die Rauschkur" geschrieben, 
er vielfache Beweise ausstellt, daß der mäßige Raê^ 
Champagner bei Rheumatismen, Nerven- und «Lii 
Krankheiten, dis erfreulichsten Dienste leistet, und d»k.rf 
diese erwärmende und belebende Körper- und Geist". F 
regung der Krankheilsstoff in feiner Wurzel erstickt *rgti 
ferneren Ausbreiten verhindert wird. — Sobald *{£,iU0 
sich nur erst bewährt, wird ihr der rauschende ^ 
nicht fehlen. . ^ ,jss 
Ans dem Missilippi-Flusse hat sich ein ähnliches 
ereignet, wie kürzlich im Hafen von Hull. Das Da«r^> 
„Ben Sherrod" ist auf der Fahrt von Neiv-OrleanS»pt 
anfwärtS mit 140 Personen in die Luft gesprnngc»- 
Kessel war geborsten und hatte eine Quantität Pulv"^ 
zündet. Nur ein Passagier hat sich nebst Frau »»»' 
gereicet. 
Die „Dorfzeitung" meldet aus Hannover: 
in Hannover greift die Duellwurh bedeutend um 
Vor Kurzem fiel sogar am Nachmittage auf offen" ® «ŗ 
eine Rencontre zwischen einem hiesigen jungen Lisich-zş 
einem Bürgerlichen vor, wobei Letzterer, wegen UnS^şş 
der Waffen, da er nur mit einem Regenschirm, ^ 
cier aber mit einem Säbel bewaffnet war, am îf.t 
an der Hand verwundet wurde. Nach vollbralbsmK,, 
entfernte sich der Osficier, und das zusammenge!a»lch,.ach 
begleitete den Verwundeten zum Arzte, wo er v- 
würde. Die weitern Folgen dieser Affaire sind " . tz 
bekannt." -Mşş, ^so 
In Halmstad (Schweben) wurden neulich für 15, ,„«ö-t, jÄr; 
Bco. Waaren confiseirt, bei bereu Transporkirung ^fl> 
lhenburg bieZvllvsficianten viele Unannchmlichk""^ 
indem man ihnen unterwegs allenthalben keine şş » % » 
lassen wollte, und sie sich daher genöthigt sahe«, 
höheren Behörden Beistand zu reauiriren. l«i 
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ndell, Königlich - prwilegirtcm BilchdU'" >îiļ 
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