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Auf sprung er, und schüttelte ad, was dang
Und eng ihm die Seele aebunden:
Was er wollte und wünschte und sehnte so lang,
Nun endlich glaubt' er'S gefunden.
Und eS faßt ihn — er dünkt sich ein Gott zu sein-
ES faßt ihn mit Freuden und Schmerzen;
In daS Herz zieht göttlicher Muth ihm ein.
Schon folgt er dem muthigen Herzen.
Doch wem des Schicksals tückische Macht
Verderben und Qualen geschworen,
Dem hat es die gräßlichste Folter erdacht,
DaS innerste Herz zu durchbohren.
Es wiegt ihn und trägt ihn auf kosender Hand
Sin des Glückes demantene Schwelle;
Er sieht das ersehnte, selige Land
In strahlender Himmelshelle;
Er sieht es, und breitet die Arme aus,
Vach ihm all sein Sehnen und Trachten;
Da ergreift'« ihn und schleudert in Nacht und GrauS
Ihn hinein, ohne Trost zu verschmachten.
Da steht er, erstarrt und todt wie das Grab,
Weiß nicht, wie's beuten und glauben: '
Sie wendet verächtlich sich von ihm ab,
Ihren Blick und Gruß ihm zu rauben.
Da steht er, erstarrt und todt, wie das Grab,
Weiß nicht, wie'S deuten und glauben;
Wild wogt eS im Innern ihm auf und ab,
Will Bewußtsein und Sinnen ihm rauben.
Und er wagt nicht zu trauen dem eignen Gesicht,
Er glaubt sich zu täuschen, zu irren;
„Nur Aufall war es, sie sah mich nicht!
„Leicht will ich den Knoten entwirren!"
Und er sieht sie wieder, und todt wie daS Grab,
Steht er da, jetzt muß er es glauben;
Sie wendet verächtlich sich von ihm ab,
Ihren Blick und Gruß ihm zu rauben»
„Es ist wahr! eS ist wahr! dahin, dahin,
„All mein Wünschen und Sehnen und Hoffe»!
„Erstorben, der grausen Vernichtung Gewinn,
„Vom Pfeil des Verderbens getroffen!
„Und doch vielleicht noch! Verläumdung hat
„Vielleicht sie irre gesühret."
„Was ist der Verläumdung hämischer Rath
<k,,i' ein zbckl. worin Liebe reaieret!"
Für ein Herz, worin Liebe regieret'/'
„Sie durfte vielleicht nicht." „O, welche Gewalt
„Kann dem liebenden Herzen befehlen!
„Und fesselt ihr Alles in eisernem Halt,
„Frei ist es, und frei wird es wählen!"
Die Hoffnung schwand ihm, die schützende Macht,
Sie schwand, und kehrte Nicht wieder;
Der Verzweiflung finstere Schreckensnachk
Senkte bleiern sich auf thu nieder.
Ein Bedingniß bes Lebens giebt's, ebne das
In Tod sich das Leben verwanbeit:
Eins muß der Mensch haben, ein heiliges Was,
Warum er lebet und handelt.
Wenn die Hoffnung auf dieses zu Gru«de geht,
Wenn er sieht, er kann's nichr erreichen.
Dann muß, wie von Pesteshanch angeweht.
Auch die rosigste Wange verbleichen.
Die Hoffnung schwand ihm, die schützende Macht,
Eie schwand, und kehrte nicht wieder;
Der Verzweiflung finstere Schreckensnachk
Senkte bieiern sich auf ihn nieder.
Th. Koch.
Das Zusammentreffen eines Hottet
tollen mit einem Löwen.
Man glaubt allgemein, daß die Thiere keine
Das sann'S auch dem Jüngling; denn als er beglückt,
Auf gewohntem Pfad ihr begegnet, •
Und hinein in daS Auge, das himmlische, blickt.
Und das gütige Schicksal segnet;
stcllungen haben, die Geschichte führt jedoch taust^
Facta an, welche zu beweisen scheinen, daß tue%
nunftlosen Thiere oft nicht durch den bloßen Znst^
allein zu ihren Handlungen bewogen werden.. Kann 1%
dem Löwen des Andre kies Gedächtniß und D« ^
backeit absprechen? Handelt Aubry's von
tidier Hund nicht mit eben so viei und selbst mit " ,
mehr Selbstverleugnung, Muih und Verstand als
treueste Freund? Scheinen nicht das Pferd, das „
gesenktem Kopf, mit starr auf seinen vor seinen S ll L
todt liegenden Herrn gerichteten Augen blickt, und
Züge den Abdruck eines tiefempfundenen Schmerzes^,,
kennen geben; der Neufundländer Hund, der dcn^ ^
seines im Wasser zu Grunde gegangenen Herrn re ttM, '
Elephant, dec einen Stich mit derNadei auf dem 9»^
erhalten, als er zur Tränke ging, solchen mit
migem Wasser füllte, und bei seiner Rückkehr die
des schlechten Spaßmachers überschwemmte; derşş,§
den Man im Louver sehen konnte, und der auf °
Grabe seines Herrn sterben wollte, und noch
kürzlich die Thiere des berühmten Martin,
sie nicht gegen den Antheil Einspruch zu thun, j
man bei Vertheilung des Verstandes für sie bestiw^^e
Folgendes Facrum, das alle von ,dcr Gesâ^
bisher aufbewahrten übertrifft, will the London W ee
Review verbürgen.
Ein Hottentotte, der zu einem Kraal in der
gend des Vorgebirges der guten Hoffnung gev^stk
suchte ein verlaufenes Pferd auf und war scholl
von seiner Wohnung, als er plötzlich fünfzig
von sich einen ungeheuren Löwen auf sich
sieht. Unter den Gedanke», welche das Gefühls
Erhaltung ihm eingab, verdankte er dem, wel^ ck!
ohne langes Bedenken wählte (denn dazu
keine Zeit), dem Zufalle allein; denn hätte er,
den Orc zu gelangen, eine andere Richtung genoi«
ist ''»et,