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das Leben, nâmlicb der Bewohner!» desselben mit ihrem
Sohn und einem Dienstmädchen. Der Mann und Baker
der Verunglückten war, wegen Krankheit, nicht im Hause.
Außerdem sollen noch einige Personen, indem sie sich aus
den obern Etage» retteten, Verletzungen erhallen haben.
Bei Heilbronn macht ein Jäger einer Fra» auf seinem
Wagen Platz zum Mitfahren, und während er rückt, gebt
sein Percnssionsgewehl los, und die volle Ladung ihm durch
de» Kopf, daß er todt herabsinkt.
Ein Cssigbrauer in Memmingen ist vor einiger Zeit
vom Glücke recht ernstlich begünstigt worden. Ihm träumte
nämlich in einer Nacht, daß alle seine drei Tochter uner
wartet in gesegnete Niederkunft gekommen wären, und
zwar die älteste mit einem, die zweite mit zwei, und die
jüngste mit drei Kindern. Am folgenden Morgen erzählt
er seiner Frau den sonderbaren Traum und fügt hrnzri,
er will die Zahle» I, 2 und 3 in der Aahlenlolterie be
setzen. Die Frau rath ihm ab und sagt, dies Geld würde
»ur weggeworfen sein u. s. w. Unterdeß beschließt der
Mann doch sein Glück auf Veranlassung des sonderbaren
Traumes zu versuchen, und setzt 3 Thaler auf die drei Num
mern, sagt aber seiner grau, er habe nur 3 Mark gesetzt,
und diese setzt einen Thaler darauf, ohne ihrem Manne
etwas davon merken zu lassen. Nach einigen Tagen wurde
die Lotterie gezogen, und unter den gezogenen Nummern
waren: 1, 2, 3. Der Essigbrauer, der zuerst sein Glück
erfuhr, stürzte in die Stube zu seiner Familie mit der
frohen Nachricht, daß er 17,600 Thaler gewonnen habe.
Die Frau, welche die schone Zahlenreihe horte, siel vor
Erstaunen in Ohnmacht, erholte sich aber bald wieder und
erzählte nun, daß auch sic eine artige Summe gewonnen
habe, da sie dieselben drei Nummern mit einem Thaler
besetzt habe. Kurz, der Essibraucr war jetzt ein Mann
von 20,000 Thalern; aber der Neid, der niemals ruht,
hat jetzt seinen drei schonen Töchtern die Namen: Eins,
Zwei, Drei gegeben.
Nack München ist von Griechenland ein Bataillon, das
öfe, von 1000 Mann wieder zurückgekehrt; der Empfang
war festlich und schön, doch wurde ihnen die Weisung ge
geben, böse Gerüchte über Griechenland nicht auszusprengen,
liebrigens gehen die Werbungen noch sort, und soll ein
National-Heer von 20,000 Manu, zur Sicherheit des Lan
des, errichtet werde». Die eingefangenen Seeräuber, die
Dienste genommen haben, werden alS tüchtige Soldaten
geschildert.
Die Baiern freuen sich ausnehmend darüber, daß die
S<ftdaren ans Griechenland braun zurückkommen. Grie
chisches Sonnenbraun ist in München die neueste Modefarbe.
Griechenland. Briefe aus Napoli di Roman« mel
den, daß der bekannte Kvlvcvtroui im Gefängniß ge
storben sei.
Neuerdings erzählt man sich wieder vom Kaiser von
Oesterreich, etwas echt Menschliches und echt Kaiserliches.
Ein Militair »emlich, an dessen Tiscke sich eine ziemliche
Schaar von Kindern satt essen, wozu die Pension aber nicht
ausreichen wollte, bat-neulich den väterlichen Monarchen
uni eine Unterstützung, und wurde uiir der Weisung ent
lassen, sich nach einigen Tagen Uli Kaiserlichen Cabinette
zu melden. Noch «» demselben Tage gelangte seine Bitt
schrift an die Kaiserliche Lasse, nachdem der Kaiser auf die
Rückseite geschrieben harre: „Dem Bittsteller 5000 Gulden
zu vezahlen." Der Cassirer stutzte und besah die Zahlen
drei- bis viermal, wollte jedoch seinen Augen nicht trauen,
r« der Kaiser l» dergleichen Fällen nie mehr als 500 Fi.
angewiesen hakte, und begab sich mit der Anweisung zun>
Cabinels-Director, der gleichfalls stutzte, und endlich n»k
der Bittschrift zu dem Monarchen ging. Dieser besah die'
selbe und sagte dann lächelnd: „Da ist mir eine Null F
viel ausgekommen; weil es aber schon einmal geschrieben
ist, ßr soll es auch geschrieben bleiben. Bezahlen Sie deck>
Manne gleich 500 Gulden, und die übrigen 1500 legen
fruchtbringend für seine Kinder an." .
Im südlichen Theil von Frankreich bat mau ein eigens
Mittel, auf den Bällen den Korben schon engagirter şş
men aus dem Wege zu gehen. Jede solche Dame trW
nämlich eine künstliche Blume im Gürtel, welche sie nF
dem Ende des versprochenen Tanzes an den Herrn zurück
giebt. Jede Dame, welche keine Blume im Gürtel ttķ
steht demnach aus der Wahlliste.
Au Heer-Hugoward in Nord-Holland ist der Lanbma^
Klaas Bakker in dem Alter von 81 Jahren gesiorbe»!
er hinterließ eine Wittwe von 80 Jahren, 7 Kinder, 35Cnft'
und 27 Urenkel, und zusammen mit den Unverheirathess"'
88 Nachkommen. Merkwürdig ist, daß während der 611«'
rigen Ehe dieses Paars in deren Wohnhause Nicuuşş
weder Kinder noch Dienstboten, gestorben ist. ,,
Von Gothenburg wird gemeldet, daß das englische 8* 1 “
Sylvon, mit Steinkohlen geladen, bei Hallö verunglück''
und ein anderes, Aeolus, mit Rapsaat nach Hull bestiniw"
übergeftgelt und gesunken sei.
BiS zum 13 März Mittags sind in Bergen 086 Jsw
ten und 105 Böte angegeben worden; welche znsanilş
117,852 Tonnen frische und gesalzene Frühlings -Häritķ
einbrachten; die frischen zu 100 Stück per Tonne berechne"
Vaterländisches.
Kiel, den 18. April. Nach glaubwürdigen NachrirdiF
aus Kopenhagen werden durch die nächstens zu erwarten»'
neue ZoUordnuug alle sowohl reale» als persons.
Iollireiheiten aufgehoben werden. Wegen der
verschiedenen Priviiegirten zu ertheilenden Entschädigung'
sollen demnächst die Prvvinzialstände, deren Einführn"»
man auch mit Nächstem entgegensieht, specielle VorsllM
machen.
— Der Subrector an der hiesigen Gelehrtens-IF',
Asmussen, so wie die Candidate» Mau und Schm«,
ter sind von der hiesigen Facuität zu Doctvren der
losophie piomovirt worben. Alle drei werden im bşşsi
' -ijpeişş
sichenden Semester als Privatdocenteu bei der Univer
aujtrecen. ^
— Der Ausschuß deS Vereins zur Beförderung r, (
gerlicher Gewerbe in der Stadt Schleswig Hut in
Versammlung vom 2tsten v. M. vier dortigen Hanbwesi»
gesellen und Lehrilngen zwei erste und zwei zweite P^
zuerkannt. K. Coreesp. El-
Ein der Staatskasse gehöriger Hof auf dem Gute
Holm ist vor Kurzem gänzlich abgebrannt. Ein Knabe »m
10 Jahren war während de« FeuerS unbemerkt in einjfi»
gekrochen, und als man eine Wand einschlug, um das
zeug zu retten, folgte der Knabe mit, aber —todt. ,,
DaS Schiff „den danffe Eeg," Capt. Rabe, (dem Ke
sserer Saß gehörend) ist in Kopenhagen am 6. April, «»A
dem es die Reise von Charlestown in Nordamerika ick -st .
Tagen gemacht hatte, angekommen. Das Schiff „Ä
Augusta," Capit. Mvlbye, von Kopenhagen na« î
bestimmt, ist gm.27. März «ns Longsaud gänzlich vernnginn