Full text: Newspaper volume (1825)

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Mandat. 1 Sie fühlen doch selbst, ma chere mere, 
^tviederle diese, bitter lächelnd, daß der Vater 
°a das Unmögliche verlangt. Lektüre gehört jetzt 
Am Ton und ist eine unerläßliche Bedingung« 
«oll ich wie ein Marienbild da sitzen und zuhören, 
Ae die kleine A. und die überkluge B. über un 
sre Schöngeister abspricht.^ Und wie oft würde 
ļtf) Ihnen nicht selbst, auf Bällen und in Gesell« 
Aasten mißfallen haben, lehrten mich diese Vu« 
w nicht wie moil sich dort benehmen müsse, ge 
lle« die Guten sowohl als gegen die Zudringlichen 
''"d in jeder Mädchen«Lage. 
^ Noch manches Aber hatte die Mutter — die 
Achter wie immer das letzte Wort, und ließ die 
oichlsinnige Ida ihre Lehrer irgend einmal in der 
An he des Vaters liegen, so trug sie ihr jene, um 
ft>n Kinde Verdruß zu erspare», besorglich nach, 
Ad freute sich im Herzen der goldne» Früchte 
°>ķser Lektüre, wenn Ida in Gesellschaften die mer 
^vrirten Floskeln in ihre Dialogen flocht, oder 
'"it entlehnte» Sätzen prahlte, und was dergleichen 
'"ehr war. DaS Mädchen wandelte jetzt auf Rö 
sch. Sie wurden ihr, wo sie auch auftrat —und 
Wï Mutter strafbare Liebe führte sie von einer 
chstbarkeit zu der andern —sie wurden ihr von Iüngr 
""gen, Männern und Greisen gestreut. 
Nur zu wohl gefiel sich die eitle Mutter ist 
Am Abglanze der Auszeichnungen, welche dem 
üblichen Kinde zu Theil wurden. Es that ihr 
">vhl, sich überall zu dem Besitze eines so bezau« 
Arnden Mädchens Glück wünschen zu hören, zn 
sehen wie die Vornehmsten sich ihr näherten, wie 
«rastn, Räthe und der bunte Schwarm der Okf" 
Are nach der Ehre rangen, mit ihr zu plaudern, 
vergebens warb jetzt ein wohlhabender Kaufmann, 
"Nd bald darauf ein allgemein geschätzter Geschäfts 
mann um Ibas Hand. Das sind Nothnagel tt!
	        
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