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Heute warb meine Fran, qeborne 111 len, von einem
gesunde» Mädchen alückücb und wohl entbunden, solches
habe ich nicht verfehlen wollen, meinen hiesigen Anver
wandten und Freunden hiedurch ergebenst bekannt zu
machen. Rendsburg den 28sten Februar 1317.
G. Ostermaun,
Sattlermeister.
Die nächsten Umgebungen Rendsburgs von der Natur
schon kärglich ausgestattet, nnd durch die, der Festung
drohende Belagerung ihrer wenigen Verschönerungen be
raubt, bieten den Einwohnern der Stadt, so wie den an
kommenden Fremden einen traurigen Anblick dar. Große
Anlagen zu machen, verbietet die allgemeine ökonomische
Verfaffnng unserer Zeiten, so wie schon an und für sich
das Terrain, welches dafür zu Gebote steht. Die Ver
schönerung der Wege, zwischen dein Neuen-Thor mid den
Gärten, des Platzes rund nm die Vogelstange durch An
pflanzung von Alleen, rind Hecken würde schon einen freiind-
' licken Anblick, trab vor dem Thore einige kleine Spatzier-
gange gewähren. Der Plan dazu ist von dem Herrn
Ca pita in v. Braadan vom Holfleieiinschen Infanterie
Regiment, der unentgeltlich das Verdienst übernehmen
will, die Eintheiluna zu machen, so wie, so viel er nur
kann, mit dabev thätig zu fern, — enrworfen, und uns
vorgelegt. Wir sind uns mit Anziehung oes Herrn Majors
v. Oblrogge, als Commandeur der Fortification schon
über die Ausführuna einig, die, wie wir versichern dürfen,
ohne sehr bedeutende Kosten gescheben kaun. Mehrere
Bürger und Einwohner haben ihre Wünsche dafür sehr
lebhaft zu erkennen gegeben, nnd sich auch schon zu ansehn
lichen Beitragen erboten, so daß kaum ein Zweifel an der
Ausführung Statt finden kann. Je mehr Hülfsqucllen
aber zu Gebote stehen, je mehr Verschönerungen kann man
ssch erlauben, und je vollkommuer kann das Ganze werden.
Fest überzeugt, daß ein jeder Einwohner Rendsbnrg's
sich mehr oder minder dafür iuteressiren wird, erlauben
wir uns hiedurch eine öffentliche Aufforderung, durch kleine
Beiträge diesen Plan zu befördern. Die größern so'wie
die kleinern werden mit gleicher Anerkennung des guten