Full text: Newspaper volume (1817)

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Zehn Menschen, worunter mehrere Kinder, sanken 
ins Grab herein, dessen Tiefe io Fuß betrug 
Glücklicher Weise war dasselbe mit sieben F„ß 
Wasser angefüllt, und wenn auch dieses allen viele 
Angst verursacht hat, so ist es doch gewiß Die Ur 
sache, daß niemand ( unbedeutende Conlusionen 
abgerechnet) Schaden erlitten hat. Für die'Ne 
benstehenden war das fürchterliche Geschrei der Sin 
kenden, die sich ausdrückende Todesangst und das 
Ringen derselben, in dem mit den übelsten Dünsten 
und eckelhastestem Schmutze angefülltem Wasser, 
worin mehrere von anderen ganz niedergedrückt 
* worden, ein unvergeßlich schauderhafter Anblick. — 
Verschiedene Nebenstehende faßten sich jcöoct>] — 
In sehr kurzer Zeit waren alle Unglückliche aus den, 
Grabe herausgezogen und erhielten von anderen 
Herzueilenden schleunige Hülfe, so daß, bis auf ein 
Paar alte Leute, die vor Schreck und Kälte einige 
Tage krank waren, niemand ernsthafte Folgen die- 
ses Vorfalles spürt. 
Gewiß erhebt Jeder ( der in so augenscheinlicher 
Gefahr schwebte) dankbar Auge und Herz zum 
Herrn der Weiten, erkennend seine allwalkende Um 
sicht und Gnade. — 
Auf Verfügung der Kirchenbaukommißion ist in 
Gemäßheit der neueren Verordnung, sowol dieses 
als noch ein sich mehr in der Kirche befindliches 
Grab mit Erde ausgefüllt. — Die Todten werden 
ruhn — die Lebenden ohne Furcht über ihre Asche
	        
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