Die See warf einiges Leinenzeug ans, wel
ches einem Schwedischen Kavalier gehörig, den
Sr. Majestät der König uns entgegen gesandt;
auch ein silbernes Degengefäß und Löffel. Nicht
lange, so schleuderte eine Welle auch das schwarze
Kleid des Prinzen auf den Felsen. Das Wrack •
unsers Schiffes wurde jetzt immer mehr und mehr
zertrümmert, und als wir schon ganz erstarrt vor
Frost wäre», trieben, zu unserer großen F ende,
allerley Holzstucke an die Klippe, die wir zusam
men trugen und nach einer zweystnndigen Be
mühung Feuer bekamen, bey welchem wir unsere
Kleider trockneten. Dabey mußten wir durch
stetes Reiben mit Schnee, unsere steifen Glieder
vor dem Erfriren bewahren- Durch das kalte
Seewasser waren uns die Fuße dermaßen geschwol
len, daß wir zuletzt nicht mehr gehen tonnten.
Auch Hunger und Durst fanden sich ein, da wir
seit zwey Tagen nichts genossen hatten. Wir such
ten die Krumen und Brocken aus den Taschen
hervor, und labten uns mit geschmolzenem Schnee
wasser, oder den Regenrümpfeln ui den Felseiiri-
tzen. Glücklicherweise befand sich auch ein Apo
theker unter uns, der eine Herzstärkuiig bey sich
trug, durch welche er uns sämmtlich erquickte.
Schon hatten wir den größten Theil des
Tages auf diesem wüsten Felsen zugebracht, nnd
obwohl der Sturm sich zu legen begann, so sahen
wir doch mit Furcht und Zagen der einbrechenden
Nacht entgegen, als zu unserer unaussprechlichen
Freude wir plötzlich eine Schaluppe erblickten, die
sich mühsam zu uns durcharbeitete. Es waren
Bauern, <m deren Strande das Meer einige Kof
fer und Speisekörbe ansgeworsen, woraus sie ge-
mlithmaßet, es müsse ein Schiff verunglückt seyn,
und daher in die See gefahren, um sich dessen zu
erkundigen. Ihr Boot war jedoch Hey weitem