Full text: Newspaper volume (1811)

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in wenig Minuten borst, das Wasser zu asten 
Seiten herein drang, und Alles.!, was unten iur 
Raume sich befand, ersäufte. 
Der Herr von Wartensleben, der zu unserer 
Suite gehörte, war in der Kajüte auf seinem 
Bette liegen blieben, und wurde recht wunderba 
rerweise errettet; sintemal das Schiff hinten zuerst 
Zertrümmerte, und ein Balten, der unter ihm hin 
fuhr, ihn gleichsam ans dein Bette bob, und mit 
Gewalt nöthigte, die Kajüte zu verlasse», da ein 
Augenblick längeren Verzugs sein Tod gewesen 
wared 
Die Matrosen schrien: man sollte sich in den 
beyde» Schaluppen reiten! aber diese wurden so 
gleich von den Wellen ergriffen und verschlungen, 
Um den Jammer zu vollenden, stieß die Brandung 
das Schiff wieder ab von den Klippen, und au 
genblicklich begann es zu sinken. Die Matrosen 
hingen sich an den hintersten Mast, der Prinz und 
wir an der vordersten, betete« ein Vater Unser 
und nahmen Abschied von einander. Jetzt hob 
sich auch der Herr von Wartensleben aus den 
Wellen zu uns heraus, und zog einen Menschen 
nach sich, den er gerettet. So klammerten wir 
uns sämmtlich an den Masibanm, entschlossen mit 
unserm gnädigen Herrn z» sterben. Das Wrack 
des T chiffes war bald über bald unter den Wel 
len, woliie gleichwohl nicht gänzlich sinken, ob« 
schon die Finken es bedeckten^ und war solches 
um so gräßlicher, daher vir auch Gott um bal 
dige Vollziehung seines Verhängnisses anriefen. 
Würllich waren wir bereits halb todt, von den 
Wellen ff,st erstickt, auch vor Frost nicht mehr 
mächtig, uns an dem Maste zu halten. 
In diesem schiecklicyen Zustande trieben wir 
noch über eine Meile, bald in den Fluten begra 
ben, bald wiederum frey stehend. lïïìit entsetzlichem
	        
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