Full text: Newspaper volume (1811)

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rein aus, zündeten es an, und rissen, was die 
Flammen nicht verzehren konnten^ dann bis auf 
den Grund nieder, um den Ort auch ganz zu vm 
tilgen, von wo aus sie so lange gedrückt und ge 
drängt worden waren. Diese Zerstörung ist wahr 
scheinlich auch die Ursache der Dunkelheit, in wel 
cher die altere Geschichte des hohenzollernschen, 
und also auch des preußischen Hauses eingehüllt 
ist, da die Urkunden und Dokumente, welche sie 
aufhellen könnten, damals vom Feuer verzehrt 
oder weggefchlepvc seyn mögen. 
Als Graf Friedrich von seinem heiligen Zuge 
nicht wiederkehrte, übernahm sein Sohn, Graf 
Jos Nik-as, o^e Regierung. Sein erstes Geschäft 
war, Anstalt zur Wiedcraufbauung des Schlosses 
Hohenzoliern zu machen. In dieser Absicht ließ 
er viel Holz fällen, und um den Berg Zollern 
herum zubereiten und zuzimmern; allein die Reichs- 
städter, die nichts weniger wünschten, als daß diese 
Burg je wieder ihr furchtbares Haupt erheben 
sollte, sielen plötzlich über die Baumaterialien her, 
und ruinirten Alles. 
Der Graf, zu schwach gegen so viele vereinte 
Feinde, suchte Hülse bei seinen Verwandten, den 
Erzherzögen von Oesterreich, den Markgrafen von 
Baden, den Grafen von Fürstenberg und Andern. 
Diese kamen, als man den Grundstein zum neuen 
Schlosse legen wollte, selbst dahin, legten in eigner 
Person Hand an das Werk, mauerten mit silbernen 
Kellen und Hämmern, und gaben dadurch den 
Reichsstädten-, zu verstehen, daß sie mit Wehr und 
Waffen diejenigen vertreiben würden, die sich unter 
fangen möchten, der Erbauung des Schlosses Hin 
dernisse in den Weg zu legen. Da die Reichsstädte 
hierdurch auch' r. irklich abgehalten wurden, etwas 
dagegen zu unternehmen^— wenigstens findet man. 
in der Geschichte keine Spur davon, — so erhob
	        
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