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rein aus, zündeten es an, und rissen, was die
Flammen nicht verzehren konnten^ dann bis auf
den Grund nieder, um den Ort auch ganz zu vm
tilgen, von wo aus sie so lange gedrückt und ge
drängt worden waren. Diese Zerstörung ist wahr
scheinlich auch die Ursache der Dunkelheit, in wel
cher die altere Geschichte des hohenzollernschen,
und also auch des preußischen Hauses eingehüllt
ist, da die Urkunden und Dokumente, welche sie
aufhellen könnten, damals vom Feuer verzehrt
oder weggefchlepvc seyn mögen.
Als Graf Friedrich von seinem heiligen Zuge
nicht wiederkehrte, übernahm sein Sohn, Graf
Jos Nik-as, o^e Regierung. Sein erstes Geschäft
war, Anstalt zur Wiedcraufbauung des Schlosses
Hohenzoliern zu machen. In dieser Absicht ließ
er viel Holz fällen, und um den Berg Zollern
herum zubereiten und zuzimmern; allein die Reichs-
städter, die nichts weniger wünschten, als daß diese
Burg je wieder ihr furchtbares Haupt erheben
sollte, sielen plötzlich über die Baumaterialien her,
und ruinirten Alles.
Der Graf, zu schwach gegen so viele vereinte
Feinde, suchte Hülse bei seinen Verwandten, den
Erzherzögen von Oesterreich, den Markgrafen von
Baden, den Grafen von Fürstenberg und Andern.
Diese kamen, als man den Grundstein zum neuen
Schlosse legen wollte, selbst dahin, legten in eigner
Person Hand an das Werk, mauerten mit silbernen
Kellen und Hämmern, und gaben dadurch den
Reichsstädten-, zu verstehen, daß sie mit Wehr und
Waffen diejenigen vertreiben würden, die sich unter
fangen möchten, der Erbauung des Schlosses Hin
dernisse in den Weg zu legen. Da die Reichsstädte
hierdurch auch' r. irklich abgehalten wurden, etwas
dagegen zu unternehmen^— wenigstens findet man.
in der Geschichte keine Spur davon, — so erhob