Full text: Newspaper volume (1811)

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|U bestimmen seyn. So viel ist gewiß, daß sein 
Name schon in Urkunden ans dem inen Jahr 
hunderte vorkommt. Damals war es, wie dir 
meisten Bergschlösser in Deutschland, ein Raub- 
nest. So wie die Gebäude jetzt stehen, sind sie 
nach einer gänzlichen Zerstörung im 'Jahre 14.Z0 
wiederum aufgebauet worden. Die Veranlassung 
dazu gab Graf Friedrich von Hohenzollern, der 
Oetrniger genannt, ein rüstiger, streitbarer Ritter, 
der, wie es die Sitte des damaligen Zeitalters 
mit sich brachte, täglich, nach verrichtetem Mor- 
gengebet, mit seinen Reisigen und Vasallen auszog, 
die nahen und fernen Reichsstädte zu befehden» 
Diese, der steten Plackereien müde, errichteten end 
lich einen Bund unter einander, besonders Rcuth- 
lingen. Rothweil, Eßlingen und Ulm, und zogen 
im Jahre 1420 mit ihrer Mannschaft vor den 
Berg und das Schloß, den Grafen förmlich zu 
belagern. Die Burg war aber zu fest; sie lagen 
zwei volle Jahre davor, ohne etwas auszurichten, 
und würden auch nichts haben ausrichten können, 
wenn sie nicht Hülfe erhalten hätten. Der Graf 
hatte nämlich nm diese Zeit die Gräfin Henrike 
von Wirtemberg durch einige gegen sie ansgestoßne 
Schimpfwörter beleidigt. Hierdurch erbittert, be 
nutzte sie die Gelegenheit, sich zu rächen, und 
schickte den Belagerern 2000. Mann z» Hülfe. 
Graf Friedrich wurde nun auf seinem Berge im 
mer enger eingeschlossen, und da endlich sein Pro 
viant aufgezehrt war, suchte er mit einigen Rei 
sigen zu entfliehen, ward aber ertappt, und von 
den Wirtembergern in einen Thurm zu Mümpel« 
gard eingesperrt. Nach seiner Freilassung, die auf 
Vorbitten seiner Verwandtin, der Markgräfin von 
Brandenburg, geschah, zog er ins gelobte Land, 
fand aber unterwegs seinen Tod. Nach Erhal 
tung des Schlosses plünderten es die Sieger erst
	        
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