Full text: Newspaper volume (1811)

,Jn diesem Augenblick' kiesen die Kinde», die 
draussen auf der Hauefiur spielten: Der Vater! der 
Vater! und ich, — halb «schrecken, und dock voll 
Jauchzen in meinem Herzen, lief hinaus in et» 
Gasse, und wah lick du selber liesst aihemlvs daher 
und sahst unê nicht und hörtest uns nicht, bis wie 
dich umhalsten und hielten und drückten, und endlich 
dein starrer Blick in'S Leben kam, und, als ob dl» 
fragtest und zweifeltest, lang uns bett achtere." . 
„Wir führten dich drinnen in'S Stübchen, wo der 
kranke Kurt auf dem Bette lag und seufzt« und jam 
merte. Dein Anblick fiel ihm zentnerschwer aus die 
Seele, und ich hätte gern dich wieder hinausgeführt. 
Mer da ich anfieng dir zu winken, gicngst du hin 
ohne alles Arg und botest ssm die Hand und grüßtest 
ihn auf das freundlichste. Da sah er dich verwnnr 
bert an und sagte: Hans, du willst es denn ve-ges» 
fen was ich dir Böfts gethan? — Gott sey Lob und 
Dank, der dich hergeführt in dieser Stunde, daß ich 
ruhiger sterben kann. Zeh habe viel verschuldet an 
dir und den Deinigen, alles was ick dir entrissen. 
Las hac der Himmel m dieser Nacht mir wlederae- 
«wmmcn, und nun, daß ich'S fcjr ersehe nach mei 
nem Vermögen, soll dieses Haus, und alles was mir 
übrig ist dein seyn und deines We,beS aus immer; 
und betet für mich " 
„Da weinten wir alle zusammen und dankten Gott 
und dem Alten von Herzen, und waren alle um taS 
Lager her und wollten an dem Kranken unser B-ßteS 
thun' Er aber sah uns heiter an und lächelte wir 
er nie gelächelt, und war todt," 
Hier endigte die Mutter eine Erzählung, die mich 
auf das äusserste gerührt, und einfach, wie sie war, 
mich doch lebendig ergriffen halte. Die Kinder die 
schweigend und ich möchte sagen, andächtig zugehört 
und Essen und Trinken darüber vergesse,:, — schienen 
jetzt aufzuwachen und umhalsten Vater und Mutter,
	        
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