Full text: Newspaper volume (1811)

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Napfe Kartoffeln fischen, die in der schönsten Milch 
wie die Gründlinge schwammen. Zur Seite paß en 
Hund und Katze aus Atfall und U berble'bsel, und 
eine Henne mit Küchlein war -luchsend im Anzug 
um Theil zu nehmen. 
„Geh' ich hinaus, sprach ich zu mir selbst, so ger 
rath da« wackere Paar da draussen in Unruh' und 
Sorge mich zu bewirchen, sein trauliches Gespräch 
verstummt, und ich verliere da« schönste Idyll da« 
ick sehen kann, s' Es wandelte m.ch eine gewaltige 
Lust an, Zeuge zu seyn von einem ländlichen Mahle, 
da« unbefangen und zwanglos abgehalten würde. 
„Thu mir einen Geiall.n, ltebeS Kind, — sagte ich 
zu dem wartenden Mädchen, ■— geh' hinaus und 
speise mit deinen Leuten frey und stank, und sage 
kein Wort was für ein Vogel hier im Käfich fitzt. 
Ich bin müde und heiß und mag kein Wörilein 
schwatzen, und dieweil ihr fertig eßt, schlnmmr' ich 
eine Weile hier auf der Bank und erhole mich.'' — 
„ Ja," sagte das Mädchen, „ich gehe wohl, aber 
daß ihr dann auch schlaft, und nicht auf unser ein 
saitig Gerede hört! " 
Sie gieng und ick öff wte leise das kleine Fenster, 
chen, und legre mich d cht darunter und blinzre mit 
den Augen wie ein Fuchs der nach Trauben steht. 
Da« Mädchen erschien jetzt draussen bey den Seinen, 
und wie durch Zufall kam es an « Fenster und warf 
«inen forschenden Bi'ck herein. Ich bemerkte es und 
drückte aus Leibeskräften die Augen zu, bis ich draus 
sen wieder unbefangen plaudem härter dann hob ich 
Mick allmählig empor und guckte durch die Ecke der 
untersten Scheibe wieder hinaus. Da« verschlagenr 
Mädchen hakte nicht übers Herz bringen können, sich 
meinem Lauschen auszusehen; es war zur Seite ge 
gangen, unter dem Vo> wände die Hühner mit seinem 
Drvde herbey zu locken, und schien in dieses wichtige 
Geschäft schon ganz versenkt. (Die Fvrksttzung folgt.)
	        
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