Full text: Newspaper volume (1808)

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vhne sich zu betrinken, und schwimmen in einem 
nnabsehlichen^ Wonnemeer, ohne zu ertrinken. 
Und der andächtige, junge Leser, nebst der andächr 
kigen, jungen Leserin suhlen ihre Herzen so erwärmt 
und erhoben, daß sie den begeisterten Schwur thun, 
einem gleichen Ziele mnrhig und hoffnungsvoll ent 
gegen zu streben, ohne sich an die klippenvollen 
Gerste, an die reißenden Ströme und die blukdürr 
stigen Ungeheuer, welche ihnen im Wege sind,,zu 
kehren. 
Das verunglückt freilich sehr oft. Man kehrt 
gewöhnlich -an de!» ersten angeschwollenen Bache 
schon um; oder wenn die aufstrebende Begeisterung 
auch zu den abenteuerlichsten K â in p fe n Kräfte leiht, 
lo erschöpft doch endli ch die freudenlose Wallfahrt durch 
nnabsehliche, öde Wüsten des kühnen Helden Ged u i d; 
denn zu einem raschen, verzweifeltenStrestemiteinem 
romantischen Riesen oder Drachen gehört gewöhnlich 
weniger Heldenstärke, als zii der Ausdauer bei einem 
einförmigen langweiligen Pilgergange nach einem 
immer weiter entsiiehsnden Ziele. 
Indessen besteht die Treue nur zu oft auch diese 
härteste Probe, «ich gelangt, nach kürzerem oder länger 
rem Harren gnd Schmachten, an ihr Ziel. Aber w'artrc 
ihrer hier auch iirimer ein wahres, dauerhaftes 
Glück? — ' 
Amynt hat, schon bei seinem Abgänge auf die Uni; 
verficht, seiner geliebten Kusine, der Tochter eines 
frommen Dorfpfarrers, den Verlobungsring an den 
ftiuger gesteckt, »nd hat einen wahren Engel von Um 
schuld in voraus zur Lebensgefährtin erobert. Lange 
hüt ihn hernach das Schicksal hin und her geworfen, 
ck)' es ihn in den Hafen eines festen, nährenden Amtes 
belangen ließ. Er hat seinen Geist unterdessen trrsiich 
ausgebildet) und mir Hülfe desselben hat er nun, sehr 
bald nach der zärtlichen Hochzeit mit seiner jKusine, 
einsehen gelernt, daß auf seinem Sopha neben ihm 
un höchst gutmüthiges, unschuldiges Dvrfgansche»
	        
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