Full text: (8. Band = 1834, No 9-No 16)

DB J. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 
zu erlöschen. Anfang Mais schrieb der Hausarzt an: B., dass € 
durch die beispiellose Menge von häutigen, selbst röhrenähnliche 
und zottigen Abgängen auf die Vermutbung gekommen sey, das 
Atheromen, als Folge der frühern Balggeschwulst, zugegen se)" 
möchten, wie er einmal in einem ähnlichen Falle bei der Sectiob 
gesehen. Die Cur im Frühlinge solle befolgt werden, allein die 
des Sommers müsse Geschäfte wegen durch Mariakreuz — oder 
Egerbrunnen mit Eselsmilch und bittern Extracten bewirkt wer‘ 
den. Seitdem sah der Vf. den Kranken nicht wieder, hört“ 
aber, dass er sich leidlich befinde. Ob Leibschmerzen und häv- 
tige Abgänge aufgehört haben, weiss er nicht. [ Casper’s Wo 
chenschr. f. d. ges. Heilk. 1834. Nr, 12.) (K—e.) 
38. Epidemisches Frieselfieber; von Dr, MaArcı" 
KowsKr. Im Jahre 1829 wurde. eine solche Seuche in Pose 
beobachtet. Die Prodromen waren von sehr kurzer Dauer. Nach 
den ersten .24 Stunden liessen die gewöhnlichen Zufälle mit 
einem Schweisse nach, kehrten aber den 3. Tag zurück. Mit 
der zunehmenden Efflorescenz des Kxanthems, weiche gewöhnlich 
in die zweite Woche fiel, nahm ein ficberhafter Aufruhr im 
Körper immer mehr zu, und brachte, bald, unter der Form eine 
Nervosa, bald unter der eines Typhus putridus, alle nervöseb 
Erscheinungen hervor. So stieg die Krankheit bis zum 14. Tag® 
und endete vor Ende der zweiten Woche mit dem: Tode, ode! 
nahm in der dritten Woche per /ysin eine glückliche Wendung} 
oft tödtete sie auch erst in der 4. Woche. — Das Exanthe® 
bestand aus erhabenen, röthlichen Stippchen, welche ‚auf dunke 
lem Grunde ‚bald dichter, bald zerstreuter - gesehen wurde» 
Von den weiter von einander entfernten hatte jedes ‚einen eig® 
nen rothen Hof. Von den Petechien unterschieden sie sich 
durch die in der Mitte erhabenen Knötchen, und dieser Unter“ 
schied fiel da recht in die Augen, wo Friesel und Petechien 29 
einem Individuum vorkamen. Zögern des Ausbruches, sehr blass 
und livide Röthe des Exanthems war in schweren Fällen eigel‘ 
thümlich und letztere Eigenschaft ein. böses Zeichen. Die Ef 
florescenz dauerte 5 Tage, und Ende der 2. Woche schupp!® 
sich die Haut kleienartig ab, Um diese Zeit kamen auch öd” 
matöse Anschwellungen vor.‘ — Der lästigste und gefährlichst“ 
Begleiter des Exanthems war immer Diarrhöe; kam sie Anfang? 
der Eruption, so verzögerte sie dieselbe und bewirkte. später 
ein Blässerwerden oder gänzlichen Rücktritt des Exanthems; io 
Verbindungs mit gänzlicher Schlaf- oder Appetitlosigkeit gehört® 
sie zu den sichersten Zeichen eines tödtlichen Ausganges. — 
Zur Hervorrufung der Krankheit war ein eigenthümliches Miasın* 
in einer besondern- Disposition der atmosphärischen Verhältniss®® 
begründet. Einmal hervorgerufen, pflanzte sie sich auch eich 
durch Ansteckung fort. Ausser Kindern unter 5 Jahren ver“ 
schonte sie kein Alter und kein Geschlecht; die grösste AU 
steckungsfähigkeit besassen die, welche am Wechselfieber litte”
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.