Full text: (8. Band = 1834, No 9-No 16)

|. Anatomie und Physiologie. 
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(convexe) Lage zu bringen, in der sie sich in der Gebärmutter 
selbst befand; die bei weitem grössere Zahl jener Oeffnungen 
liegt in den Furchen zwischen ‚den: Lappen der Placenta; sie 
gehen bald in einzelne Canäle über, welche sich nach Art der 
Brouchialäste vertheilen. Auf der Oberfläche der Lappen (Co- 
tyledonen) selbst werden wenige, kleine, mit dickern Wandun- 
gen. versehene. Oeffuungen angetroffen; sie sieht R. für Ueber- 
bleibsel der verlängerten Uterinarterien, jene in den Furchen aber 
für Venenendigungen an. Was nun die Structur der Placenta 
anlangt, so stimmt die von dem Verf. gegebene Beschreibung 
mit der von Hunter, LosstEin und MeckeL im Wesentlichen 
überein; R. hält z. B. mit LosstEry die Haut, weiche die Ute- 
rinfläche der Placenta in den spätern Monaten der Schwanger- 
schaft überzieht, für eine Fortsetzung der Decidua. In Bezug 
auf die Verbindung der Uteringefässe mit den Gefässen der Foe- 
talplacenta stimmt der Verf. mit Joun und Wır.. Hunter über- 
ein. Die Uterinarterien ‚ergiessen das Blut, das die Lappen und 
Gefässe der Foetalplacenta umspült, und dieses kann in seiner 
Wirkung auf das Blut des Foetus, mit der Wirkung der Luft in 
den Lungen auf das Blut in den Lungengefässen verglichen wer- 
den. [Lond. Med. Gaz., XII. (Br.) 
3. Missbildungen. 1) Darmcanal ausserhalb der 
Bäuchhöhle. Wundarzt BrRunues in Neukirchen fand bei ei- 
nem neugeborenen Kinde den ganzen Tractus intestinorum bis 
auf einen kleinen Theil des Dickdarms und Rectum ausserhalb 
der Bauchhöhle bloss liegen. Die Bauchmuskeln waren von un- 
ten, so wie von oben vereinigt bis zum Nabelringe, der eine ei- 
nen Zoll grosse Oeffnung bildete, wovon von oben die Speise- 
röhre, von unten der Dickdarm ausgingen, Rechts von dieser 
Oeffnung ‚lief die Nabelschnur zur Leber. Gedärme und Magen 
ausserhalb der Bauchhöhle waren in ihrer Substanz sehr verdickt. 
Das Abends geborene Kind lebte noch bis zum folgenden Nach- 
mittage. Alles Andere war natürlich gebildet. —. 2) Missbil- 
dung des Gesichts, In Meneckerath wurde 1832 ein Kind 
geboren, das neben doppelter Hasenscharte statt der Nase einen 
blossen Hautlappen hatte. Die Stirn war zugespitzt, die Au- 
gendeckel geschlossen und kein Augapfel zu sehen. Als das 
Kind nach 2 Tagen starb, fanden sich die erbsengrossen Bulbi 
tief in der Orbita. Sie bestanden aus einem knöchernen von 
den Häuten des Auges umgebenen Körper, die verschiedenen 
Feuchtigkeiten fehlten ganz, und die vordern Lobi des grossen 
Gehirns waren nur fingerdick und sehr zähe. Das übrige Ge- 
hirn war völlig ausgebildet. — 3) Eine ähnliche Beob- 
achtung von Dr. Graerr in Trarbach, Bei einem 1830 gehbo- 
renen Kinde, das innern Wasserkopf hatte, fehlte die Nase, und 
es war nur eine Art von Augenhöhle am untern Ende der Stirn 
zugegen, in Uer 2 ganz unausgebildete Augapfel lagen, Unmit- 
telbar über dieser Höhle war ein aut der Stirn ansitzendes, ei-
	        
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