Full text: (8. Band = 1834, No 9-No 16)

f. Pathologie, Therapie und. medicinische Klinik, 71 
leiden Behafteten wurde der eine gebessert entlassen, der andere 
Pat., eine 27jährige Frau, welche vor 2 Jahren ein acutea Herz- 
leiden überstanden hatte, seit 3 Monaten aber wieder über hef- 
tiges Herzklopfen klagte, womit sich Orthopnöe und hydropische 
Zeichen verbanden, starb am 9. Tage ihrer Aufnahme. Die linke 
Lunge fand sich bei der Section durch seröse Ansammlung im 
Brusthautsacke sehr zusammengedrückt.. In einem sackartigen 
Zwischenraume des Herzbeutels und der. rechten Lungenpleura 
eine Quantität gelben Eiters.. Der Herzbeutel war wie das Herz 
sehr verdickt und vergrössert..— Unter den mit Säuferwahnsinn 
Behafteten war ein 2%jähriger, schwächlicher Mann mit kachek- 
tischem Ansehen, welcher seit 4 Jahre sechsmal, unter Convul- 
sionen, bewusstlos niedergefallen seyn sollte. Er erhielt am 
12, Jan., dem Tage seiner Aufnahme, wegen gastrischen Beschwer- 
den: 6 Gaben Ipecacuanha (zu gr. v) und, nach Beseitigung der 
selben, den Tag darauf viermal 1 Gran Opium. Hierauf stellte 
sich der kritische Schweiss ein, und schon am 15. Jan, konnte 
der Mann entlassen werden. Bemerkenswerth ist, dass der Mann 
nicht die gewöhnlichen, sondern Visionen von schwarzen Män- 
nern in seinen Delirien gehabt hatte. Er war auch allerdings, 
dem Ausdrucke seiner psychischen Störung. nach, trübsinnig. 
Zum Schlusse werden noch die tödtlich abgelaufenen Fälle nach 
den Kraukheitsarten angegeben, und rücksichlich der, verhältniss- 
möässig zahlreichen, Todesfälle auf die im Obigen schon an- 
geführten Gründe verwiesen. [Rust’s Magaz, Bd. 41, Hft. 2.) 
H—r.) 
31. Regelwidrigkeit im Verlaufe‘ der Angina 
parotidea; von Dr. Torr in Ribhitz. Im Sommer 1819 lit- 
ten in Pommern mehrere 2 -.- 6jährige Kinder an Ohrdrüsen- 
geschwulst mit katarrhalischem Fieber, die zum Theil ohne Mittel 
wich. Bei einem 4jährigen Knaben schwand die Geschwalst 
plötzlich, ohne dass Gehirnaffeetion oder Intumescenz des Scro- 
tum, wie sie gewöhnlich in diesem Falle folgen sollen, eintra- 
ten. Dagegen bildete sich "Tags darauf zuerst. an den Fingern, 
und zuletzt allmählich allgemein, Emphysem aus, d. h. der ganze 
Körper, der Kopf ausgenommen, schwoll trommelsüchtig an, und 
jede Stelle gab, schlug man mit den Fingerknöcheln an,“ einen 
Ton, wie man ihn bei 'Tympanitis findet. Die Respiration war 
beeinträchtigt, der Stuhl stockte, der Harn aber ging ohne Be- 
schwerden ab. Um zuerst Stuhlausleerung zu erlangen und et- 
waige Flatulenz zu beseitigen, liess T. zuerst ein Kliystier aus 
Inf. Valer, et Menth, crisp. mit Asa foetid. setzen, worauf starke 
Entleerung mit vielen Winden folgte und die Auftreibung des 
Unterleibs bedeutend nachliess., Innerlich erhielt der Knabe eine 
Kampheremulsion, um die ins: Zellgewebe ausgetretenen Gar 
arten zu verflüssigen und sie in tropfbar Auider Gestalt durc 
die Hautgefässe fortzuschaffen, oder auch um die Gase durch 
die in verstärktem Masse nach der Haut getriebenen Säfte zu
	        
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