Full text: (8. Band = 1834, No 9-No 16)

V. Gynäkologie und Pädiatrik. 
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nicht schmerzhaft. Pat. hatte vor 4 Jahre an ‚Leberentzündung 
gelitten, ohne ärztliche Hülfe in Anspruch ‚genommen zu haben; 
sein Geschmack war bitter, die Zünge gelb belegt; und bei man- 
gelndem Appetite stellte sich öfter Erbrechen und bitteres Auf- 
stossen ein. Der Stuhl war hart und grau, der Harn goldgelb. 
— Bei diesen und noch andern Zeichen von Leberleiden wurde 
Pat. mit Resolventib. behandelt, worauf sich schon nach einigen. 
Wochen ein Ieterus ausbildete und die Nachtblindheit, wie auch 
das Prurigo formic. verschwand. Die Anschwellung der Leber 
war so bedeutend, dass sie durch den äussern und innern Ge- 
brauch des Quecksilbers und des Coniums und der Digitalis nicht 
ganz beseitigt werden konnte, [Horn’s Archiv, 183%, Jan. Febr.) 
V—t 
98%. Arthritis larvata’'sub schemats Cat actaes 
von Dr. MünzentaALeR in Ochsenfurt. Eine 46jährige Bänerin 
hatte in früher Jugend ihr rechtes Auge und Ende Nov. 18274 
auch das Sehvermögen auf dem linken Auge eingebüsst. Pat, 
hatte sich nämlich wegen schon eine Zeit lang bestandener Gicht, 
schmerzen in den Füssen: verschiedener Einreibungen in diese 
Theile bedient, worauf sehr bald die Schmerzen aus denselben 
schwanden, mit ihnen aber auch das linke Auge durch Cataracta 
verloren war. M. verordnete im Dec. 1827 innerlich Calom. mit 
Kxtr. Aconiti, liess täglich einige Male Ung. Autenr. in Stirn 
und beide Füsse so lange einreiben, bis sich starker Ausschlag 
zeigte, worauf nach und nach die Füsse wieder schmerzten und 
der Staar zu schwinden anfing. Als nach 12 Tagen die Fuss- 
schmerzen so heftig wie früher geworden waren, war üer Staar 
völlig verschwunden, [Hwufeland’s Journ. d. prakt. Heilk., 1834, 
Mar. (K — e.) 
V. GynikKoLoGın und PÄDIATRIK. 
288. Physische Folgen der weiblichen Wollust; 
vom Regierungsrathe Dr. Neumann in Aachen. , Es ist eine höchst 
irrige Ansicht, dass die Befriedigung des Geschlechtstriebes nur 
den Mann schwäche, welcher dabei die edelsten, sowohl die ve- 
getative ala die physische Kraft erhöhenden Säfte verliere, wäh- 
rend das Weib, welches dabei nur wenige und unedlere Säfte 
aufopfere, weniger durch die Begattung, ‚vielmehr nur durch 
Schwangerschaft und Geburt geschwächt werde; man ersehe dies 
theils daraus, dass eine Menge feiler Dirnen, welche aufs äus- 
serste der Geschlechtslust fröhnen, dennoch diek und fett seyen, 
theils daraus, dass gegentheils Enthaltsamkeit und Schamhaftig- 
keit leider zur Quelle unzähliger hysterischer und Menstrual-Be- 
schwerden werden, während nur unnatürliche Wollust ihnen wirk- 
lich schade, indem daraus besonders weisser Fluss, Mutterkrebs 
u. a. del. Uebel hervorgehen. Die‘ Analogie anderer lebender
	        
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