Full text: (8. Band = 1834, No 9-No 16)

{F.. Pathologie,” Therapie und medicinische Klinik, - 469 
stehen Geschwülste von der Grösse eines Hanfsamenkorns bis 
zu der einer Kirsche. Erst wenn die Geschwülste grösser wer- 
den, wird die Structur der Leber undeutlich und verschwindet 
zuletzt ganz, so dass sie eine gleichförmige, speokartige u. 8. W. 
heterogene Masse. darstellt. Auf ähnliche Weise entsteht das 
Cärceimom des Magens, zunächst in der Muskelhaut. Zwischen 
den Muskelfasern und dem sie verbindenden Zeilgewebe sieht 
man eine Farbenveränderung , welche kaum anders 'ist, als in 
den Muskelfasern. Diese werden blass und hart, während ihre 
Consistenz, Form und Verbreitung unverändert bleiben. Dieses 
findet: man auch im Zellgewebe der Muskelhaut, woselbst aber 
die‘ Farbeuveränderung kaum bemerkbar ist. Nach. und nach 
werden die ergriffenen Theile grösser und seirrhös-hart und 
durchsichtig, und später zu einer homogenen Masse, weiche als 
Brustdrüsen-, Medullar-Sarkom und Blutschwamm erscheint. — 
Bildung des Carcinoms auf serösen Flächen. Auf se- 
rösen Flächen, wie auf der Pleura und dem Peritonäum, ist die 
heterogene Masse ohne Veränderung dieser Membranen ergossen. 
Man sieht daselbst viele Geschwülste von verschiedener Grösse, 
Consistenz und Farbe. Manche sind so gross wie ‚eine Pflaume 
oder Orange, andere wie eine Kirsche oder Bohne und bestehen 
aus einer speckartigen, brustdrüsenähnlichen, encephaloiden Masse 
oder aus einem Gemische der letztern mit Faserstoff und Blut, 
In: dieser gemischten Masse sieht man viel Körperchen von der 
Grösse eines Nadelkopfes bis zu der einer Linse oder eines 
Hanfsamenkornes; manche auch so klein, dass sie mit unbe- 
waffneten Augen kaum gesehen werden können. "Die kleinsten 
können knorpelhart, oder hirnweich, blass, roth oder blutähnlich, 
seyn, Es ist also leicht ersichtlich, dass die Quelle dieser he- 
terogenen Bildungen im Blute, ihre ‚Ausscheidung . von dieser 
Flüssigkeit als eine Secretion und Form eines flüssigen Secrets 
auf der Oberfläche der Membranen zu betrachten ist. Die trau- 
rige aber wichtige Erfahrung, dass so Viele an Entzündung lei- 
den, ohne dass diese Krankheit andere örtliche Folgen hat, als 
die gewöhnlichen, beweist, dass der Organismus schon früher 
musste erkrankt gewesen seyn, wie in jenen Zuständen, welche 
die der Afterbildungen hervorbringen, wenn diese mit der KEnt- 
zündung in Verbindung erschienen. Z. B. ein Kranker hat eine 
äusserliche Geschwulst, welche irgend eine Varietät des Scirrhoms 
oder Cephaloms zeigt. Ihn befällt eine Pneumonie oder Pleuri- 
tie, oder beides zusammen und ‚tödtet ihn in Tagen oder Wo- 
chen. Statt des ergossenen Seruma, der plastischen Lympe und 
des Eiters, des gewöhnlichen Entzündungsproductes, finden wir 
die Lunge in eine feste Masse umgewandelt, die beim Durch- 
schnitte wie Speck aussieht; sie ist scirrhös und die Pleura ist 
mit vielen Geschwülsten ähnlicher Art bedeckt. . Mag :es also 
immer als ein Gesetz gelten, dass der specielle Charakter jedes 
krankhaften Productes sowohl, als die Natur jener, von welchen
	        
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