Full text: (8. Band = 1834, No 9-No 16)

il, Pathologie, Therapie und medicinische Klinik, 459 
aus nichts und die Individuen sind fortdauernd den Gefahren 
der Ansteckung ausgesetzt. E. hat von der Revaccination keine 
Erfolge gesehen. 50 Fälle, die unter seinen Augen früher von 
ihm, später im Impfinstititut zu Breslau vaccinirt ‚worden waren 
und in denen er den Verlauf der Vaccine beobachtete. wurden 
später revaccinirt, zwei wiederholt, und nur in einem. Falle ents 
stand eine Art von neuer Vaccine, Dies war ein 1828 als Säug- 
ling vaccinirter Knabe, bei dem der Verlauf nicht ganz normal 
gewesen war. Die neue Vaccine hatte mit Varioliden Aehnlich- 
keitz die Pusteln fielen mit dem 8. Tage ein und trockneten 
wie Blasen zusammen. — Am sichersten vaccinirt man die Kin- 
der ‘allererst wohl nach dem ersten Jahre. [Rust’s Magaz. f. 
d, ges. Heilkunde, Bd. 41, Hft, 3.] (K—e.) 
253. Complication von Scharlachfieber und Blat- 
tern; vom H. und M. R. Dr. CLarus in Leipzig. ‘Beide Epide- 
mieen traten in Leipzig im Juli 1832 auf und nahmen ‚zugleich 
zu und ab. Im Octob. erreichten sie ihre Höhe, erhielten sich 
auf ihr bis zum Febr. v. J., nahmen dann allmählich ab und 
kamen vom Aug,‘ bis Dec. nur noch sporadisch vor. Erst in der 
Abnahme wurden. im Jacobshospitale 6 und ausser demselben 1 
Fall beobachtet, bei. denen C. Complication beider Krankheiten 
annimmt, während er sie in mehreren andern für zweifelhaft 
hält.‘, Im erstew Zeitraume dieser Complication fanden sich, die 
gewöhnlichen‘ Fieberzufälle abgerechnet, Rückenschmerz, Hals- 
schmerz, ‚dunkle Röthe des Gaumensegels und Anschwellung der 
Zungenwärzchen vor. Einige erbrachen sich auch. Am 3. oder 
4., einmal auch am 6. Tage brach der. Scharlach aus und zwar 
bei allen zuerst über den Knöcheln der Hände und Füsse, bei 
einem Kranken als blasse und fleckige, bei den übrigen als dunkle 
rosenähnliche , gleichförmige Röthe, die sich mehr oder weniger 
auf Oberarme und Oberschenkel, Brust und Gesicht verbreitete und 
die unter Druck des Fingers einen weissen, schnell ' verschwin- 
denden Fleck zeigte. Zugleich sah man da, wo noch keine 
Röthe sichtbar war, besonders an der Stirn, um den Mund, 
und auf der Brust die gewöhnlichen Blatterstippchen, die bei 2 
Kranken, ven denen der eine starb, den Peteschen ähnlich wa- 
yen. Einige Tage schienen dieselben keine Fortschritte zu ma« 
chen, während die Röthe immer weiter ging und dunkler wurde. 
Erst als sie am 4. oder 5. Tage schwand, entwickelten sich die 
Stippchen, wie gewöhnlich fortschreitend, zu völligen Pusteln, 
wobei zugleich die gewöhnliche Hautgeschwulst zum Vorschein 
kam. Das Fieber remittirte underdessen ‚nicht bemerkbar, son- 
dern nahm vielmehr von Neuem zu, als die Pusteln sich hoben, 
und war bisweilen. mit Benommenheit des Kopfes, Irrereden und 
trockner Zunge vergesellschaftet. Bei 3 Kranken, von denen 2 
starben, kamen die Pusteln am ganzen Körper sehr‘ häufig und 
im Gesichte sogar zusammenfliessend, aber da, wo die Schar- 
lachröthe sich zuerst und am stärksten gezeigt Hatto, äusserst
	        
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