Full text: (8. Band = 1834, No 9-No 16)

KO 
[. Anatomie und Physiologie. 
zu erhalten, was bei Leidenden um so nothwendiger wird, als 
gleichzeitig eine Ungleichheit in den Bewegungsräumen entwe- 
der durch Vorwalten der Contraction oder Expansion zugegen. 
ist. Gesund sind, wie schon gesagt, die Kreislaufsbewegungen 
nur dann, wenn beide Bewegungsseiten , Contraction und Expan- 
sion, in ibren Räumen gleich weit sind; krank sind sie, sobald 
eine oder die andere ihre normalen Gränzen nicht beachtet, d, h. 
sie nicht erreicht oder überschreitet, und so bei dem Vorwalten 
der Ausdehnung den fauligen, asthenischen, bei der Zunahme 
der Zusammengiehung aber den entzündlichen, asthenischen Zu- 
stand verräth. In beiden Fällen ist, selbst bei Zunahme der 
Pulsschläge, der Blutumlauf darum mehr verzögert, als im gesunden 
Zustande, weil im ersten Falle zwar viel Blut wegen des durch 
die vermehrte Ausdehnung vergrösserten Raumes in das Herz 
tritt, jedoch wegen beschränkter Zusammenziehung nur zum Theil 
fortgetrieben wird, somit unverwendet zurückbleibt; im andern 
Falle dagegen hat das Herz wohl Kräfte, sich seines Inhaltes 
zu entledigen, allein da es aus obigem Anlasse beschränkt ist im 
Raume zur Aufnahme, so kann es nur wenig abgeben, weil es 
nur wenig hat. Aus diesem Grunde fliesst das Blut bei stark 
fiebernden Thieren nicht durch selbst weit geöffnete Blutgefässe, 
sondern es wird in den Venen stockend gefunden. — In glei- 
chem Maasse, ale bei den meisten Leiden die Empfindung 
schmerzhaft gesteigert oder die Bewegung eines Organs abnorm 
vermehrt ist, muss auch die Ernährung zurücktreten. Letzteres 
würde in einem noch auffallendern Grade geschehen, selbst schäd- 
lich seyn, wenn nicht in gleichem Verhältnisse durch die Ver- 
mehrung vder Kreislaufsbewegungen die Aufrechthaltung eines 
entsprechenden Blutumlaufs und dadurch bedingten bessern Er- 
nährung und Ausscheidung des in grösserer Menge Abgelebten 
Statt fände. Wir haben oben die Wirkung der gesteigerten Be- 
wegung und Empfindung auf die Kreisbewegungen gesunder Thiere 
kennen gelernt. Diese Wirkung spricht sich bei kranken Thie- 
ren in noch höherem Grade aus, wozu noch der merkwürdige 
Umstand kommt, dass gleichzeitig das bestehende Raumverhält- 
niss sich vergrössert. Werden entzündlich organisirte , dann 
noch anch entzündlich fiebernde Thiere gereizt oder bewegt, 
so wird -der, vielleicht früher wenig fühlbare Herzschlag vol- 
lends verschwinden. Wird. der Versuch an schlecht genähr- 
ten Thieren angestellt , so wird der Herzschlag fühlbarer werden. 
(Schluss folgt.) [ Med. Jahrb. d, k. k. Österreich, Stüates, 
Bd, 15, St. 1.] (Y—t.) 
IL PATHOLOGIE, THERAPIE und MEDICINISCHE KLINIK, 
248. Die epidemische Krankheitsconstitution im 
Königreiche Böhmen im J, 1830; you dem Gubern. R, und
	        
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