Full text: (8. Band = 1834, No 9-No 16)

Summarium des Neuesten 
aus der 
in- ud ausländischen Medicin 
zum Gebrauche praktischer Aerzte, 
14. August 1834. 
AM 16. 
I. ANATOMIE und PHYSIOLOGIE: 
247. Der Herzschlag in anatomischer, physiolo- 
gischer, so wie in pathologischer Bedeutung; von 
A. Heyne, öffentl. ordentk Prof. der spec. Pathologie und Therapie 
u. s. w. zu Wien. In einer Sitzung, welche der Gelehrten - Ver- 
ein in Wien hielt, sprach ‚sich Burvdach über die Ursache oder 
den nächsten Grund des Herzschlages aus. Es heisst. darin un- 
ter anderem, der Schlag des Herzens werde während der Seiten- 
bewegung der Kammern und nicht, wie gewöhnlich angenommen 
wird, bei der Verlängerung der nach der Brustwand neigenden Spitze 
desselben gefühlt; diese Erweiterung der Kammern werde nicht 
durch die dem Herzen inwohnende Ausdehnungskraft, sondern 
bloss in Folge der bei Zusammenziehung ‚der Vorkammern Statt 
findenden Einströmung des Blutes bewirkt: der Kammertheil des 
Herzens verhalte sich während der Erweiterung ganz passiv. Der 
geehrte Verf. stützt seine Meinung darauf, dass gleichzeitig mit 
dem Herzschlage mittelst des Stethoskops und Plessimeters ganz 
eigenthümliche Töne wahrgenommen werden, welche von der 
Einströmung des Blutes in die Herzkammern herrühren sollen. +— 
Hierdurch fand sich der in der Ueberschrift genannte Vf. veran- 
lasst, seine Ansichten über diesen wichtigen Gegenstand in Fol- 
gendem auszusprechen: dass der Herzschlag während der Erwei« 
terung seiner Kammern und nicht durch die Herzspitze, und 
zwar dann zu Stande kommt, wenn das Herz in seinem Kammer- 
theile sich verengert, gleichzeitig dabei in seinem Endtheile (der 
Spitze) sich verlängert, mit diesem gegen die Brustwand neigt, 
dort anprellt und so den Herzschlag verursacht, geht theils aus 
mit Umsicht angestellten Vivisectionen, theils aus der Autopsie 
an einer höchst interessanten Missgeburt eines Kalbes hervor. 
Dieses Kalb, dessen Herz frei ausserhalb der Brusthöhle lag, 
lebte nach der Geburt noch 2 Tage. Man sah während dieser 
Zeit die ausdehnenden und zusammenziehenden Bewegungen seil- 
ner Vorkammern und Kammern, des Grundes und der Spitze so 
deutlich, dass für obige Behauptung kein Zweifel übrig bleibt. 
Was jene Versuche anbelangt, so fühlte man schon mit dem Fin- 
ger oder einem andern Körper, welchen man nach mit Umsicht 
Summarium d. Medicim 1834, VI 29
	        
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