Full text: (8. Band = 1834, No 9-No 16)

38 Ill. Materia medica und Toxikologie. 
die Verderbniss der Zahnkrone still zu stehen. — %) Tripper 
im 2. Stadium und Nachtripper. Hier wurde mehrmals 
Kreosotwasser als Injection angewendet, doch nicht so lange rein 
entzündliche Symptome zugegen waren. Ein schnelleres Aufhö- 
ren des Ausflusses, als auf die sonst gebräuchlichen Mittel wurde 
jedoch nicht beobachtet, ja einige.Male stieg sogar die Entzün- 
dung wieder, so dass das Mittel ausgesetzt werden musste. In 
einem Falle entstand Hodenentzündung , doch liess sich nicht an- 
geben, ob durch Ausschweifung, Erkältung, oder Kreosot. — 
8) Primäre syphilitische Geschwüre. Kleinere und ober- 
flächliche Geschwüre heilten, mit Kreosotwasser fomentirt, bald, 
grössere und tiefere aber blieben steheu. 9) Bei einem depas- 
cirenden Bubonengeschwüre wurde Charpie, mit Kreo- 
sotwasser getränkt, angewendet. Die Depascation stand darauf, 
aber auch das Geschwür blieb bei dieser Behandlung 3 Wochen, 
während derer es einige Male mit reinem Kreosot bepinselt wurde, 
stehen, ‚und zuletzt musste eine Salbe mit Terpenthin und Ei- 
dotter gegeben werden, auf die es eich bald mit Granulationen 
füllte und jetzt fast vernarbt ist. — 10) Condylome. Mit 
Kreosotwasser fomentirte schrumpften bald ein und verschwan- 
den, hartnäckige wurden mit reinem Kreosot bepinselt, worauf 
gie einschrumpften und als fast trockene Schorfe abfielen, was 
aber auch nach Kıtr. Saturn, der Fall ist. 11) Als blutstil- 
Jendes Mittel wurde es in einigen unbedeutenden Fällen in 
Anwendung gezogen, doch sah man keine schnellere Wirkung als 
vom kalten Wasser. Bei bedeutenden Blutungen kann man sich 
also auf dies Mittel allein nicht verlassen. 12) In einem Falle 
von Tumor alb. scroph. genu. liess H. 12 Tropfen reines Kreo- 
sot mit 3j Ol, hyosc. einreiben, doch war in 5 Wochen das Ue- 
hel noch ganz wie früher. — Ausserdem benutzte der Verf. das 
Kreosot noch ein Mal bei einem oberflächlichen Geschwüre des 
Orific. uteri mit copiösem Abflusse eines eiterartigen Schleims, 
das längere Zeit innerlich mit Kalomel, äusserlich‘ mit Zinkvi- 
triol, Bleizucker, Sublimat und salpetersaurem Silber erfolglos 
behandelt worden war. Auf Injectionen von Kreosotwasser nahm 
der Ausfluss schon nach 4 Tagen ab und nach 14 Tagen hörte 
er ganz auf. Auch erfolgte bei Frostbeulen, mochten sie nun 
ulcerirt seyn, oder nicht, auf Bähungen mit Kreosotwasser die 
Heilung in wenigen Tagen. — Neuerlich wendete übrigens der 
Verf. das Kreosotwasser stärker an: er nahm nämlich 6—8 Tro- 
pfen Kreosot, in einer Drachme Alkohol gelöst, auf die Unze 
destillirtes Wasser. [Medic. Correspondenzblatt d. württ. ärztl, 
Vereins, 1834, Nr. 13.) (K-— e.)
	        
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