Full text: (8. Band = 1834, No 9-No 16)

414 ° IM. Moateria mediea und Toxikologie, 
Weitere Versuche gestattete der Zustand des Kranken nicht, und 
möglichst schnelle Unterbindung der Art, ti, postic, durch Krwei- 
terung der Wunde nach.der Ferse hin, in der Nähe der Rinne, in 
der die Sehne des Muse. tibial. postic. und Flex. digit. comm. liegt, 
musste nun das leisten, ‚was das Kreosot nicht geleistet hatte. Bel 
der zweiten und dritten Anwendung des Kreosots klagte der Kranke 
über hefliges Brennen, gegen das nach der Unterbindung mit Er- 
folg mehrmaliges Abwaschen mit Wasser ‚angewendet wurde. — 
Ueber die nähern Umstände der Verwundung erfuhr B. Folgendes: 
Beim Abladen von Bauholz war am 7%. Febr. ein Balken von mitijer 
Grösse auf den Fuss gefallen, Der zuerst befragte, doch nicht zu- 
verlässige Chirurg will neben der oben ‚beschriebenen Wunde: eine 
Luxation des Fussgelenkes erkannt und eingerichtet haben... Die 
gleich nach der Verwundung auftretende Blutung soll:so stark ge- 
WEdın seyn, dass der Verletzte bei der nicht sogleich erfolgten 
Ankunft des Chirurgen ohlnmächtig geworden war. Um die Blu- 
tung zu stillen, Jegie der Chirurg eine dichte Lage Charpie auf die 
Wunde, auf diese einige Compressen und befestigte das Ganze mit- 
telst Zirkelbinde. Die Blutung stand bis zur Abnahme des ersten 
Verbandes am 9. Tage nach der Verwundung. :Aus der von coa- 
gulirtem Blute befreiten. Wunde erfolgte abermals Blutung, die 
sich bis zum 23. Febr. noch 5 Mal wiederholte und den Kranken 
der Exinanition nahe brachte. — Wenn nun das Kreosot hier ohne 
Erfolg blieb, so lag dies wohl hauptsächlich in der Beschaffenheit 
des durch wiederholte Blutungen vom Eiweissstoffe ganz entblöss- 
ten Blutes. Es fehlte somit die Hauptbedingung der blutstillenden 
Wirkung des Kreosots, die Coagulabilität des Blutes. Diesem Man- 
gel an Gerinnbarkeit ist, es auch zuzuschreiben , dass bei den spä- 
tern Verbänden der Chirurg vergeblich auf Stillung des Blutes 
hoffte, die ihm beinı ersten Verbande bei noch coagulablem Blute 
gelungen war. Wäre die Ursache der fehlgeschlagenen Wirkung 
hier nicht ganz erwiesen, so möchte B. einen Theil der Schuld dem 
Umstande zuschreiben, dass die Arterie nicht bloss aufgeschlitzt, 
sondern ganz abgerissen war. In wie weit aber Kreosot Blutun- 
gen aus ganz: durchschnittenen Gefässen stille, müssen weitere 
Versuche lehren. Dieser Fall weist unstreitig darauf hin, dass 
die blutstillende Kraft des Kreosots darin bestehe, dass es das 
Eiweiss im Blute coagulire und: dass somit dies Mittel nicht un- 
bedingt als blutstillendes zu nehmen sey.  [ Med. Correspondenz- 
blatt d. württ, ärztl, Vereins, 1834, Nr, 22] (K— e,). 
. 231. Bestätigende Erfahrungen über die ausge- 
zeichneten Wirkungen des schwefelsauren Kupfers 
in der häutigen Bräune; vom O. A. Arzte Dr, Dürr in 
Hall. Zwölf Kranke, die der Vrf. vom Apr. bis zum Sept. 
1853 an häuntiger Bräune zu behapdeln hatte, und denen er Cupr. 
sulph. reichte, gaben ein so auffallend günstiges Resultat, dass 
sich derselbe in jeder Hinsicht denen anreiht, die dies Mittel 
hier wiederholt empfehlen, — Die 12 kleinen Patienten, deren
	        
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