396 1, Pathologie, Therapie und medicinische Klinik,
go reizbaren Uterus sehr erschwert. (Fortsetzung wird verspro*
chen.) [Horn’s Archiv, 1833, Nov. Dec.] (V—t.)
213. Erfahrungen über Pocken, Kuhpocken, Va-
ricellen, Varioloiden und über das polizeiliche Ver-
fahren gegen die ‚Weiterverbreitung der ersten;
von Dr. Mauın in Cottbus.‘ Die von dem Verf. in diesem Auf“
satze mitgetheilten sorgfältigen Untersuchungen beziehen sich auf
die Form der Pocken, auf Entstehung und Verbreitung dersel-
ben, auf das Verhalten der Vaccine zu den übrigen Pockenfor-
men, und auf das polizeiliche Verfahren gegen Weiterverbreitung
der Pocken. Die aus diesen Untersuchungen gewonnenen Resul-
tate bestehen in Folgendem. 1) Die Pockenkrankheit ist eben
go gut Product gewisser klimatischer Einflüsse, als eines schon
vorhandenen , durch Ansteckung erzeugten Contagiums, 2) Allen
Pocken liegt ein und dasselbe erzeugende Agens zum Grunde,
aber es giebt von der‘ einfachen Varicelle bis zur wahren Men-
schenpocke hinauf, viele Zwischenglieder. 3) Die sogenannten
Varioloiden sind weder neu, noch waren sie den ältern Aerzten
unbekannt, kommen jetzt aber häufiger, als früher vor, weil
nicht bei Allen durch die zuweilen unvollkommene Impfung der
Kuhpocken die Empfänglichkeit für das Blatterncontagium in dem
Grade aufgehoben worden ist, wie durch die Variola selbst;
4) Regelmässig verlaufene Vaccine ist zuverlässiger Talisman ge-
gen Menschenpocken, und erleidet diese Regel ja ein Mal Ausnalı-
men, so sind solche Fälle denen gleich zu stellen, wo Geblat-
terte ebenfalls zum 2. Male von dieser Krankheit befallen‘ wur-
den. 5) Der Impfstoff ist wahrscheinlich nicht entartet und Re-
vaccination nur da zu empfehlen, wo über regelmässigen Ver-
lauf. der ersten Impfung Zweifel obwalten. :6) Polizeiliche An-
ordnungen gegen Verbreitung der Pocken entsprechen bei aus-
gebrochener Epidemie den Erwartungen nicht, schaden zum Theil
und sind überhaupt zu entbehren, wenn sich das Impfgesehäft
in guten Händen befindet. [Rust’s Magaz. f. d. ges. Heilkunde,
Bd. 41, Hft. 3.] (K— e.) “
214. Entzündung der Milz; von Dr. A. M. HaAassavuer
zu Linz. Unter den Symptomen der, mehr chronisch als acut
verlaufenden, bald die Substanz, noch öfter die vom Bauchfelle
kommende Umkleidung ergreifenden Milzentzündung sind das
eigenthümliche, graue, gelbliche Aussehen, das anhaltende Ent-
zündungsfieber, nicht selten mit unterdrücktem und aussetzen-
dem Pulse am linken Arme, und das Bluten aus dem linken Na-
senloche besonders herauszuheben. Die Zufälle sind sich einige
Zeit nicht gleich, weil die Entzündung anfangs bald von die-
ser, bald von jener Gegend ausgeht. Wird der obere Theil der
Milz ergriffen, so findet Beklommenheit, Angst, Ohnmacht, Schwer“
athmigkeit, Husten, Schluchzen und Erbrechen Statt; ist der un-
tere Theil vorzugsweise entzündet, so fühlt man unter den Rip-
pen die Geschwulst deutlich, und der Schmerz zieht sich ‘mehr