Full text: (8. Band = 1834, No 9-No 16)

V. : Gynäkologie und Pädiatrik, 
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ter habe gehen müssen, wobei sie sich erkältet, plötzlich ver- 
schwunden. Sie gab Gefühl von Taubheit, Kriebeln und Läh- 
mung im Rücken und in allen Gliedern, in den obern und un- 
tern Extremitäten bis zu den Fingerspitzen und Fusszehen an, 
Sie konnte die Glieder nur mit vieler Anstrengung ‚und nur sehr 
langsam. bewegen und versicherte, sie nicht recht in der Ge- 
walt zu haben. Alle Functionen des Darmcanals ‚,‘ der Respira- 
tion und der se- und excernirenden Organe waren normal, we- 
der Fieber, noch Hitze oder Durst zugegen, der Puls hatte %8 
Schläge in der Minute, war klein, spastisch und die Stimmung 
sehr verdriesslich. M. verordnete ein Vomitiv, worauf mehrma- 
liges Erbrechen und gute Trausspiration folgten. Ausserdem liess 
er Fuss- und Qualmbäder nehmen und die Glieder, besonders 
die Schenkel, frottiren. Am 19. Mai ging es weder besser, noch 
schlechter. Die Kranke hatte viel Kopfschmerz, Angst und Un- 
ruhe und diese Beschwerden traten‘ periodisch ein, und waren 
hysterischen Anfällen sehr ähnlich. Um noch mehr auf die Dia- 
phoresis zu wirken, wurde Lig. Mind, mit Ag. fl. Samb., Roob 
Samb, und Fin. ant. Hurh. verordnet und zum Einreiben in die 
Glieder Ung. nervinum. Den 20, Mai war der Zustand der- 
selbe. Die Kranke war sehr unzufrieden, dass sie och nicht 
hergestellt sey. Die Periode ‚hatte sich noch nicht eingestellt, 
wohl aber ein erethisches Fieber und grosse Reizbarkeit, wes- 
halb M. Emuls. sem. pap. alb. c. Ag. Lauroceras, verschrieb. 
Dieses Mittel wurde jedoch nicht ausgebraucht, sondern ein an- 
derer Arzt gerufen, der Inf. flor. Arnic. verschrieb. Täglich 
ging es nun schlimmer, ‚die Kranke delirirte, der Puls war klein, 
schnell, es stellten sich öftere Ohnmachten und Niedergeschla- 
genheit und am 24. Mai der Tod ein. Die Section unterblieb. 
{Allgem. med. Zeit., 1834, Nr, 38.] ‘ (K—e.) 
2083. Rückwärtsbeugung der Gebärmuttier bei 
einer Nicht-Schwangernz von Dr. STEINBERGER in Butz- 
bach. Bei einer Nicht-Schwangern trat plötzlich Stuhl - und 
Urinverhaltung ein, und sie leitete diese Beschwerden vom He- 
ben einer schweren Last auf den Kopf her, wobei sie,‘ Ohne 
Hülfe, sich sehr anstrengen musste. Zugleich erzählte sie, dass 
sie im Augenblicke des Aufhebens der Last ein ganz eigenes 
Gefühl in der Beckengegend empfunden habe, und dass sie auch 
jetzt noch eine ganz ungewöhnliche Empfindung daselbst habe, 
Bei der Untersuchung fand Sr. ganz deutlich Rückwärtsbeugung 
der Gebärmutter, der Muttermund stand über den Schambeinen 
und war hier mit 2 Fingern nur schwer zu erreichen, der Grund 
der Gebärmutter aber war in der Gegend des Kreuzbeins zu 
fühlen. Einige Versuche, in der Knie- Ellenbogenlage den Mut- 
termund herunter und den Muttergrund hinauf zu bringen, ge- 
langen nicht. Der Vrf. fürchtete zu schr zu reizen und begann 
daher ScHwEIGHABUSSERS Verfahren. Die Einbringung des Ka- 
theters, war sehr schwer und glückte erst, nachdem der Mutter-
	        
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