Full text: (8. Band = 1834, No 9-No 16)

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V. Gynäkologie und Pädiatrik, 
und durch kaltes Wasser bald gestillt, der Verband einfach mit 
trockener Naht und die Heilung schön und schnell. — Das 
+ Pfund wiegende Gewächs zeigte eine durchaus gleichförmige, 
speckartige Masse von ziemlich fester Consistenz und gelblicher 
Farbe. [Neue Zeitschr. f. Geburtsk, v. Busch, d’Outrepont u. 
Ritgen, Bd. IT, Hft. 1.] (K—e.) . 
201. Organisches Hinderniss des Menstrualflus- 
ses; von Dr. STEINBERGER in Butzbach. Bei einem starkgebau- 
ten, kräftigen, vollblütigen Mädchen hatten sich schon seit bei- 
nahe 3 Jahren Molimina menstruationis in regelmässig alle 4 
Wochen wiederkehrender Frist eingestellt und in der Zwischen- 
schenzeit wieder verloren. Es war schon viel dagegen angewen- 
det worden, doch ohne Erfolg, so dass diese Beschwerden schon 
beinahe seit 4 Jahre nie ganz wieder verschwanden, alle 4 Wo- 
chen stiegen und das Aussehen des Mädchens sehr kränklich 
war. Die ganze Art der Beschwerden‘ mit dem Umstande, dass 
früher schon mancherlei ohne ; Erfolg angewendet worden war, 
liess den Verf. an einen organischen Fehler denken und daher 
auf Manualuntersuchung dringen. Bei dieser erschien das Hy- 
men verletzt, was das Eindringen des Fingers erleichterte, der 
ungefähr 1} Zoll hinter dem Eingange in die Scheide an eine 
dieselbe quer über verschliessende, hervorgetriebene, elastisch 
anzufühlende Haut stiess und so die Ursache des Uebels ent- 
deckte. Unter diesen Umständen umwickelte Sr. ein Scalpell 
mit Heftpflasterstreifen, führte dasselbe, flach gehalten, auf dem 
linken Zeigefinger bis an die Membran, stiess es in dieselbe und 
erweiterte die Stichwunde nach allen Seiten so „weit, ' dass er 
mit der Zeigefingerepitze in die Oeffnung dringen konnte, zog 
das Scalpell zurück, führte ein geknöpftes Bistouri ein und. schnitt 
mit diesem die Membran so weit ein, als es die durch das aus- 
dringende Blut erschlaffende Haut gestattete. . Der Operateur 
wollte nun noch die zurückbleibenden Haufreste wegschneiden, 
doch das Mädchen war völlig damit zufrieden, dass es Men- 
strualblut fliessen sah und wollte nicht weiter operirt seyn. Das 
reichlich ausfliessende Blut war dunkelroth und geruchlos. Die 
Periode kam später regelmässig und das Mädchen wurde olıne 
weitere Mittel gesund. [Neue Zeitschrift f. Geburtsk. v. Busch, 
d’Outrepont u, Ritgen, Bd. II, Hft. 3.] (K—e,) 
202. Paralysis universalis und Tod in sechs 
Tagen durch Menstrualio suppressa; von Dr. Most in 
Rostock, Am 18, Mai v. J. bekam M. eine 32jährige unverhei- 
rathete Wirthschafterin auf einem Landgute, die sensibel, mehr 
mager, als wohlgenährt, etwas sehwermüthig, unzufrieden mit 
ihrer Lage und besorgt für‘ die Zukunft. war, in Behandlung. 
Sie wollte früher stets gesund gewesen seyn, seit 14 Tagen aber 
oft an Rücken- und Kreuzschmerzen gelitten haben. Vor 3 Ta- 
gen wären die stets regelmässigen Menses eingetreten, jetzt aber, 
nachdem sie die Nacht vorher in.den Hof bei etürmischem Wet-
	        
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