2904: 1V. Chirurgie und Ophihalmologie,
socele 1) einfach im Verfahren, 2) leicht ausführbar,. 3) für
alle Grade der Krankheit passend, 4) gänzlich, gefahrlos, end“
lich 5) sicher in ihrem Erfolge ist. [Gaz. medie, de Paris, Jets
Nr. 3, 1834.] ‚ (Fr.)
. 358, Heilung eines schwierigen Falles von künst
lichem After, durch. einen Lanzenstich hervorg®“
bracht, nach einer neuen Methode; vom Prof. Dr. Disr“
FENBACH in Berlin. Ein: polnischer Uhlanenofficier erhielt vo
einem Cosacken einen Lanzenstich in den Unterleib, wobei das
Eisen bis an den Schaft eindrang. KEr stürzte vom Pferde, €!”
hielt indessen ärztliche Hülfe, so gut es. die Umstände erlaubt“
ten. Bei Untersuchung fand sich eine fingerweite Oeffnung 1?
der rechten Oberbauchgegend, 2 Zoll vom Nabel, etwas schräg®
abwärts gehend, aus der Blut und Koth floss. Der Bauch wa!
stark angeschwollen und sehr schmerzhaft, Durch streng ant!
phlogistische Behandlung wurde der Kranke geheilt, doch blieb
künstlicher After zurück, Vergebens hatten sich mehrere Wund;
ärzte nach einander bemüht, die Ränder der Oeffnung während
des Granulationsprocesses zuzunähen. Später hatte man sie viel-
fach geätzt, scarificirt, dilatirt, von neuem ausgeschnitten,: durch
blutige Nähte wieder vereinigt — aber immer ohne Erfolg. Je
der .neue Versuch erschwerte den folgenden... Die ganze Umg®
gend der Oeffuung war mit harter Narbenmasse umgeben, derel
Längenausdehnung etwa 5, die Breite wenigstens 2 Zoll betrug‘
In der Mitte war ein rundes Loch, in das man leicht die Spitz®
des Zeigefingera führen konnte. Der innerste Rand dieser Ring“
öffnung war mit Schleimhaut des Darmes umsäumt. Untersu“
chung der Höhle des Darmes mit dem Finger zeigte ausser Ver“
wachsung mit den Hautdecken bedeutende Verengerung des Lu
mens des Canals. War die Oeffnung unbedeckt, so drang fort-
während Koth hervor, aus dessen Beschaffenheit, so wie aus der
Localität des Uebels man auf Verletzung des Colon transversum
schliessen musste. Durch Leibbinde mit Pelotte konnte Pat. da$
Hervordringen der festen Excremente aus der Oeffnung verhit‘
dern, die dann ihren natürlichen Weg gingen, trat aber, wie oft
geschah, . Diarrhöe ein, so liess sich das Hervordringen durch
nichts verhindern. Voll grosser Hoffnung reiste Pat. nach Ber“
Jin, um sich hier heilen, zu lassen, Kr wandte sich zu dem
Ende an einen berühmten Arzt, der die Oeffnung des Darm$
und der. Bauchdecken durch Entziehung fester Nahrung und
Milchdiät erreichen. zu können glaubte. Doch hatte dies keinel
andern Erfolg, als dass fortwährend dünne Stuhlgänge aus der
Oeffnung abgingen und sich bedeutende Abmagerung einstellte-
Der erschöpffe, ganz niedergeschlagene Kranke wandte sich nu»
an Casper, der den: Verf. zu gemeinschaftlicher Behandlung des“
selben aufforderte. Grosse Schwäche forderte zuerst Kräftigups
der ganzen Conslitation durch nährende Diät. Statt Milch gab
man starke Fleischbrühe, Portwein. etc., besonders aber empfahl