Full text: (8. Band = 1834, No 9-No 16)

292 IV. Chirurgie ‘und Ophthälmologie, 
artige Platte, nach deren Abfall eine unbedeutende Verschwä- 
rung zurückblieb, die in'wenig "Tagen vernarbte.. Die comp!“ 
mirte Vene blieb mit geronnenem Blute angefüllt; nach und nach 
fiel sie zusammen, olıme entzündliche Erscheinungen darzubieten; 
das Blut ward resorbirt; und. das Gefäss verschwand später spu!” 
los. Auf .diese Weise nun wurden nach ‚einander alle hervor“ 
springenden Venen des Hodensacks, welche gefasst werden kon!“ 
ten, behandelt, und alle verschwanden gänzlich, ‘so dass der 
Kranke von dieser Zeit an aufstehen und herumgehen konnte 
ohne ein Suspensorium zu tragen und ohne dass sich die 8° 
ringste variköse Auftreibung am Scrotum wieder zeigte. Um nu» 
dasselbe Verfahren auch auf die Venen des Samenstranges a 
zuwenden, war es nöthig, die Compressions - Instrumente zu ve!“ 
ändern, dergestalt , dass sie eine grössere Dimension und beso}“ 
ders eine Krümmang ihrer Aeste erhielten, um den obern Theil 
der Hautfalte zwischen letztern vor allem Drucke zu sicher! 
B. legte nun die eine dieser Pincetten möglichst nahe am Bauch- 
ringe, die andere am Ursprunge des Scrotums, am untern Theile 
des Samenstranges an, indem er zugleich das Vas deferens, d#® 
an seinem Umfange, seiner Resistenz und Empfindlichkeit zu €!” 
kennen war, nach aussen und hinten schob. Der anfänglich lel- 
hafte Schmerz wurde durch örtliche zertheilende Mittel beschwich- 
tigt. Die Pincetten blieben 7 Tage liegen. Die zwischen ihne® 
comprimirten Theile schwollen zwar entzündlich auf, ja die com” 
primirenden Flächen, brachten auf jeder Seite einen oberflächl!i- 
chen Schorf hervor, dem kein Absterben der ganzeu Dicke der 
Haut folgte; allein das Resultat war Verwachsung der beider 
entgegengesetzten Hautflächen ‚mit einander; die nach dem Ab- 
fallen der Schorfe eintretenden Verschwärungen vernarbten 3® 
weniger als 14 "Fagenz und noch vor dieser Zeit konnte maß 
die günstige Wirkung der Compression auf den Samenstrans 
wahrnehmen, der nicht mehr knotig war und fast sein natürli- 
ches Volumen wieder ‚erlangt hatte. Indessen blieb noch am 
untern Theile des Nebenhodens ein ziemlich beträchtliches Bün- 
del knotiger Gefässe, das sich bis an den Punkt erstreckte, W° 
die .Jetzte Compression angebracht worden war. Es wurden d#- 
her wieder 2 Pincetten angelegt, die eine unmittelbar vor den 
nach hinten zurückgelegten Hoden, und die andere 2 Zoll höher 
mit derselben Vorsicht in Bezug auf das Vas deferens. Dies® 
Instrumente blieben ebenfalls 7 Tage liegen und verursachte? 
etwas Schmerz, entzündliche Anschwellung: und Hautschörfe- 
Die entzündlichen Symptome waren aber dies Mal heftiger und 
hielten länger an. Die über den Hoden gelegte Pincette bracht® 
einen so . tiefen Schorf hervor, dass die Hautfalte durchbohrt 
ward, und der Hodensack ‚eine Wunde ‚darbot, die der eine® 
Haarseilg ähnlich war. Entzündung und Anschwellung ware? 
ziemlich bedeutend; länger als 14 Tage. floss eine seropuru“ 
lente Flüssigkeit in reichlicher Menge ab; allein mittelst erw&”
	        
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