Full text: (8. Band = 1834, No 9-No 16)

IV. Chirurgie und Ophthalmologie. 285 
jung der Weichtheile veranlassende, bei Berührung sehr schmerz- 
halte Wunde zu. Von Verletzung des Knochens war nichts zu 
Merken, Da Pat. in fieberhaft-aufgeregtem Zustande und der 
Puls voll, frequent, hart war, wurde 1 Ffund Blut weggelassen, 
and, neben kalten. Umschlägen, Sol. natr. sulph. angewendet. 
Das ergossene Blut wurde bald resorbirt, doch. bildele sich auf 
dem Oss. zygomatico ein kleines fistulöses, durch Touchiren mit 
Lap. infern. bald verheilendes Geschwür. Da eine kleine Eiter- 
Senkung in der Wunde am Hinterkopfe Statt gefunden hatte, er- 
Weiterte man dieselbe durch Kreuzschuitt, legte die Eiterfläche 
bloss, und als. bei trocknem Verbande gute Granulation eintrat, 
Unterstützte man dieselbe durch Ung. basilic.- , Die Heilung ging 
nun so rasch vor sich, dass bald nur noch eine kleine Stelle 
Wuünd war, wegen der Pat. sich nicht mehr halten liess. — 54) 
Kin 29jähriger Mann wurde mit einem stumpfen Instrumente 80 
an den. Kopf geschlagen, dass er bewusstlos niederfiel. Die 
techte Gesichtsseite war bedeutend angeschwollen und sugillirt, 
besonders die Augenlider, und anf’der rechten Seite des Stirn- 
beines, dicht über dem Augenhöhlenrande, fand sich eine geris- 
Bene, gequetschte, in 2 Schenkel auslaufende Wunde. Der eine 
Schenkel, der am Augenhöhlenfortsatze des Stirnbeins anfing; 
War 21 Zoll lang, klaffte anfangs 1 Linie breit; weiter hinauf, 
Nach oben und innen verlaufend, *% Zoll weit auseinander und 
drang. bis auf den Knochen, während der andere, der von innen 
Nach aussen und oben in einem Winkel von ungefähr 60 Gr. 
Mit dem vorigen lief, nur bis auf den Musc. frontal. und ei- 
Men kleinen Theil des temp. drang. Die Hautlsppen konnten zu- 
Tückgeschlagen werden, Von Knochenverletzung sah man nichts, 
Gleich nach der Verletzung ging es mit dem Kranken gut, Spä- 
ter aber klagte er über Schmerz, faden Geschmack und Hitze, 
Der Puls war frequent, voll, härtlich, die Zunge belegt, die Re- 
Spiration frequent. Nach Aderlass, Eisumschlägen und Sol. natr. 
Sulph. war die Nacht leidlich. "Tags darauf war der Puls gross, 
Trequent, die Respiration kurz, abgestossen, die Geschwulst ‚be- 
deutend, Blutegel brachten etwas Nachlass, Zeichen eines iie- 
fern Leidens wurden nicht wahrgenommen, und das Bewusstseyn 
War ungestört. Später heilte bei einfachem‘ Verbande der Lap- 
Pen völlig an, und es erfolgte Heilung und Vernarbung. — 55) 
Ein 28 jähriger Mann hatte sich durch einen Fall auf einer mit 
Quadersteinen bedeckten Flur eine Verletzung zugezogen, und da 
IM ersten Augenblicke Symptome einer Hirnentzündung zugegen 
Wären, wurde er in die Charite gebracht, wo man die affectirte 
Geistesabwesenheit sehr bald erkannte.‘ Dis Wunde war sehr 
Ubedentend und wurde durch gewöhnliche antiphlogistische Be- 
handlung geheilt. — 56) Ein kräftiges, plethorisches, 16jähriges 
Mädchen. wurde von einem 3 Stock herabfallenden Steine auf den 
Kopf getroffen und zu Boden geworfen, worauf sie -1+ Stunde 
dbesinnungslos liegen blieb. Den nächsten Nachmittag ‚hatte sie
	        
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