IV. Chirurgie und Ophthalmologie,.
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3—6 Tassen getrunken wurden. Nebenbei ricth er zu warmer
Bekleidung des Körpers überhaupt und der Brüste insbesondere,
zum Genusse vieler Milch- und Eierspeisen, Grütze, Reiss, Salep
und Biersnppen, so wie zu flejssiger, Bewegung in freier Luft
und leichten Handarbeiten. Schon nach 8 Tagen zeigten sich
einige Milchtropfen und in 3 Wochen war ‚die Milchsecretion
5anz wiederhergestellt, dass das Mädchen wieder als Amme an-
treten konnte. — Zu bewundern ist, dass auf das ‘plötzliche
Sistiren der Milchsecretion, ‘ die bis zu ihrem Aufhören stets in
reichlichem Masse ‚Statt gefunden hatte, ohne dass der Säftean-
drang nach: den Brüsten etwa früher allmählich sich verringerte,
auch nicht die geringste Störung in der Gesundheit folgte. [ All-
gem. med. Zeit., 1834, Nr. 6.] (K—e.) ,
152. Volksmittel gegen Flechten; vom Dr. Maxın in
Lübbenau, Bei Flechten, hesonders bei Hämorrhoidalflechten
pflegen die Landleute der Gegend, wo M. lebt, einen Spahn
fetten kienigen Holzes, anzubrennen, bald darauf auszulöschen
und die sich .dann entwickelnden Dämpfe am die leidenden Theile
zu leiten. Von der sichern Wirkung dieses Mittels konnte sich
M. mehrmals überzeugen. . So heilte z. B. häufige Wiederholung
dieses Verfahrens eine sehr hartnäckige Flechte am ‚Scrotum und
an den obern Theilen der Schenkel binnen 8 Tagen. [ Casper’s
Wochenschr. f, d. ges. Heilk., 1834, Nr. 12.] (K—e.)
IY. CHIRURGIE und ÖPHTHALMOLOGIE,
153. Erfahrungen und Beobachtungen über Kopf-
Verletzungen; vom Prof. Dr. DIEFFENBACH in Berlin. (Schluss.
8, Summar. Bd. VIIL Nr. 124.) 31) Ein 30 jähriger Manm be-
kam mit einem stumpfen Säbel einen Hieb über den Kopf, wo-
durch eine 14 ZoM lange, bis auf die Beinhaut gehende Wunde
entstand. Zugleich wurde auch der linke Oberarm ‚durch einen
dicken Knittel stark contundirt. Man liess 17 Pfund. Blut weg
nnd machte Eisumschläge. Bei dieser Behandlung traten bedenk-
liche Zufälle nicht ein, und die Wunde heilte durch Granulation. —
32) Am 7%. Oct. 1829 wurde eine 49 jährige Frau, die von ihrem
Sahne mit einem Steine geschlagen worden war, in die Charite
aufgenommen. Eine gequetschte Wunde durchdrang am linken
Scheitel die Haut 2 Zoll lang bis auf den Knochen, eine ähnli-
che war daneben und eine dritte rechts. Krweiterung der Wun-
den, Aderlass, kalte Umschläge, Laxanzen und Fussbäder kamen
in Anwendung. . Bedenkliche Zufälle blieben aus, und die Wun-
den heilten binnen 3 Wochen durch Eiterung, dass Pat. d. 20.
Nov. gebessert entlassen werden konnte, — 33) Ein 22jähriger
Maurer stürzte von einem einstockigen Gerüste aufs Steinpflaster,
Wobei er mit dem Rande der Orbita des rechten Auges. den Ba-