Full text: (8. Band = 1834, No 9-No 16)

278 1. -Materia mediea und Toxikologie. 
zu den Drüsen der Mamma zu gehören schien, Zugleich war 
die rechte Brustwarze am ‚Rande excoriirt und sonderte eine, 
nicht selten mit Blat vermischte eiterartige Materie ab, die in- 
dessen ganz milde und geruchlos war... So blieb der Zustand 
mehrere Jahre lang: die Excoriation wurde mit einfacher Zink- 
salbe verbunden ‘und die Drüse in der Seite wuchs nicht. Vor 
einiger Zeit aber griff die Excoriation besonders nach der Seite 
hin, wo die Drüse liegt, um sich, sie wurde in einigen Wochen 
so gross wie ein Viergroschenstück und fing an dünne, stin- 
kende, fressende Jauche abzusondern. Dabei bekam eine grosse 
Stelle ‘derselben ein graues, schwammiges Ansehen, so dass 
wahrer Hautkrebs zu entstehen schien. Da v. St. unter den 
hier anzuwendenden Mitteln besonders Eisenpräparate angezeigt 
fand, liess er Ferr, carb, mit Wasser zu einem Teig anrühren 
und auf die Excoriation auftragen. Diess Mittel aber äusserte 
keine wohlthätige Wirkung. Zwar nahm bei 3wöchentlicher An- 
wendung desselben das Uebel gerade nicht zu, der Geschwürs- 
grund aber und das Secret desselben verminderten sich.durchaus 
nicht. Bei diesem Stande der Sachen entschied sich. v. St. für 
das blausanre: Eisen, und der Erfolg übertraf seine Erwartung- 
Vom Tage seiner Anwendung an verminderte und veränderte sich 
nämlich die bis dahin stinkende jauchige Absonderung, die‘ miss- 
farbenen Stellen verschwanden, schon nach 10 Tagen war die ganze 
neu entstandene Excoriation vernarbt und es blieb nur noch die 
schon seit vielen Jahren bestehende Excoriation an der Warze 
übrig, die, wie früher, gutos, mildes Eiter absonderte. Steht 
diese Beobachtung auch einzeln da, so fordert sie doch zu Prü- 
fung des erwähnten Mittels bei Fällen‘ der Art auf. [Cosper’s 
Wochenschr, f. d, ges. Heilk. 1834. No, 20.] (K—e.) 
351. Bergius’s Milchthee stellt die plötzlich ge- 
hemmte Milchabsonderung bei einer Amme wieder 
her; von Dr., Torr in Ribnitz. 1824 wurde dem Verf. ein 
Mädchen von einigen 20 Jahren, das wegen. plötzlich gehemm- 
ter Milchabsonderung‘ beider Brüste durch Erkältung der Füsse 
ihres Ammendienstes entlassen worden war, mit der Bitte vor- 
gestellt, es möglichst wieder zum Dienste tauglich zu machen. 
Da nährende Kost, fleissiges Anlegen des Kindes, Anwendung 
von Sauggläsern, fleissige Bewegung und leichte Handarbeiten 
auch nicht einen Tropfen Milch hatten herbeischaffen können, 
go stand freilich nicht viel zu hoffen. Um aber doch etwas zu 
thun, empfahl T. aufs neue, da eine Milchpumpe ihm nicht zu 
Gebote stand, um, die secernirende Thätigkeit der Brüste zu be- 
leben, den Gebrauch der Sauggläser und liess den von BERGIUS 
empfohlenen Milchthee, dessen milchmehrende Kraft ‚er schon 
oft erprobt hatte, so trinken, dass Zad. foenic. Hb., foenic. 
— Chaerophyl. — Meliss. ana*3vj und‘ Pulv. sem. foenic. 33) 
mit hinreichender Menge gleicher Theile Milch und Wasser bis 
zur Form eines gesättigten Decocts eingekocht und davon täglich
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.