IL Pathologie, Therapie und medieinische Klinik; 261
gänzlich zerstört. "Trotz der ungesunden Witterung gab es nur
wenige Kranke. . Die Krankheitsconstitution blieb dieselbe. Kine
WrrLuor’sche Fleckenkrankheit heilte der Verf: mit dem Haı-
LER’schen Sauer, dem er später die Phosphorsäure substituirte,
Die‘ Witterung des Octobers war sehr getheilt, sie zeichnete sich
bald durch kalte Nebel und Regen aus, bald durch schöne, warme
Mittage, Der Krankheitscharakter war katarrlıalich- rheumatisch,
Es stellten sich aller Art Blutungen ein und sporadisch: Friesel,
Masern, Scharlach, Pockenarten, Halsentzündungen etc. > Kin
Schafknecht erschoss sich wegen geargwöhnter Untreue seines
Liebchens durch eine Ladung mit Wasser. Er executirte die
That unter dem Fenster, wo das Mädchen schlief, auf einem
Bunde Stroh, welches er dahin, und sich darauf, gelegt hatte,
Ein geschiedener Ehemann jagte sich im Angesichte seiner ge-
Wesenen Frau, mit der er. sich wieder zu vereinigen wünschte,
Was ihm aber abgeschlagen wurde, eine Kugel durch den Kopf,
Gegen Blutungen wurden theils das Hauser’sche Sauer, Hheils
Phosphorsäure: mit Erfolg gereicht, bei hartnäckigem Nasenblu-
ten auch oft ein Liquor calendulae offic. Der November war
regnerisch, häufig stürmisch und am 4. zeigte sich der erste Schnee.
Die Constitution war katarrhalisch, rheumatisch - gastrisch- nervös.
Die vorkommenden Nervenfieber waren mit Durchfällen yerbun-
den, die indess meist wohlthätig wirkten. Apoplexieen, Asthma,
Mehrartige Zehrkrankheiten, acute und chronische Hautleiden,
bei Kindern schweres Zahnen und Wurmkrankheiten, waren die
am häufigsten vorkommenden Beschwerden. Bei; einer Dame,
Welche von Jugend auf einen schnellen, irregulären, auffallend
Aussetzenden Puls. hatte, ’so dass sie von jedem Arzte für sehr
bedenklich krank gehalten werden musste, ergab die Section als
den wahrscheinlichsten Grund dieser Abnormität eine ungemeine
Erweiterung der ‘Aorta, Sie begann gleich oberhalb ihrer Klappe
Und reichte bis etwa 3 Linien weit unterhalb der Stelle, wo die
Carotis und Subelavia sinistra von ihr entspringen. Im Decem-
ber war nur ein Mal 1° Kälte, die ganze Witterung dieses Mo-
Nats bestand in fortgesetztem Regen und heftigen Stürmen. Die
Flüsse traten fünf Mal aus ihren Betten, man sah in dem brei-
ten Fuldathale nichts als Wasser. Dieser Monat war also aus-
Serordentlich nass, Kranke gab es aber nur schr wenige, und es
bestätigte sich daher der in’ der neuern Zeit von mehren erfah-
Fenen Aerzten ausgesprochene Satz: dass durchgängig anhaltend
Nasses Regen- oder Schneewetter der menschlichen Gesundheit
im Allgemeinen mehr zusage, als anhaltend trockene, warme oder
kalte Witterung. Als Grund hiervon sieht der Verf. bei hoch-
Selegenen Bewohnern an, dass die Schärfe der reinen Bauer-
Möffreichen Gebirgsluft durch die feuchte Witterung eingewickelt
Wird. Der Verf. erzählt, dass er eine wahre asiatische: Cholera
mit allen ihren schlimmen Begleitern bei einem 42jährigen, ner-
Venlschwachen Mädchen, in ®% Tagen, durch folgende Behand-