Full text: (8. Band = 1834, No 9-No 16)

Il. . Pathologie, Therapie und medicinische Klinik, 17 
ein vom Drucke befreiter elastischer Körper in die Höhe und 
liess sich nicht wieder in die Knochenhülle einpassen. Die Dura 
mater war über den an einander gepressten Windungen straff 
ausgespannt, die Arachnoidea trübe, in der Scheitelgegend mit 
der Pia mater verwachsen und mit kleinen soorartigen Exsuda- 
ten. bedeckt. Die mit Blut überfüllte. Marksubstanz in den He- 
misphären des grossen Gehirns war sehr fest, die Hirnhöhlen 
von vieler gelblicher, seröser Flüssigkeit ausgedehnt, die Wände 
derselben und der Fornix erweicht. Auf der Basis des Gehirns 
fand sich in der Nähe des Sehnerven und des Chiasma ein be- 
trächtliches serös-lymphatisches Extravasat. Im Marklager der 
rechten Hemisphäre des kleinen Gehirns sass ein kirschgrosser, 
gelber, harter Tuberkel, der, leicht herausgelöst, in der Mark- 
substanz eine Aushöhlung zurückliess. Aus dem Wirbelcanale re- 
gurgitirte, besonders wenn man auf die Rippen drückte, viel helle 
seröse Flüssigkeit. — IV. Ein jähriges Mädchen, das 12. Kind 
einer Frau, die 7 Kinder in den ersten Jahren an Krämpfen 
verloren hatte, wurde. in der Nacht zum 15. März 1833, nach- 
dem es sich vorher anscheinend völlig wohl befunden, von‘ Läh- 
mung des linken Arms und Beins befallen. Am andern Morgen 
bot es ausser Motilitätverlust in diesen Gliedern weder in den 
Sinnen, noch in den Verrichtungen der Brust- und Unterleibs- 
organe eine Störung, konnte auch‘ den Kopf ohne Beschwerde 
aufrecht tragen.‘ 2 Tage darauf trat Schlummersucht, convulsi- 
vische Bewegung‘ der Augen, Erbrechen, Verstopfung, Erweite- 
rung der Pupille und tiefer Sopor ein und am 9. Tage der Krank- 
heit erfolgte der Tod unter Convulsionen der rechten Seite. — 
Bei der Section fand sich die Dura mater im ganzen Umfange 
zo mit den Schädelknochen verwachsen, dass sie nur mit gros- 
ser Gewalt hier und da gelöst werden konnte, Die Gefässe auf 
der Oberfläche des Gehirns strotzten von Blut, Consistenz und 
Elasticität der Hirnsubstanz war sehr gross, die von heiler se- 
röser Flüssigkeit strotzenden Seitenhöhlen und 'das: Monro’sche 
Loch waren um’s Doppelte erweitert, und die durchsichtige Schei- 
dewand und das Gewölbe 80 erweicht, dass sie bei leichter Be- 
rührung auseinander flossen. Der rechte gestreifte Körper war 
blass - röthlich und aufgelockert. Beim Kinschnitte zeigte sich 
Erweiterung dieses Hirntheils in röthlich gefärbte Masse, worin 
man weder Schichtung der grauen und Mark-Substanz, noch Fa- 
serung ‚der leizteren sah. Die Erweiterung ging bis. auf die 
Grundfläche des vorderen Lappens, in dem 3 kleine, harte, gelbe 
Tuberkel in‘ der Nähe der Geruchsnervenwurzeln sassen.. Der 
4. sehr erweiterte Ventrikel war voll seröser Flüssigkeit, die, 
beim Senken des Kopfes, in beträchtlicher Menge auch aus dem 
Wirbelcanale floss. — V. Eine 4öjährige kinderlose Frau suchte 
im März 1829 R’s, Hülfe wegen Schmerzen in der. Mundhöhle, 
die, seit einigen Wochen entstanden, beim Kauen und Schlucken 
zugenommen hatten. Der Verf. fand in der Mitte des Gaumen- 
Summarium d Mediein. 1834. YIII. 2
	        
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