Full text: (8. Band = 1834, No 9-No 16)

16 1. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 
grösseren vom Volumen einer kleinen Wallnuss und: rundlicher 
Form hatten im zweibäuchigen Lappen ihren Sitz, einer im 
rechten, der andere im linkenz eie lagen auf der Aussenseite, in 
einer Aushöhlung so locker, dass sie beim blossen Drucke auf 
die Umgebung herausfielen, und waren hart und gelb. ‘ Die klei- 
nern, bohnengrossen, sassen tiefer, in der innersten Abtheilung 
des hintern untern Lappens und hingen fester mit den umgeben- 
den Hirnschichten zusammen. Die blasse‘ Leber war so gross, 
dass sie fast beide Hypochondrien ausfüllte. Die Mesenterial- 
drüsen waren sehr angeschwollen und der Sitz von an vielen 
Stelien in Erweichung übergegangener "Tuberkelablagerung. — 
1l. Ein 5jähriger Knabe, für sein Alter körperlich und geistig 
zurückgeblieben, unfähig zusammenhängend und geläufig zu re- 
den, abgemagert mit aufgetriebenem Unterleibe, klagte seit län- 
ger als einem Jahre über Kopfschmerzen, besonders in der Stirn. 
Als Betäubung und Sopor hinzutraten, sah sich die arme Mutter 
endlich nach Hülfe um. R. fand am 6. Juli 1832 das Bild eines 
hoffnungstosen Hydrocephalus acutus, 2 Tage darauf starb der 
Knabe unter starken Convulsionen. Bei der Section sah man die 
Gefässe der Dura und Pia mater, so wie der Medullarsubstanz 
beträchtlich angefüllt. Die Arachnoidea war, längs der Sichel, 
auf. beiden Seiten mit Lymphexsudaten bedeckt. Die Hirnhöh- 
Jen strozten von heller, seröser Flüssigkeit. Durchsichtige Schei- 
dewand, Gewölbe und Wände der Ventrikel waren sehr. weich 
und zergingen beim Fingerdrucke in breiartige Masse. Im obern 
hintern Lappen der rechten Hemisphäre des kleinen Gehirns fand 
sich, einige Linien vom hintern Rande, ein kirschkerngrosser, 
geiblicher, harter Tuberkel ohne Kapselmembran, der etwas über 
dem Gehirne hervorragte und sich ohne Mühe herauslösen liess. 
Die Stelle, wo er gesessen, war durch eine kleine Haube’ be- 
zeichnet. Im Marklager derselben Hemisphäre sass nah am rau- 
tenförmigen Körper noch ein erbsengrosser Tuberkel. Die sehr 
vergrösserten Mesenterialdrüsen waren mit Tuberkelmasse ange- 
füllt. — 1. Ein 5jähriger Knabe war den Seinigen lange durch 
veränderten Charakter und träumerisches Wesen aufgefallen. Er 
sah wie ein Benommener, Halbtrunkener und ging schwankend. 
Eine Nasenblennorrhöe von der Geburt an hatte vor 4 Jahre 
aufgehört und seitdem fanden sich reissende Schmerzen im rech- 
ten Ohre. Am 31, Mai 1830 wurde R. gerufen. Es hatte sich 
Erbrechen, besonders bei aufrechter Stellung des Kopfs, Ver- 
stopfung, Betäubung und starkes Fieber eingefunden. Der Bauch 
sank so ein, dass zwischen hervorstechenden Rippen und Darm- 
beinen sich eine tiefe Grube bildete. Der Puls wurde langsam, 
der Athem ungleich, -grunzend, die Pupillen weit, das Sehver- 
mögen immer schwächer, die Bulbi starr, die Conjunctiva sehr 
geröthet. Die kräftigsten Mittel fruchteten nichts, und am 6. Juni 
starb der Knabe unter heftigen Convulsionen. Bei der Section 
stieg,‘ als das Schädeldach abgenommen war, das Gehirn, wie
	        
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