I. Pathologie, Therapie und mödieinische Klinik) 399
beträchtliche Menge flüssiges schwarzes‘ Bldf in demselben, und
als die Lunge langsam ‘hervorgezogen war; bemerkte‘ man‘ ‚eine
der Bronchialdrüsen, die hasselnussgro8s war, mit harter Tuber-
kelmasse angefüllt. - Nach unten kam eine etwa 2 Zoll lange Oeff-
nung in der Pleura, wo diese die Seitenwand des Mediastinum
posterius bildet, zum Vorschein; 8u8 der. schwarzes; Aüssiges
Blut in dickem Strahl sprudelte, 80 dass” sich; die ‚Menge der
blutigen Flüssigkeit im: linken Pleurasaeke hun etwa auf 2 Pfund
belief. Der durch diese Oeffnung eingeführte Finger befand sich
in einem Zellgewebsraum , dem Mediastinum pösterius4, in dem
in erweichtes gallertartiges Zeilgewebe eingehüllt‘ Oesophagüs,
Nerv, vagi und Aorta thoracica deutlich zu-fühlen und im braum-
rothen durchsichtigen Zellgewebe auch sichtbar waren; ‘Das, er-
weichte Zellgewebe war gleichmässig von flüssigen Blut sehr
stark imprägnirt, #0 dass es wie aus einerir Schwamme leicht auf
gedrückt werden konszte. "Die von infiltrirtem > erweichtem Zell-
gewehe und Blut gefüllte Höhle reichte nach oben bis. 1 Zöll un-
terhalb des Aortenbogens und nach unten bis & — 1 Zoll durch
den Hiatus aorticus in. die Bauchhöhle, war ‘aber nach‘ beiden
Richtungen durch normales dichtes Zellgewebe begränzt, . Wie
ein 2 Zoll langer Spalt mit erweichten Rändern der Pleura aus
dieser Höhle in den linken Pleurasack führte , so war eine A Zoll
lange‘ ähnliche Oeffnung nach dem rechten Pleurasack zu sehen,
in dem sich ebenfalls 4 bis 4 Pfund flüssiges Blut fand.: Nun
wurde das Blut aus dem Zeilgewebe gedrückt und die‘. ganze
Aorta thoracica mit dem Zeilgewebe ringsum 80 herausgenont-
men, dass die Art. intercost. sämmilich 3 bis-4 Linien vom Ur-
sprunge aus der Aorta scharf durchschnitten. wurden ,- worauf es
sich zeigte, dass die Stellen, aus denen ‚man: vorher Blut aus
der Aorta ins Zellgewebe treten sah; den Ursprüngen der Art,
intercostales und oesophageae entsprachen‘ und bei genauer Un-
tersuchung ergab sich nun ; dass die äussere -öder Zellgewebs+ Haut
der Aorta unverletzt; die mittlere und innerste Arterienhaut‘ däa-
gegen unmittelbar am Ursprunge von 5 Art. intercostal und 2
Art. oesophag. theils kreis, - theils halbkreisförmig zerri.sen
war, so dass sich sehr leicht erklärte, wie hier Austretung des
Bluts aus der Aorta ohne plötzliche Ergiessung, sondern durch
Infiltration Statt finden konnte. Diese Zerreissung lässt sich viel-
leicht so erklären, dass: durch irgend eine krankhafte Thätigkeit
an jener Stelle das Mediastinum posterius erweicht war und nur
innerhalb der erweichten äussern Haut bei irgend einer Anstremn-
gung die Aorta gezerrt und die Ursprünge der genannten Ner-
ven ganz oder theilweise abgerissel wurden. +— Das Lungenge-
webe war ganz normal, das Herz sehr: schlaff, die Wände des-
selben in beiden Ventrikeln dünner, der linke Ventrikel wohl
Noch einmal: so weit als sonst, die innere Haut des Herzens md
der Aorta trübe „ nicht so glatt und glänzend wie gewöhnlich und