Full text: (8. Band = 1834, No 9-No 16)

VIII. Thierarzneikunde, 
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eingeschnittenz der Nervus vagus ganz durchschnitten; der Ner- 
vus sympath. mag. hinter der Carotis auf der linken Seite durch- 
Schnitten. Bei näherer Untersuchung der untern Halswunde fand 
man die Carotis communis, den Nervus vagus zum zweiten Male 
getroffen und den; hinter diesen Theilen befindlichen Ductus 
Choracicus verletzt. — In der Kopfhöhle waren die Blutbehälter 
und die Gefässe der harten Hirnhaut ohne Blut; die Ventrikel 
enthielten wenig wässerige Feuchtigkeit; die‘ Plerus choroidei 
und die Gefässe der Basis craniüi waren hlutleer. Weiter fand 
sich in der ganzen Leiche nichts Bemerkenswerthes, — Daraus 
geht hervor, dass der Tod der gesunden jungen Frau einzig und 
allein durch die beiden zugefügten Halswunden, welche eine tödt- 
liche Verblutung zur Folge haben mussten, herbeigeführt wor« 
den ist; denn es sind ausserdem weder innere noch äussere Ur- 
sachen gefunden worden, welche zur Hervorbringung des Todes 
Aüfton mitwirkand oevn Lännen- und 4-7 A Aust jene hafdaens 
Verletzungen so viele, für das Leben so wichtige und zu dessen 
Erhaltung, so nothwendige Theile getroffen worden, dass der Tod 
nicht ausbleiben konnte. Es geht daraus weiter hervor, dass die 
Entseelte sich diese Verletzungen nicht selbst beigebracht haben 
kann; man fand in ihrer Nähe kein Instrument, womit diese Wun- 
den zugefügt seyn könnten; die Hände und Arme der Entseelten 
hefanden sich in einer Lage, welche gegen den Selbstmord zeugte; 
die Hände waren rein vom Blutz die Entseelte hätte sich nach 
der ersten Wunde nicht die zweite, oder umgekehrt, noch bei- 
bringen können; und die am Bette gefundenen Blutflecken konn- 
ten nur von dem Abtröpfeln des weggenommenen blutigen Instru- 
mentes und der-Hand eines andern Menschen, der die Ermor- 
dung vollbracht hat, hergeleitet werden. Das Instrument muss 
ein schneidendes gewesen seyn, wie die Beschaffenheit beider 
WYunden in — Der Ehemann wurde entseelt im Wasser 
gefunden. iüldberg’s Mag. f. d. gerichtl, Arzneiwissenschaft, 
Bd. 2, Heft 1.} 6 Ef (V—t) 
YIIlL. THIERARZNEIKUNDE,. 
10%. Belehrung über die Kennzeichen der ächten 
und unächten Pocken bei den Kühen. Bekanntmachung 
im Königr. Sachsen. Die ächten Kuhpocken kommen nur selten 
und vorzüglich in solchen Gegenden vor, Wo das Vieh üppige 
Weide; oder reichhaltige Grünfütterung hat, daher am häufigsten 
in Niederungen und Ufergegenden.“ Man sieht den Pockenaus- 
Schlag zu unbestimmten Zeiten, am gewöhnlichsten jedoch vom 
März bis September, bei melkenden Kühen, vorzüglich bei 
Kalben oder Fersen, nachdem sie 3 bis 4 Tage vorher gekalbt 
haben, bloss an den Eutern, oft nur an den Strichen oder Zitzen. 
Im Allgemeinen bemerkt man an den Thieren vor dem Aüusbruche
	        
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