Full text: (8. Band = 1834, No 9-No 16)

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V. Gynäkologie und Pädiatrik, 
wieder aus, doch blieb unruhiger Schlaf und öfteres Herzklopfen 
zurück. — Die beiden letzten Frauen wurden bald nachher wie- 
der schwanger, trugen aber die Frucht nicht aus... Bei der erster 
blieb im Octob. 1832 die Periode aus, und am 24. März 1833 
fühlte sie die ersten Bewegungen der Frucht... Im Mai bekam sie 
die Grippe. ‘ Wegen Congestionen nach oben musste zur Ader 
gelassen werden, doch zeigte das Blut keine Kruste. Freiwilliges 
Erbrechen brachte grosse Erleichterung. Nach der Grippe trat 
mehrmals Nasenbluten, ‘ auch leichte Fussgeschwulst bei trübem 
Urin ein. Am 8. Juni, in der 32. Schwangerschaftswoche ver- 
fiel sie nach Aerger plötzlich in tiefen Sopor, doch ohne Con- 
vulsionen, worauf sogleich zur Ader gelassen wurde. Später 
machten sich noch Blutegel und Eisumschläge nöthig. Die nach 
36 Stunden eintretenden Wehen brachten das Bewusstseyn zu- 
rück. Bei Vorlage des Arms musste die Wendung gemacht 
werden, wonach am 10. Juni ein todtes Kind extrahirt wurde. 
Kopfschmerzen; Uebelkeiten, Neigung zu Ohnmachten, Klingen 
vor den Ohren und grosse‘ Schwäche erschwerten das Wochen- 
beit; doch erholte: sich nach und nach die Wöchnerin ganz. 
Die zweite Frau, die noch viel an Schlaflosigkeit und Herz- 
klopfen gelitten, wurde im Jan. v. J. schwanger. Gleich beim 
ersten Ausbleiben der Periode im Febr. wurden diese Uebel 
sehr heftig, wozu wohl auch Unrohe und Besorgniss das Ihrige 
beitrugen. - Klir, acid, leistete einige Dienste. Im Mai bekam 
auch diese Frau die Grippe und zwar mit .so starkem Fieber 
und Delirien, grosser Hitze und hartem Pulse, dass Aderlass nö- 
thig wurde.‘ Das Blut zeigte ebenfalls kaum eine Spur von einer 
Kruste.‘ Fieber und Husten verloren sich nach einigen Tagen 
unter Schweissen. Der Sommer wurde zu ländlichem Aufenthalte 
und zu lanen Seebädern mit Malz benutzt. Beides bekam sehr gut, 
doch ‚stellten sich noch oft Schlaflosigkeit und Herzklopfen. ein, 
und zwar letztere anfangs Aug. so stark mit Schwindel, dass ein 
zweiter Aderlass nöthig wurde, der auch gute Dienste leistete. 
Aber schon Ende der 34. Schwangerschaftswoche, den 30. Aug. 
ging plötzlich bei gutenr Befinden ohne äussere Veranlassung, 
Fruchtwasser in grosser Menge, und seitdem anhaltend, ab. Am 
2. Sept. Abends meldeten sich die ersten Wehen und am 3. Abends, 
in der 35. Woche, wurde nach 3 — 4stündiger leichter Geburtsar- 
beit ohne üble Zufälle, ja ohne die leiseste Spur eines Krampfes, 
ein sehr kleines, leichtes, doch ziemlich ausgebildetes, Mädchen 
geboren, das bei einer Amme gut gedieh. Die Wöchnerin befand 
sich gleich sehr gut und schlief im Wochenbette: so gut, wie diess 
seit 2 Jahren nicht der Fall gewesen war. Auch die Milchsecretion 
machte bei reichlichen Schweissen keine grossen Beschwerden. 
LCasper’s Wochenschr. f. d. ges. Heilk. 1834; No. 2.] (K-—e.] 
‚102. Ein Fall von glücklichem Kaiserschnitt; vom 
Bataillonsarzt Dr. Wırrekor in Geldern. Eine gesunde , robuste, 
vor 3 Jalıren mittelst Perforation entbundene Bäuerin verlangte
	        
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