Full text: (8. Band = 1834, No 9-No 16)

Il. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik, ‘ 13 
auf; ‘später kam Contraction der Pupillen und Stuhlverstopfung 
hinzu; die Benommenheit des Kopfs ward auf kalte Begiessun- 
gen, Eisumschläge, Blutegel an den Processus mastoideus etwas 
geringer; doch dauerte die Besserung nicht lange; auch die dar- 
auf folgende Reaction des Gefäsasystems liess bald nach, und 
Tartarus emeticus im ziemlich starken Gabeu brachte keine Aus- 
leerungen zu Wege. Am 4. Tage nach der Aufmhme schwand 
das Bewusstseyn, die Augen wurden stier; am {fünften entwi- 
ckelte sich Schielen und Krampf in den Gesichtsmuskeln der 
rechten Seite. Unter Zofällen von‘ Krämpfen der ganzen rech- 
ten Körperhälfte, Delirien etc. starb das Kind am achten Tage 
nach der Aufnahme, am 12. nach Beginnen der Krankheit. Die 
Section wies Folgendes nach; Die Arachnoidea war auf der con- 
vexen Fläche der Hemisphären ungewöhnlich trocken, auf der 
Pia mater zeigte sich kein Erguss; wohl aber ein gelatinöser 
auf der Basis Encephali, rings um die Decussation der Sehner- 
ven, so wie um die Corpora quadrigemina und in der HFossa 
Sylviü der linken Seite; die Hirnwindungen waren etwas flach, 
Beide Seitenventrikel enthielten einen Esslöffel voll klaren Se- 
rums; Fornix und Septum waren nicht 'erweicht. Im äusseren 
Theile des rechten Ventrikels fand’ sich ein Iaselnuss grosses 
Tuberkel, in dessen Umkreise die Hirnsubstanz erweicht war; 
ein zweites, gleich grosses, unter dem rechten Corpus striatum, 
das mit dem die Fossa Sylviüt auskleidenden Häuten zusammen- 
hing; in der linken Hemisphäre, in der Hirnsubstanz selbst, ein 
drittes, von der Grösse einer Wallnuss, das auf den 7halamus 
nerri optici und das Corpus striatum drückte; letztere beiden 
Theile waren rosenroth gefärbt, und weicher als die entsprechen- 
den Theile der rechten Seite. Alle genannten Tuberkeln waren 
hart, gelb und von einem dünnen, durchsichtigen Balge umgeben; 
Brust und Bauchhöhle zeigten nichts Abnormes, keine Tuberkeln 
fanden sich in den Bronchiat- und Mesenterialdrüsen. — Sym- 
ptome. Im Spital des Enfans malades kamen mehrere Fälle 
vor, wo bei scrophulösen Kindern nach dem Tode sich Tuber- 
kein im Gehirne vorfanden, deren Gegenwart während des Le- 
bens weder dem Verf., noch dem berühmten. GuERsENT‘ durch 
irgend ein Hirnsymptom sich verrathen hatte. Andere nicht secro- 
phulöse Kinder hatten bis 3—4 "Tage vor dem Tode der aus- 
gezeichneten Gesundheit sich erfreut; mehrere von ihnen waren 
wegen ihrer schnellen geistigen Entwickelung und ihrer schönen 
Körperbildung aufgefallen. Andere Mal aber, und zwar in den 
meisten Fällen, hatte die Tuberkelbildung durch generelle und 
Specielle Erscheinungen sich ausgesprochen; deren letztere 
sich auf den Sitz des Uebels in den einzelnen Gehirntheilen be- 
zogen. Zu den generellen Symptomen gehören anhaltende oder 
intermittirende Kopfschmerzen, welche bald mehr ‘bald weniger 
heftig, oft auch bloss auf eine Stelle des Kopfes, welche dem 
Sitze des Uebels entspricht, beschränkt sind; ferner Schwindel,
	        
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