Full text: (8. Band = 1834, No 9-No 16)

I. Materia mediea und Toxikologie. 167 
6. hydriodate ferri: PR. Hydriodat, ferri 53, Croci pulveri- 
sati 3%, Sacchari 3vijj, F. trochisci N. 240. — „Ung. hy- 
driod. ferri: Fr. Hydriod. ferr. 3j%, Adipis suillde 3}. (Zum 
Einreiben,) — Tinct, hydriod. ferr.? Br. Hydriod, ferr. 3})» 
Alcoholis, Aquae ana 3jj. — Vinumhydriod, fert.: Br. Vini 
Bordegal, ©}, Hydriod. ferr. 3%. — 49qua hydriodat. ferr.? 
Br... Hydriod. ferr. 36%, Aquae @jji zu Klystieren, Waschungen, 
Kinspritzungen.) —. Chocolata c, hydriod, ferr.: BR. Hy- 
driodat. ferr. gr. cxv, Chocolat. ®). — Balneum 6. hydria- 
dat. ferri: &. Hydriod. ferr. 3}}, Aquae g. 8. (Zu einem Bade.) 
(Ebendaselbst.} . (V—t.) 
93. Geschichte einer Vergiftung mit flüssigem 
Aetzammonium (Liquor ammonii caustici); von Dr. 
Verren in Berlin, Ein dem Ansehen nach gesundes und kräfti- 
ges 20jähriges Mädchen hatte einige "Tage Diarrhöe gehabt, zu 
der sich am Morgen des 1%. Nav. v. J. nach Caffee Erbrechen 
fand, wogegen ihr die Mutter einen starken 'Fheelöffel voll 'T'rop- 
fen gab, in der Meinung, dass es dieselben wären, die eine 
Nachbarin ihr früher als sehr heilsam gegen dergleichen Uebel 
gegeben hatte. Da die Mutier wusste, dass dieses Mittel schlecht 
schmecke, redete sie der Tochter zu, diese Tropfen schnell hin- 
unterzuschlucken , worauf. das Mädchen den "Theelöffel mit @ros- 
ser Anstrengung auf ‚einmal leerte, in demselben Augenblicke 
aber, von den heftigsten Schmerzen zerrissen, zu Boden sank. 
Als dies geschah, entdeckte die Mutter, dass sie sich vergriffen 
habe. . Der Mann hatte sich nömlich "Tags zuvor als Riechmittel 
kaustischen Ammoniumliquor verschafft, und von diesem hatte 
die Frau statt der früher erhaltenen Tropfen der Tochter einen 
grossen Theelöffel gegeben. Während die Mutter der Kranken, 
welche die furchtbarsten Schmerzen hatle,. Milch zu grinken gab, 
wurde zum Verf. geschickt, der aber erst, nachdem seit Beibrin- 
gung des Giftes eine halbe Stunde verflossen war, zur Kranken 
kommen konnte, die ausserordentlich blass war und deren Ge- 
sicht die grössten Schmerzen verrieth. Zunge, Gaumen und alle 
Theile, so weit man in den Rachen 'sehen konnte, waren weiss 
und zum Theil mit Blasen hedeckt. V. schwankte einen. Augen- 
blick zwischen den zw ergreifenden Maassregein, Schnelle Ent- 
leerung des Giftes dureh ein Brechmittel, Neutralisirung dessel- 
ben durch: verdünnten Weinessig, oder Einhüllung und’ Liniment- 
bildung durch ölige Flüssigkeiten hoten sich ihm dar. Er ent- 
schied sich für letztere, hauptsächlich weil Provencer- Oel so- 
gleich zur Hand war, und liess daher einen Tassenkopf voll ess- 
Löffelweise in kurzen Zwiechenräumen nehmen, werauf. die bren- 
nenden Schmerzen in Schlund und Magen schnell bedeutend ge- 
Mindert wurden. Nächstdem verschrieb er 8 Unzen dicker Emul- 
sion aus Mandelöl und Gummischleim mit etwas Kirschlorbeer- 
wasser nnd Nitrum, verordnete, auch schleimiges Getränk wech- 
selnd mit durch Zuckerwasser verdünntem Essig. Der Puls war
	        
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