Full text: (8. Band = 1834, No 9-No 16)

If, Pathologie, Therapie und medieinische Klinik, . 11 
hirns abgesetzt (Tubercle infiltrated in the sub- 
stance of the brain, Tubercule infiltre dans le tissu 
me&me du cerveau) kommt höchst selten vor. M. hat sie ein 
einziges Mal bei einem Kinde getroffen; die Varolische Brücke 
perpendiculär durchschnitten, zeigte abwechselnde concentrische 
Schichten von‘ Tuberkel- und Gehirnmasse. — 4. Art. Iso- 
Hirte Tuberkeln (I/nsulated tubercles, Tubercule 
isolde), bisweilen unter den Gehirnhäuten, häufiger in der Massa 
medullaris abgesetzt, gleichen den gewöhnlichen Lungentuber- 
kein, bald wie Erbsen, bald wie Hühnereier gross; scheinen fe- 
ster als: die in andern Organen befindlichen Tuberkeln zu seyn, 
haben eine eigenthümliche grüne Färbung, und sind häufig in 
einer besondern Hülle ‚eingeschlossen; andere Male stehen sie 
in unmittelbarer Berührung mit der Hirnsubstanz. Die Hülle da- 
gegen wird offenbar durch Druck der Geschwulst auf das umge- 
bende Zellgewebe‘ erzeugt; bisweilen ist die Membran dünn, 
durchsichtig, bisweilen fibrös, oder fibrös knorplig; nicht selten 
mit kalkartigen, knöchernen, öder weichern Punkten besetzt. Die 
fsolirten Tuberkel scheinen häufiger in dem vordern Theile des 
Gehirns als im Cerebellum oder Pons Varoli vorzukommen; ' sie 
beharren gewöhnlich in einem Zustande von Crudität und zei- 
gen sich nur theilweise erweicht; vollkommene Erweichung und 
Vereiterung hat M. nie gefunden, doch wollen andere Beobach- 
ter dergleichen gefunden haben. Die vierte Art der Hirntuber- 
keln gehört zu den ‚seltener vorkommenden. — Nicht alle Theile 
des Gehirns sind der Tuberkelbildung- ausgesetzt; im Rücken- 
marke kommt sie zu dessen oberem und unterem Ende vor. Sie 
ist selten in der Varolischen Brücke, nicht ungewöhnlich im Tha- 
lamus nervorum opticorim und in den gestreiften Körpern, häufig 
in den obern Theilen der Hemisphären, dem Cerebellum und 
den Hirnhäuten. Die das Tuberkel umgebende Medullarsubstanz 
kann unverändert, verhärtet, dichter in Folge des Drucks oder 
der Reizung, oder erweicht erscheinen. Die erweichten Stellen 
sind häufig der Sitz kleiner Blutergüsse. Nach neuern Untersu- 
chungen scheinen die Erweichungen, welche bei Erwachsenen 
um Biutcoagula in‘ Folge von Apoplexie sich zeigen, nach jenen, 
hicht vor ihnen zu entstehen; bei Kindern, welche an Hirntu- 
berkeln gelitten haben, soll, nach MurRnocH, das Gegentheil Statt 
finden. Die kleinen Coagula sind nach ihm durch Zerreissung 
von‘ Capillargefässen bedingt worden, indem das erweichte Ge- 
webe nicht‘ den gehörigen Widerstand hat leisten können; ‘sie 
sind‘ gewöhnlich nicht grösser als Stecknadelköpfe, stets roth 
oder schwarz; die Fibrine des coagulirten Blutes wird wahrschein- 
lich deshalb nie vollkommen weiss oder umhäutet, weil die krank- 
hafte Erweichung des Gehirng die Thätigkeit der absorbirenden 
Gefässe aufgehoben und das Zellgewebe desorganisirt hat. Die 
weisse Hirnmasse, welche das coagülirte Blut unmittelbar um- 
giebt, wird durch Infiltration geröthet, die Röthe nimmt mit der
	        
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