Full text: (8. Band = 1834, No 9-No 16)

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IV. Gynäkologie und Pädiatrik. 
Die Schmerzen im Kehlkopfe. waren vermehrt, der Husten selte- 
ner, doch rauher, die Stimme völlig tonlos, dabei das Gefühl 
eines fremden Körpers in der Luftröhre und Angst vor Erstickung. 
Blutegel an den Hals, Aufreizung der Vesicatorstelle durch Kan- 
tharidensalbe und die vorigen Mittel. Die Localbeschwerden 
liessen zwar nach den Blutegeln etwas nach, im Wesentlichen ver- 
äuderte sich aber der Zustand nicht. Gegen Abend Fieber mit 
vermehrten Athmungsbeschwerden, Durch einen sehr heftigen 
Husten, welcher mit Erstickungszufällen auftrat, wurde wiederum 
unter bedeutender Anstrengung eine grosse Menge häutiger Con- 
cremente, mit einigem Blutabgang, ausgeworfen. Die Conere- 
mente waren diesmal grösser und consistenter und zeigten ‚kleine 
Blutgefässe,. Die Kranke war hierauf zwar sehr ermattet, klagte 
über stärkeres Wundseyn im Halse, die übrigen Beschwerden wa- 
ren aber gemildert. Die Nacht zum 4. Novbr. war, wegen lang 
ausgedehnter Fieberexacerbation und eingetretener . eXxcessiver 
Diarrhöe, unruhig und schlaflos zugebracht worden, doch war der 
Puls am Morgen weniger gereizt als gestern. Die Frau gab jetzt 
den Schmerz mehr. längs der Trachea bis zur Bifurcation ‘an, 
und äusserte ein Vorgefühl von bald - wieder eintretender Mem- 
branenausstossung. Das Kalomel hatte auch auf den Mund rea- 
girt. Es wurde, wie die Kinreibung der Salbe, ausgesetzt, und 
Bilsenkrautextract, Brechwein, Salpeter in einer Althüabkochung 
mit Senega verschrieben. Kurz nach dem Morgenbesuche wurde 
wieder unter heftigem Husten und Erstickungszufällen ‚ein grosses 
Membranenstück, das ganz der Stelle des angegebenen Schmerzes 
entsprach, ausgeworfen. Diesmal war die Kranke angegriffener, 
als früher, und klagte über vermehrte Rohheit im Halse; das 
Athmen‘ ward jedoch auch diesmal wieder erleichtert. Des Nach- 
mittags kam CHELIvsS zur Berathung. Der Zustand war wenig 
verändert ;. die Kranke schien aber wieder munterer. Die Mittel 
wurden fortgesetzt, und, da die Quecksilberreaction nachgelassen 
hatte, aller 3 Stunden 4 Gr. Kalomel, sowie erweichende Inha- 
lationen anempfohlen.. Des Abends war die Fieberexacerbation 
gelinder als in den frühern Tagen. Den 5. Novbr. Die Nacht 
war ziemlich ruhig, das: Fieber nicht bedeutend gewesen. Die 
Wirkung des Mercurs trat von Neuem verstärkter hervor. Der 
Husten nicht mehr so häufig und so schmerzhaft, ala gestern. 
Es wird bisweilen klumpiger, gelber Schleim ausgeworfen, Das 
Athmen ist fast frei. Consistentere Nahrung wird leichter und 
mit weniger Schmerz verschluckt als flüssige. Es werden jede 
3 Stunden + Gr. vom Kalomel, übrigens ziemlich dieselben Mit- 
tel, fortgebraucht. Bis zum Mittag exacerbirte das Fieber etwas, 
Husten und Auswurf liessen nach, das Athmen wurde stark ge- 
hemmt. Vermeabrte Speichelabsonderung, einigemal Durchfall. 
Mit den Medicamenten wird, ausser mit dem Kalomel, fortge- 
fahren, das Vesicator aufgefrischt. Des Abends. ward -der 
Ton des Hustens wieder rauh und hohl. Durch etwas Aus-
	        
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