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[V. . Gynäkologie und Pädiatrik.
and. der letzten ‚Lendenwirbel stark nach hinten und aussen T&-
gend, den Uterus um das Kind, dessen Bewegungen die Mutter
noch zu fühlen: glaubte, so fest contrahirt, dass dessen Theile
sich äusserlich durch das Gefühl nicht unterscheiden liessen;
die. Genitalien. sehr nach hinten gelegen,. die Höhle des kleinen
Beckens geräumig,. den Muttermund vollkommen erweitert, hin-
ter ihm den Kopf mit der kleinen Fontanelle auf dem Rande des
linken. Schambeius aufsitzend, den Vorberg mit dem Zeigefinger
leicht erreichbar in der rechten. Seite des obern rechten Be-
ckeneinganges einen beträchtlichen leeren Raum; bei jedem We-
hendrange wurde der Kopf mit grosser Gewalt. auf das linke
Schambein gedrückt; die vordere Muttermundslippe ‚bildete eine
dicke Wulst, welche nicht über den Kopf zurückwich, - Vergeb-
lich ‚wurde wiederholt BuscH’s und von dem nachher herbeigeru-
fenen Dr. S. SızzoLp’)s Zange angelegt, die kräftigsten 'T’ractio-
nen blieben olıne Erfolg, der Kopf rückte nicht vor‘ und beide
Instrumente glitten ab. Nun wurde von beiden Aerzten Dr. W.
um Beistand gebeten, der Abends. um 9. Uhr die Kreissende ho-
rizontal ‘im- Bett liegend fand, über heftige Geburtsschmerzen
klagend, sehr nach Hülfe verlangend, mit erhöhter Temperatur,
feuchter Haut, beschleunigtem Puls und Athem ‚von Seufzern un-
terbrochen, das Gesicht von Schweiss triefend, roth, der Blick
ängstlich, übrigens die Kräfte noch ziemlich gutz den Uterus
siraff von häufigen, kräftigen Wehen contrahirt, etwas empfind-
lich, die äusseren Geschlechtstheile heiss und trocken, die Scheide
heise, aber feucht und mit Schleim überzogen; der Kopf mit star“
ker, nicht sehr praller Kopfgeschwulst stand in der eben be-
schriebenen Richtung, mit der Stirn, die etwas herabgetreten wars
nach hinten und rechte, mit dem Hinterhaupte nach vorn und
links, im Beckeneingange fixirt. Abermals wiederholte Versuche
mit Busch’s Zange hatten keinen günstigeren Erfolg, als die frü-
heren. Man beschloss nun, da das Kind unbezweifelt bereits
abgestorben seyn musste, die Perforation zu verrichten, die mal
auch sofort mittelst eines scherenförmigen Instruments, .das in
die kleine Fontanelle eingestossen wurde, ausführte, wobei sich
aus dem Vorkopfe + Schoppen Wasser entleerte;. doch obwohl.
der vom Gehirn entleeste Kopf durch die kräftigsten Wehen zu-
sammengedrückt wurde, SO gelang dennoch die Ausschliessung
des Kindes, selbst mit Hülfe des stumpfen IIakens und der BeEB-
Narn’schen. Knochenzange: immer nicht; es musste daher der Kopf
in das grosse Becken zurückgeschoben und die Extraction an den
Füssen unternommen werden, die auch olıne grosse Schwierig“
keit gelang; nach + Stunde ging die normal beschaffene Nach-
geburt ab; die Wöchnerin klagte. nur über Schwäche. —. Der
todtgeborene Knabe wog- 74% Civ.. Gew., . seine Länge betrug
2.4 Casseler Maass, die Schulterbreite 54“, die Hüftenbreite 5%
der Querdurchmesser des Kopfs 34“, der senkrechte 3“ 5‘, der
gerade 5”, der grösste 5 9‘; die häutigeu Verbindungstheil®
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