if, ” Pathologie, Therapie und medicinische Klinik.
terschenkel fast keinen Uebergang, sondern beide scheinen Eins.
Das Geburtsdorf ist hoch, trocken, gesund und sonach spricht
dieses fette Mädchen nicht für PzeTrrierRew’s Ansicht, dass Fett-
bildung und Corpulenz in feuchten Gegenden häufig sey., [Med,
Zeit. v. Vereine f. Heilk, in Preussen, 1834, Nr. 2.] (Fr.)
[I. PATHOLOGIE, THERAPIE und MEDICINISCHE KLINIK.
5. Ueber die Grippe-Epidemie des Jahres 1833;
beobachtet in Policzka von J. N. Eısreıt, M. D. u. Physikus da-
selbst. Die Seuche herrschte vonr 13. April bis 17%. Mai und
ergriff eben sowohl Leute auf dem Felde, als Leute, die nicht
aus ihrem Zimmer kamen, eben so Säuglinge, wie die ältesten
Greise und alle Mittelglieder: von 3680 Einwohnern blieb nicht
ein Einziger verschont. Die Epidemie entsprang aus miasmati-
scher Quelle und verbreitete sich per contagium, Win dichter
Nebel, der sich den 13. April plötzlich über die Stadt nieder-
liess, schien den Grippestoff sogleich auszuschütten: es erkrank-
ten selbigen Tages 70 Personen verschiedenen Alters und Ge-
schlechtes. Jede Gasse hatte Kranke, der erste Hauptzug ging
von Ost nach West, verbreitete sich strahlenförmig nach meh-
reren Seiten und liess kein Haus unbesucht. In den einzelnen
Familien erkrankten zuerst Kinder, Greise, dann weibliche Per-
sonen und zuletzt die kräftigsten Männer. KLungensüchtige, zu
Katarrhen geneigte oder mit habituellen Katarrhen behaftete Per-
sonen wurden am schnellsten und sichersten Beute der Epide-
mie. Recidive waren nicht selten und ‚stets bösartiger und
hartnäckiger als der erste Anfall. — Nach vorausgegangenen Fie-
berbewegungen trat das Uebel mit bedeutender Eirmattung, Ab-
geschlagenheit der Glieder auf und entwickelte Symptome, wel-
che wir als allgemein bekannt voraussetzen dürfen. Von ‚der
Nasenschleimhaut beginnend pflanzte sich die katarrhalische Af-
fection durch die Gebilde des Larynx, der Trachea bis in die
feinsten Verzweigungen der Bronchien herab- und pflanzte sich
rückwärts durch die Choanen auf die Schleimmembranen der Ver-
dauungsorgane fort. In den Harnleitern, in der Prostata, in der
Harnröhre zeigte sich drückender Schmerz oder prickelndes Ge-
fühl, während Erectionen zu den häufigern Erscheinungen ge-
hörten. Auster den Brustzufällen vermehrte sich in der Acme
der Krankheit der Kopfschmerz; bei Kindern trat Sopor, bei
Säuglingen traten nicht selten Convulsionen ein. Zwei im ach-
ten Monate Schwangere abortirten, bei mehrern andern erfolgte
die Geburt zu früh und sehr schnell. Die Sterblichkeit war un-
bedeutend; am meisten entschied sich die Krankheit durch deut-
liche Krisen. In seltenern Fällen ging sie bei Kindern und jun-
gen plethorischen Individuen in Entzündung der Hirnhäute und