IHN, Materia medica und. Toxikologie, 93
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11. Mai, wo neugebildete Pusteln sich nicht fanden, war das
Jucken viel geringer, und von den Krätzgeschwüren waren, ohne
dass man neue sah, einige geheilt, andere reiner. Die Besse-
tung schritt nun täglich vor, 80 dass nach 5 Wochen sämmtli-
che Kranke, bis auf das eine Kind, bei dem sich eine Krätz-
pustel zeigtes geheilt entlassen werden konnten. — Noch er-
zählt G., dass er erst kürzlich eine Dame, die an Krätze litt, in
Behandlung bekommen habe, die viele Wochen ohne allen Er-
folg ärztlich bekandelt worden war und ihre 3 Kinder angesteckt
hatte. Ungeheure Geschwüre bedeckten die angeschwollenen
Küsse. Mittelst Anwendung des Sublimats als Umschlag wurde
sie in 4 Wochen geheilt. [v. Graefe’s u. v.. Walther’s Journ, d.
Chir. u, Augenheilk., Bd. 20, Hft. 1.) (K— ee.)
491. FoTHERGILL’Scher. Gesichtsschmerz durch
Cicuta und Kalomel geheilt. Dr. MAsTteER zu Traunstein
in Baiern liess. einen Bauer, der schon seit 5 Jahren am Fo-
TAERGILL’SCchen Gesichtsschmerze litt, täglich zwei Mal einen
Gran Cicutaextract und ‚zwei Gran Kalomel nehmen. Schon auf
die ersten Gaben nahm. das Uebel ab und schwieg nach mehr-
facher Wiederholung, endlich ganz, [v. Graefe’s u. v. Walther’s
Journ, f. Chir. u. Augenheilk., Bd. 20, St, 2.) (K—e.)
72. Ueber einige Heilmittel des Keuchhustens;
vom Prof, Dr. Kıose in Breslau. ArLı#e hat neuerlich das Aci-
dum hydrocyanicum sehr gegen Keuchhusten gerühmt. (Summar.
IV, 318.) . K. hat es auch oft mit gutem Erfolge. angewendet;
den von ATLEE gepriesenen hat er aber nie erreicht. Milderung
des Hustens nnd der Erstickungszufälle, einigermaassen grössere
Seltenheit der Anfälle, ruhigere Nächte und vielleicht einige Ab-
kürzung der Krankheit — dies ist Mes, was K, in den gün-
stigsten Fällen bei Kindern durch dasselbe zu bewirken ver-
mochte, Innerhalb % Tagen einen Keuchhusten zu heilen, ist
ihm weder durch Blausäure, noch durch ein anderes Mittel je
gelungen; ja in manchen Fällen blieb jene ganz unwirksam... Auch
möchte die Form, in der Arıxe die Blausäure anwendete, der
Nachahmung nicht werth seyn, denn abgesehen davon, dass das
von ihm benutzte Präparat ein schwaches ist, wird es auch durch
den hinzugefügten Syrup zersetzt. Die Mittel; die dem Verf,
weit öfter, ala bitteres Mandelwasser, Kirschlorbeerwasser. und
reine Blausäure, beim Keuchhusten die Dienste leisteten, die
man überhaupt von einem Mittel bei dieser Krankheit im con-
vulsivischen Zeitraume ‚erwarten kann, waren: Bellad., Ipecac.,
Flor, Zine., Asa foet. in Klystieren und äussere antagonistische
Mittel; ‚Dass unter letztern das Ung. tart. emet. ebenfalls nicht
untrüglich ist, auch nicht binnen 8 — 12 Tagen das Uebel heilt,
darüber möchte wohl jetzt unter den Aerzten nur eine Stimme
BeyD. Dagegen hat sich K. beim Keuchhusten, wie in vielen an-
dern Fällen, oft mit bestem Erfolge zweier Salben, einer roth-
machenden und einer blasenziehenden, bedient, die.beide noch