Full text: (7. Band = 1834, No 1-No 8)

86 1. Fathologie, Therapie und medicinische Klinik, 
heilen an. In der fünften Woche der Behandlung sah man nur 
nach zwei kleine gutartig eiternde Stellen „ in der achten Woche 
aber waren alle Geschwüre ‚verheilt und es war nur leichter 
Schwindel und Mattigkeit ex plethora zugegen. Diese Beschwer- 
den wichen ‚einem Aderlasa, und jetzt ist die Fran ganz wohl. 
[z. Gräfe’s u. v. Walther’s Journal d. Chirurg, u. Augenheilk., 
Bd, 20, St. 2. „(K—e.) 
62. Metastatische Heilung einer Herzbeutel- 
wassersucht; von Dr, ScHxioTt in Paderborn... Ein ‚auffallen- 
des Beispiel einer seltenen Art des Hydrops vagıus ist unstreitig 
nachstehender Fall, wo ein Kranker in kurz nach einander fol- 
genden Zeiträumen einmal an reiner Herzbentelwassersucht, dem- 
nächst an sehr eigenthümlicher, von gewöhnlichem. Oedem ab- 
weichender, höchst acuter und localer, ganz eigenthümlich ent- 
zündlicher Zellgewebswassersucht, und nach Aufhören derselben 
an Hirn- und Rückenmarkswassersucht litt. Ein junger Mensch 
von 18 Jahren wurde, nachdem er ein Jahr an sehr ausgebil- 
deter Herzbentelwassersucht gelitten, ins Paderborner Kranken- 
haus gebracht. Sein Zustand war so kläglich, dass’ jeden Tag 
der Tod erwartet wurde, uud man ihm nur palliativ durch Di- 
gitalis und ähnliche Mittel zu heifen suchte. Um so mehr er- 
staunte S., als ihm eines Morgens der Kranke, den er Abends 
vorher unter den grössten Beängstigungen verlassen, sehr heiter 
seine völlige Genesung ‚versicherte, da die ganze Krankheit in 
der Nacht blitzschnell in deu Arm gezogen sey. Wirklich hatten 
Herzklopfen und Beängstigung ganz aufgehört, das früher sehr 
hervorgetriebene Sternum war eingesunken, ein undeutliches, frü- 
her in den Intercostalräumen wahrzunehmendes Gefühl von Flu- 
ctuation war nicht mehr wahrzunehmen und der Puls war gauz 
normal. Dagegen hatte sich am rechten Oberarme beträchtliche, 
höchst schmerzhafte , deutlich fluctuirende Geschwulst gebildet, 
die S. für einen metastatischen Abscess hielt, anfänglich mit Um- 
schlägen behandelte, Tags darauf aber wegen sehr vermehrter 
Schmerzen öffnete, wobei sich statt Eiter gegen 12 Unzen hel- 
Jes Wasser in grossem Strahle entieerten. Die Lanzettwunde 
wurde in eine Fontanelle verwandelt. Alle Leiden waren geho- 
hen. Bei mehrwöchentlicher Behandlung zeigte sich keine Wie- 
deransammlung des Wassers, die sehr erschöpften Kräfte hoben 
sich täglich immer mehr, und endlich stand der Entlassung des 
allem Auscheine nach völlig Geheilten nichts mehr im Wege. 
Bald darauf vernachlässigte der junge Mann seine Fontanelle, 
was er schwer büssen musste. Ungeheure, in epileptischer Form 
alle 2 bis 3 Stunden wiederkehrende Convulsionen , die mit De- 
lirien, Sopor und Stumpfsinn wechselten, nöthigten ihn von Neuem 
nm Aufnalıme ins Krankenhaus zu bitten. So entsetzlich sein 
Anblick war, 80 schnell erfolgte seine Heilung. Nach Wieder- 
auffrischung der Fontanelle, nach Anwendung einer Moxa anf 
den Nacken, mehreren spanischen Fliegen im Verlaufe des Rück-
	        
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