Full text: (7. Band = 1834, No 1-No 8)

1. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik.‘ 8] 
des Körpers einige Tage bestand, bald auf die andere übergeht; 
80 z. B. von Hand zu Hand, von Schlüsselbein zu Schlüsselbein, 
von Schulterblatt zu Schulterblait. Besonders aber werden die 
Kopfknochen, das Schenkelbein, die Tibia, das Sternum und 
Schulterblatt der Sitz dieser Entzündung. G. beobachtete jüngst 
einen jungen Mann, dessen Brustknochen in Folge dieser Krank- 
heit durchbohrt waren, und wo bei jedem Herzschlage eine Quan- 
tität Eiter und Saft mit eigenthümlichem Geräusche durch die 
Oeffuung drang. — Entsteht die Periost. in der Nähe der Ge- 
Jenke, so geht sie gern in diese über (Periost, ‘arthritica), zZ, 
B. vom Schienbeine in das Kniegelenkz jedoch ist das Sternal- 
ende des Schlüsselbeins der Lieblingssitz derselben. Manchmal 
ergreift sie das Sternalende der Rippen und erzeugt Caries; zu- 
weilen entwickelt sie sich in den Kopfknochen, welche Form zu 
den schmerzhaftesten gehört. Man kann bei ihr 3 Arten unter- 
scheiden: die erste ist leicht zu erkennen, da die Theile immer 
eine härtliche, schmerzhafte Erhöhung zeigen, von welcher der 
Kopfschmerz, strahlenförmig sich verbreitend, ausgeht;. bei der 
zweiten Art ist der Schmerz dumpf und nicht auf ‚einen Punkt 
fixirt, jedoch die Auftreibung und Verdickung der behaarten Kopf- 
haut noch zu erkennen, die sich zuweilen über den halben Kopf 
verbreitet; die Diagnose.der dritten Art unterliegt oft grossen 
Schwierigkeiten, Kin Kranker klagt z. B. über heftige Kopf- 
schmerzen mit deutlichen Intermissionen und abendlichen Exacer- 
bationen; der Kopf ist schwer, die Augen thränend ‚und ohne 
Glanz; der Kranke sehr niedergeschlagen; er kann die Stelle des 
Schmerzes nicht genau angeben, 80 dass er bald auf die Stirn, 
bald auf diese und jene Kopfseite zeigt; am Kopfe selbst ist 
weder Auftreibung noch Härte zu finden. Hat der Zustand ei- 
nige Zeit gedauert, so verliert Pat. die Ruhe, die Remissionen 
werden kürzer und unvollkommener; der Schmerz wird stärker 
und des. Nachts unerträglich; der Schlaf weicht‘ fast ganz; die 
stärksten Dosen Opium oder andere Narcotica, so wie die antiphlogi- 
stische Methode sind ohne, Wirkung.‘ : Im Anfange verleitet der 
Zustand , an ein Gehirnleiden zu ‚glauben, indem in einigen 
Fällen, besonders wo das Uebel einseitig und‘ die Bedeckungen 
empfindlich -sind, eine theilweise Ptosis ‚ eines Augenlides ent- 
steht, welche, obschon ein Symptom einer Art Paralyse, hier 
nicht mit dem Gehirne selbst, sondern nur mit den Nervenzwei- 
gen zusammenhängt, und deshalb keine, grosse ‚Bedeutung hat. 
Nach einiger Zeit tritt das Uebel mehr nach aussen; es zeigt 
sich ein Punkt, der empfindlich wird; und gegen dieses Leiden 
hilft nur das Kalomel, von dem man 5j bis -3ß täglich ‘reicht, 
bis seine Wirkung auf den Organismus sichtbar wird, versteht 
sich . mit Berücksichtigung der Constitution des Kranken. Zur 
Hebung der Krankheit reicht es aber meist nicht hin, dass der Mund 
angegriffen sey, vielmehr muss das Mittel noch eine Zeit lang 
fortgesetzt werden. So war z. B. bei einem Kranken der Mund 
Summarium d. Mediein, 1834, VII. 6
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.