Full text: (7. Band = 1834, No 1-No 8)

1.‘ Anatomie und Physiologie. 
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rief, so konnte man über die Muskeln des Auges nichts Zuver- 
lässiges erfahren, Das leise Berühren des Augapfels veranlasste 
geringe Oscillation. [Casper’s Wochenschr: F. d. ges. Heilkunde, 
1833, Nr. 40.] (K—e.) x 
53. Merkwürdiger Fall yon Ueberzahl der Ze- 
hen; vom Prof, Bıasıus in Halle” — Am linken Fusse eines 
4 Wochen alten, von gesunden, wohlgestalteten, jungen Land- 
leuten erzeugten, übrigens wohlgebildeten Knaben fand B. fol- 
gende Missbildungen: 1) Neben der kleinen Zehe am äussern 
Fussrande noch »eine, dem Aeussern nach vollständig gebildete 
Zehe eingelenkt, die der kleinen an Grösse und Beschaffenheit 
fast ganz gleich kam, auch einen ordentlichen Nagel, doch, so 
viel sich fühlen liess, keinen eigenen Mittelfussknochen hatte, 
sondern mit dem der kleinen Zehe verbunden war; 2) zwischen 
der zweiten und dritten Zehe sass eine unvollkommene, mehr 
Ppolypenartig gebildete Zehe, nur mit dem Rudimente eines Na- 
gels und dem Gefühle nach weder mit einem Mittelfussknochen 
eingelenkt, noch mit Phalangen und Articulationen versehen; 3) 
über der zweiten Zehe sass eine dickere als die unterliegende 
normale, mit dieser grösstentheils an der untern Fläche so ver- 
wachsene Zehe, dass jene dadurch aufwärts gezogen wurde, mit 
eigenen deutlichen Mittelfussknochen; sie hatte 2 Phalangen und 
an der obern einen Nagel, der länger war als der der tnterlie- 
genden normalen Zehe; später zeigte sich, dass sie aus ® nur 
durch die Integumente und dichtes Zeilgewebe mit einander ver- 
bundenen Zehen bestand; 4) an der äusseren Seite der grossen 
Zehe fühlte man deutlich die harte Grundlage einer zweiten, 
besonders an der zweiten Phalanx derselben; sie wurde gemein- 
schaftlich mit der grossen Zehe von den allgemeinen Integumen- 
ten umfasst, schien gegen deren erste Phalanx hin mit ihr zu 
verschmelzen und äusserlich nur durch eine schwache Vertiefung 
a9 der obern Fläche abgesondert; auch an dem Nagel der gros- 
sen Zehe, der gegen die äussere Seite hin am vordern Rande 
wie’ eingekerbt und an der obern Fläche wie von neuem aufge- 
bogen erschien, zeigte sich eine Andeutung der doppelten knor- 
peligeh Grundlage, - Der ganze Fuss war vorn und am Metatar- 
sus und Tarsus breiter als der gesunde, stand mit dem äussern 
Rande sehr abwärts, war jedoch leicht beweglich. Der Verf, 
exstirpirte allmählich sämmtliche überzählige Zehen, und die 
Wunden heilten leicht per prün, intent,; dann legte er nach Art 
der Brückwner’schen Binde einen Heftpflasterstreifen an den Fuss, 
um denselben theils in der Breite zusammenzZuziehen, theils mit 
dem innern Rande mehr abwärts zu richten, (1 Tafel mit 2 
Abbild. versinnlicht diese Missbildung sehr deutlich.) {[z. Sie- 
bold’s Journ, etc., Bd. XIII, St. 1, 1833.] * (L—t.) 
„54. Merkwürdiger Sectionsbefund; aus amilichen 
Berichten mitgetheilt von Dr. LOHMEYER. Ein laxer, scrophulö- 
ser Rekrut klagte, ‘wenige Tage nachdem er als Soldat einge- 
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